(12.09.2014, 02:55)gepard schrieb: Hier geht es zwar um Biathlon. Jedoch könnte man die bemerkenswerte Manöverkritik von Magdalener Neuner am DSV auch für die Leichtathletik übernehmen.
Augsburger-Allgemeine:
http://www.augsburger-allgemeine.de/spor...13662.html .....
Bravo!!!

Ich möchte hier mal eine Sache klar stellen: Auch ich bin vorder- und hintergründig nicht gegen unseren Verband eingestellt, auch wenn manche mein Verhalten so interpretieren. Ich war immer für die Erreichung eines maximalen Ziels. Es ging und geht vielen im Verband gegen den Strich, dass ich eigenmächtig und unerschüttert teilweise ganz ohne Anbindung an den Verband meine Sachen reguliere. Ich habe mich nie von meinen Vorhaben abbringen oder daran stören lassen und das nicht, um gegen den Verband zu rebellieren, sondern schlicht und einfach um des Erfolges willen.
Ich war auch nie von vorneherein gegen irgendeinen DLV-Referenten bei Fortbildungen eingestellt. Ich wollte immer nur Sachen hinterfragen und Antworten haben. Eine Trainerin aus dem Süden, die aus der DDR kommt, hat mir in Mainz zu mir gesagt: „Gertrud, ich habe noch nie gesehen, dass eine Trainerin so gut vorbereitet zu Fortbildungen fährt. Sie hat mein Material gesehen. Der Verband sollte den mündigen Trainer und Athleten wollen; nur dann geht es auf der gesamten Linie weiter. Ich bin felsenfest davon überzeugt. Ich wollte mich bei Fortbildungen nie nur berieseln lassen und unreflektiert Inhalte hinnehmen. Natürlich müssen dann die Referenten sattelfest und bereit sein, vielleicht Kritik hinzunehmen oder sogar Inhalte umzustellen. Was ist daran so schlimm, wenn es Fortschritt bringt?
Ich war und bin ein Mensch, der Herausforderungen liebt und immer neue Wege sucht. Wir haben unglaublich gute Leute in Deutschland auf den verschiedenen Zubringerwegen und natürlich auch im Ausland, wohin ich vernetzt bin. Ich sehe mich nicht als einzige „Verrückte“. Ich habe den Verband komplett nie gebraucht. Ich habe die schwachen Stellen immer ausgespart, weil ich einfach die Zeit nicht investieren wollte und konnte. Ich würde auch heute den Verband mit Schützlingen immer als Servicelieferant nutzen. Dazu sollte er konzipiert sein, um ganz stark auf die individuellen Bedürfnisse der Athleten und Trainer einzugehen. Ich halte diese „Verpflichtung“ bei TL für einen Schwachsinn erster Güte. Für mich sind bei Schützlingen von klein auf das Wichtigste der Lernerfolg und die Beachtung gesundheitlicher Kriterien für Leib und Seele.
Lehrgangs- und Trainingslagerverpflichtungen sind doch absurd. Nehmen wir doch folgenden Fall, dass ich eine Siebenkämpferin im Toppbereich trainieren würde, dann müsste ich eigentlich bei allen Lehrgängen von Wolfgang Kühne mit meinem Schützling teilnehmen! Ich habe die bisher beste Athletin im Verband trainiert. Er hat doch auch bis heute keinen Kontakt zu mir aufgebaut, was er auch nicht muss. Ich will nur die Schwachstellen des Systems aufzeigen. Wechselt der DLV-Trainer, müsste ich dann wieder zu dem neuen Trainer fahren. Das zeigt doch, wie hirnrissig das System ist. Wenn ich als Trainerin lernen will, fahre ich zu den Trainern, die meinen Athleten und mir aus meiner Sicht den größten Fortschritt bringen. Deshalb bin ich doch absolut nicht gegen Wolfgang Kühne eingestellt.
Im Grunde täte der Verband viel besser daran, ab und zu Athletinnen und Athleten zu Heimtrainern zu schicken, die Leistungen mit ihren Schützlingen in gesunder Form entwickelt haben, falls diese Trainer/innen es denn wollen. Diese Maßnahmen müssten finanziell natürlich unterstützt werden. Das sind meine Vorstellungen von vernünftiger Ausschöpfung der Etats.
Gertrud