[Gertrud]

Mich würde mal interessieren, wie die Sprinterinnen im PreCamp trainieren. Letztes Jahr musste Lisa Mayer mit muskulären Problemen ihren Start absagen, diesmal ist es Yasmin Kwadwo.


Staffeltraining ist intensiv und in zentral vorgeschriebenen Rhythmen nicht unbedingt mit den individuellen Bedürfnissen, insbesondere in der Phase des Taperings vor einer Meisterschaft, vereinbar. Da ist man schnell im roten Bereich.

Weniger ist manchmal mehr; genau das muss man beherrschen. Hansjörg Holzamer konnte das, weil er das Energiesystem wie kein anderer kannte. Er hat seine aus Weitspringern, Hürdenläufer und Sprinter (?) gewürfelte Staffel zur DM in Erfurt geführt.

Technik und Metabolik dürfen nicht nach der allgemeinen Auffassung dazu führen, dass nur das Nutzen hat, was die Athletinnen kaputt danach in die Ecke befördert. Dann zerlegt man die Protagonistinnen nämlich.  ‌ ‌Man sollte auch mal die TL kontrollieren, wie viele sie unbeschadet überstehen. ‌

Ja, richtig: Das sollte ein zentrales Thema über die richtigen Kenntnisse sein. ‌Mit deinem Hinweis kommen wir der Sache schon näher. Ich kann mich an eine TL-Maßnahme in Kienbaum vor Tokio erinnern, als der Wolfsburger Sprinter Niels Giese in Wetzlar beim Staffelwettkampf sich eine Sehne im Oberschenkel abriss. Da fragt man sich, ob solche maximalen Sachen praktiziert werden müssen - wahrscheinlich nach einem harten TL.

Wahrscheinlich fehlt auch die individuelle Dosierung. Genau das vermute ich. Vielleicht sollte man Programme für "Staffelpärchen" mal in die individuellen Programme integrieren - Beispiel: Eine Sprinterin sprintet aus dem Block etwa 50m innerhalb der Kurve beginnend (Training Startphase) und wechselt mit einer anderen Sprinterin am Wechselraum auf der Gegengeraden, die dann einen 150m-Sprint bis weit in die zweite Kurve läuft oder ähnliches (Training speed endurance). 

Gertrud