01.09.2014, 14:36
(30.08.2014, 13:28)MZPTLK schrieb:Stimmt! Nichts wesentlich Neues erkennbar auch für mich und dennoch hat Carmelita absolute Spitzenleistungen auf die Bahn gebracht. Dennoch ist die Betonung (gewollt) des leichten Einsinkens der Hüfte des Schwungbeines erkennbar. Ähnliches ist auch in Trainingsvideos bei Bolt zu sehen. Insofern ein leichter "Hüfthammer". Diesen Laufstil hat aber nicht Bolt bei "Wlad" abgeguckt, sondern "Wlad" bei seinen intensiven YouTube-Video-Analysen bei Bolt und daraus seine Hammerversion aufgebaut. Immerhin, Weiterbildung ist immer wichtig!(30.08.2014, 11:48)icheinfachma schrieb: https://www.youtube.com/watch?v=r4wmdLZvaR4Anhand des Videos von Carmelta kann ich keine neuen Übungsformen, bzw. -Varianten erkennen.
Wie du im Video sehen kannst (du solltest es allerdings downloaden, damit du es in Ruhe vor- und zurückspulen kannst mit dem Movie Maker), landet der Athlet auf dem Stützbein. Die Hüfte auf der Seite des Schwungbeines sackt dabei nach unten ab. Es entsteht eine Lateralflexion in der Lendenwirbelsäule, deren Krümmungsbauch in Richtung der Schwungbeinseite zeigt. Dadurch werden die seitlichen Bauchmuskeln (M. abdominis obliquus internus und externus, transversus und quadratus lumborum) auf der Stützbeinseite gedehnt. Es findet ein Dehnungsreflex (siehe Reaktivkraft) in ebendiesen Muskeln statt. Dadurch verkürzen sich die seitlichen Bauchmuskeln auf Seiten der Schwungbeinseite und heben die Schwungbeinseite des Beckens nach oben und die Stützbeinseite wird nach unten gedrückt. Dies führt zu einem kräftigeren Kraftstoß gen Boden. Der Krümmungsbauch der lateral flexierten Lendenwirbelsäule zeigt nun in Richtung des Stützbeins. Diese Flexion wird in der sich anschließenden Flugphase und Landung mit dem anderen Bein beibehalten und der Vorgang wiederholt sich.
Die Schultern werden nicht bewusst nach oben und unten gedrückt, dieser Eindruck entsteht, wenn der Brustkorb sich samt Schulterachse durch die Flexion der Lendenwirbelsäule nach rechts und links neigt.
Bei einem langsamen Lauftempo wie im Videomaterial zeigt sich ein starkes Einknicken der Hüfte nach der Landung, gefolgt von einer nur schwachen Reaktion. Das liegt daran, dass Dehnungs-Prozesse bei langsamem Tempo und geringer Intensität einen schwächeren Dehnungs-Verkürzungsreflex auslösen als solche mit einer hohen Geschwindigkeit und Intensität. Darum kann die Bewegung im langsamen Tempo vom Athleten weitgehend gesteuert werden und umfasst eine große (daher gut sichtbare) Amplitude. Bei einem höheren Lauftempo dagegen finden stärkere Dehnungs-Verkürzungsreflexe statt. Die starke und schnelle Reaktion in der seitlichen Bauchmuskulatur lässt das Becken nun wesentlich geringer absinken nach der Landung und führt im Anschluss zu einem wesentlich stärkeren Anstoß.
Jakubzcyk spricht unter anderem davon, "aus der Hüfte" zu laufen. Dies beschreibt möglicherweise das Empfinden einer entsprechenden Hüftarbeit aus Sicht des Athleten näher.
Das, was da präsentiert wird, bewegt sich im gesunden Bereich, es wird nicht hüftgehämmert, sondern hüftkraftgymnastet.
Interessant die Beschreibung der Verkürzung der Amplituden bei gleichzeitiger KraftstossVerstärkung bei Erhöhung der Horizontalgeschwindigkeit.
Interessant ist auch die Bestätigung alter Krafttrainingsmethoden wie Langhantelreißen eng am Körper und die verhassten tiefen Kniebeugen als Basis für Spitzenleistungen für Sprint, Sprung und Wurf mit moderater Gewichtsbelastung.
Siehe hier, besonders ab ca. 5. Min.
https://www.youtube.com/watch?v=eegrRneL6_k
:danke:
deca
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