(05.09.2014, 11:09)lor-olli schrieb: @M: Sprichst Du hier über die Änderungen an der Punktetabelle im Zehnkampf, die hier im Forum diskutiert wird?Das dürfte eher eine empirische Frage sein.
Als ich diesen Thread unbeabsichtigt begann (wurde zu recht ausgegliedert), waren mir einige Ansätze immer gegenwärtig: Anders als die großen Fußballphilosophen (der Ball ist rund… etc.), führt wohl das "Einzellerleben" der Leichtathleten, selbst wenn sie in der Gruppe trainieren, fast zwangsläufig dazu sich mit dem Sinn ihres Tuns auseinanderzusetzen. Besonders gern in Phasen der erzwungenen Untätigkeit (Verletzungen, aber leider auch Sperren), sinnieren die meisten über die Zweck-Mittel-Relation ihres Handelns.
Die Frage für die ich noch keine endgültige Antwort fand: kann man Leichtathletik als Leistunggssport im Erwachsenenalter (nach der Pubertät), ohne dieses Element ausüben? Betrachtet man wie viele jugendliche Leichtathleten den Sprung in den Erwachsenenbereich nicht mehr mitmachen - im Gegensatz zu vielen Mannschaftssportarten - bleibt die Frage ob dies tatsächlich nur äußeren Umständen geschuldet ist? (berufliche Umorientierung, Familiengründung etc. ist ja für sehr viele nicht wirklich ein Argument, da sie zuerst einmal studieren - Leichtathletik zu betreiben wäre also durchaus möglich )
Ich will den Begriff des Philosophierens hier auch gar nicht so hoch hängen, aber für die meisten ist der Entschluss mit der Leichtathletik Schluss zu machen, durchaus überlegt - so zumindest meine Erfahrung. Andere Festellungen / Erfahrungen / Gedanken dazu?
Es ist sicher meistens ein Strauss von Gründen, wobei auch weniger Reflektiertes dabei eine nicht unwesentliche Rolle spielen dürfte.
Oft macht man eben so lange mit, wie die Kumpels dabei sind, vor allem, wenn es um Mannschaften oder Staffeln geht.
Dann spielen Erfolgserlebnisse eine Rolle, die sich ab 17,18 nicht mehr so leicht einstellen wollen - bis dahin kommen die Steigerungen durch die Akzeleration auch bei mässigem Training 'automatisch'.
In dieser Phase zeigt sich, ob der Trainer, das Vereinsumfeld und die Eltern das Potential der Leichtathletik richtig vermittelt haben, und nicht nur oberflächlich.
Wenn sich z.B. zu sehr an unrealistischen Zielen und Perspektiven orientiert wird und der Gedanke untergeht, dass die Leichtathletik auch und gerade etwas für die zweite, dritte, vierte Reihe und für den Breitensport sein kann, ist Fluktuation vorprogrammiert.
Ich behaupte, dass über 95 % der Übungsleiter/Trainer in Deutschland sich seit Jahren und Jahrzehnten als 'Durchlauferhitzer' der Schülerklassen betätigen, bei den Jugendlichen dünnt es stark aus, bei den 20-30jährigen sieht man nur ein paar Übriggebliebene rumhoppeln.
Das kann es nicht sein.