(18.07.2022, 17:58)scouver schrieb: Weißenberg mit drei ungültigen Sprüngen... Schade, hat nie den Rhythmus im Anlauf gefunden!
Wenn man in medias res geht, dann sah man am Gesicht vor dem letzten Sprung ihre sehr große Nervosität. Sie war zu emotional für einen klaren Gedanken in der Konzentration auf das Wesentliche nämlich den aggressiven, aber kurzen Absprungschritt!!! Wenn ich das drastisch ausdrücken darf: Sie konnte zwischen dem vorletzten und letzten Fußaufsatz Kaffee trinken.
Zur Sache: Der Anlauf ist so bei ihr eine "Wundertüte". Sicherlich war der Wind sehr wechselnd. So kann man den Absprung nicht richtig treffen. Die Anlaufgestaltung stimmt im wahrsten Sinne hinten und vorne nicht!!! Sie hat hinten bereits enorme Differenzen gehabt. Das darf nicht passieren. Wer hinten nicht stabil abläuft, hat am Balken immer enorme Unterschiede.
Diese Unsicherheiten hatte Sabine Braun auch, bevor ich sie im Weitsprung übernahm. Sie ist auch hinten angedribbelt. Wir haben das gemeinsam in eine fixe Programmierung am Anlaufbeginn gebracht. Ich habe bei Schülern z. B. immer Übungen für das periphere Sehen durchgeführt. Sophie hatte heute absolut kein Distanzgefühl am Balken. Die Rhythmusgestaltung der letzten beiden Schritte war eine Katastrophe auch für ihre Haglundferse und die Achillessehne. Sie hat den Absprungschritt enorm weit hineingestellt und mutet damit ihren Strukturen unglaubliche Belastungen zu. So tappt man am Brett im Dunkeln und gestaltet den Absprung enorm langsam.
Da muss man gravierend an Veränderungen arbeiten!
Man kann das sehen, wie man möchte. Es stimmt etwas in beiden Sprüngen mit dem Distanz- und der Rhythmusverhalten nicht. Lasst mal ihre Sehschärfe prüfen! Vielleicht braucht sie eine Brille? Das meine ich wirklich so. Ich würde eine Kaskade an hinführenden Übungen mit ihr durchgehen. Das bekommt man hin! Ich hatte zudem den Eindruck, dass sie nicht spritzig genug war.
Zudem hätte ich sie bei dem langen letzten Schritt nicht am Beginn zurückgeschickt. Sie hat daher im letzten Versuch den Absprungschritt noch mehr verlängert. Ich hätte sie einen halben Fuß am Anlaufbeginn mit dem Hinweis vorgeschickt, den Absprungrhythmus lang, kurz (!!!) zu gestalten. Das hätte sie bereits nach dem ersten Fehlversuch noch mal kurz üben sollen.
Gertrud