09.04.2014, 00:34
hi Thomas,
früher bin ich bei den 2 m gesprungen ohne jemals auch nur in die weitere Nähe einer Hochsprunglehrlektüre oder eines Hochsprung-Videos gelangt zu sein. Einfach nur so. Regelmäßig (zu Recht) vom Trainer zusammengesch… weil ich zu Meisterschaften anreiste, unausgeschlafen und, ohne mich warm zu machen, natürlich die Anfangshöhe riß, ohne daß mich das aus meinem seelischen Gleichgewicht geworfen hätte.
Warum ich jetzt, nach Jahrzehnten, plötzlich als Ü30 regelrecht verbiestert versuche, die letzten cm herauszuquetschen, ich weiß es nicht, aber es macht Spaß. Ja ich mache auch Jagd auf Rekorde. Jedenfalls merke ich plötzlich, auch angeregt auch durch die Diskussion hier, daß gewichtiges sogenanntes Grundwissen Risse bekommt, welches mir vorher als gesicherte Basis für mein Weiterkommen beim Hochsprung diente.
Winkel bei Lattenüberquerung.
Soll laut Lehrmeinung zwischen 30 und 40 ° liegen. Dazu gibt es überall, in Büchern oder auf Internet-Seiten die schönen Grafiken dazu. Genau so hab‘ ichs gemacht als ich mich vor einigen wenigen Jahren wieder ernsthafter dem Hochsprung zuwandte. Wählte die Mitte, 35° Absprungwinkel für mich aus, zog mit Hilfe eines vektor-Zeichenprogrammes meinen Kreisradius von 6,20 m und fügte den geraden Anlaufteil hinzu und kam so auf theoretischem Weg zum Beginn meines Anlaufes.
D. h. ich habe 2 Marken, Beginn gerade Strecke und Beginn Bogenlauf.
Heute studierte ich Videos, Deine Empfehlung, und darunter waren meine eigenen Trainingsvids. Wurde blaß. Hatte meine Sprünge aus 3 verschiedenen Richtungen aufgenommen. Ich lande irgendwo in der Mattenmitte. Der Winkel, unter dem ich die Latte überquere, scheint in der Realität bei 45, 50° zu liegen. Offensichtlich liegt also zwischen dem zeichnerisch ermittelten „Flugwinkel“ und dem tatsächlichen Welten. Ja ich bin genau auf dem vorausberechneten Kreisbogen gelaufen, klebte extra den Bogenverlauf ab … und … fliege offensichtlich ganz woanders hin, als es die Tangente ab dem Absprungpunkt anzeigt. Fast wie MH370.
Und opfere meine kostbare Jahre, weil ich diesem theoretisch auf dem Reißbrett entstandenen Weisheiten glaubte. Und quäle mich jahrelang um irgendwelchen verheißungsvollen Vorgaben gerecht zu werden. Que putada, wie man wohl bei Euch da unten sagt.
Mir reichts jetzt, wenn wieder die Sonne scheint messe ich erst mal meinen tatsächlichen Flugwinkel aus. Und wenn ich mit allem von vorne anfangen muß.
„Das Aufrichten ist eine gestützte Rotation um das Fußgelenk herum. Beim Abheben setzt sie sich als freie Rotation um den KSP fort.“
Es ist so Thomas, ich kann ja mal auf einer eine Matte ohne Latte den gesamten Flopanlauf wie bei einem tatsächlichen Sprung imitieren und abspringen, ohne die geringste Drehung um die Körperlängsachse zu bekommen. Diese Drehung um die Körperlängsachse, die beim Flop unverzichtbar ist, ist also kein unvermeidliches Ergebnis des Bogenanlaufes, sondern bleibt ein Ereignis, welches ich bewußt erzeugen muß. Auch wenn, wie Du sagst, die hierzu notwendige Energie gering ist.
Marie-Laurence unterstützt das offensichtlich mit dem asymetrischen Armschwung. D. h. ihr mattennaher Arm ist sehr aktiv, sie reißt ihn hoch und die Schulter wohl gleich mit, so daß sie die volle Drehung (bis ihr Rücken parallel zur Latte verläuft) schon bald nach Verlieren des Bodenkontaktes erreicht. Sie dreht sehr früh und energisch.
„Warum landet man genau in der Position wie man die Latte überquerte?“
„Tut man ja nicht. Das kommt Dir nur wo vor, weil Du Deine Körperhaltung veränderst und dadurch die Rotation verlangsamst.“
O.k., das ist einleuchtend, durch die „Knickhaltung“ entfernt sich ja auch mehr Körpermasse von der Längsachse und „beruhigt“! die Rotation.
„Ja. Aber doch nicht beim Absprung sondern später in der Luft, wenn man schon Richtung Waagerechter unterwegs ist. Wie gesagt – es ist eine leichte Verfälschung, mehr nicht.“
Ich meine, die Drehbeschleunigung muß für diese 135° erzeugt worden sein, ohne Drehimpuls wird’s ein lupenreiner gerader Vorwärtssalto.
Wenn Du aber sagst, daß man eigentlich die Drehung sehr leicht hinkriegt, muß ich schauen, warum es bei mir nicht hinhaut und was vielleicht sonst noch an anderer Stelle zu ändern ist.
Du musst einfach mal ein Jahr lang jeden Tag eine Stunde Videos studieren. Dann öffnen sich Türen…
Concordo amigo, 100 %. Hätte zuletzt immerhin einen neuen deutschen Rekord im Hochsprung aufgestellt, wenn ich mittels einer Zeitmaschine das event um ein gutes Jahr hätte vorverlegen können. Du siehst, Du investierst deine Energie nicht umsonst. Mir und anderen nützt es.
früher bin ich bei den 2 m gesprungen ohne jemals auch nur in die weitere Nähe einer Hochsprunglehrlektüre oder eines Hochsprung-Videos gelangt zu sein. Einfach nur so. Regelmäßig (zu Recht) vom Trainer zusammengesch… weil ich zu Meisterschaften anreiste, unausgeschlafen und, ohne mich warm zu machen, natürlich die Anfangshöhe riß, ohne daß mich das aus meinem seelischen Gleichgewicht geworfen hätte.
Warum ich jetzt, nach Jahrzehnten, plötzlich als Ü30 regelrecht verbiestert versuche, die letzten cm herauszuquetschen, ich weiß es nicht, aber es macht Spaß. Ja ich mache auch Jagd auf Rekorde. Jedenfalls merke ich plötzlich, auch angeregt auch durch die Diskussion hier, daß gewichtiges sogenanntes Grundwissen Risse bekommt, welches mir vorher als gesicherte Basis für mein Weiterkommen beim Hochsprung diente.
Winkel bei Lattenüberquerung.
Soll laut Lehrmeinung zwischen 30 und 40 ° liegen. Dazu gibt es überall, in Büchern oder auf Internet-Seiten die schönen Grafiken dazu. Genau so hab‘ ichs gemacht als ich mich vor einigen wenigen Jahren wieder ernsthafter dem Hochsprung zuwandte. Wählte die Mitte, 35° Absprungwinkel für mich aus, zog mit Hilfe eines vektor-Zeichenprogrammes meinen Kreisradius von 6,20 m und fügte den geraden Anlaufteil hinzu und kam so auf theoretischem Weg zum Beginn meines Anlaufes.
D. h. ich habe 2 Marken, Beginn gerade Strecke und Beginn Bogenlauf.
Heute studierte ich Videos, Deine Empfehlung, und darunter waren meine eigenen Trainingsvids. Wurde blaß. Hatte meine Sprünge aus 3 verschiedenen Richtungen aufgenommen. Ich lande irgendwo in der Mattenmitte. Der Winkel, unter dem ich die Latte überquere, scheint in der Realität bei 45, 50° zu liegen. Offensichtlich liegt also zwischen dem zeichnerisch ermittelten „Flugwinkel“ und dem tatsächlichen Welten. Ja ich bin genau auf dem vorausberechneten Kreisbogen gelaufen, klebte extra den Bogenverlauf ab … und … fliege offensichtlich ganz woanders hin, als es die Tangente ab dem Absprungpunkt anzeigt. Fast wie MH370.
Und opfere meine kostbare Jahre, weil ich diesem theoretisch auf dem Reißbrett entstandenen Weisheiten glaubte. Und quäle mich jahrelang um irgendwelchen verheißungsvollen Vorgaben gerecht zu werden. Que putada, wie man wohl bei Euch da unten sagt.
Mir reichts jetzt, wenn wieder die Sonne scheint messe ich erst mal meinen tatsächlichen Flugwinkel aus. Und wenn ich mit allem von vorne anfangen muß.
„Das Aufrichten ist eine gestützte Rotation um das Fußgelenk herum. Beim Abheben setzt sie sich als freie Rotation um den KSP fort.“
Es ist so Thomas, ich kann ja mal auf einer eine Matte ohne Latte den gesamten Flopanlauf wie bei einem tatsächlichen Sprung imitieren und abspringen, ohne die geringste Drehung um die Körperlängsachse zu bekommen. Diese Drehung um die Körperlängsachse, die beim Flop unverzichtbar ist, ist also kein unvermeidliches Ergebnis des Bogenanlaufes, sondern bleibt ein Ereignis, welches ich bewußt erzeugen muß. Auch wenn, wie Du sagst, die hierzu notwendige Energie gering ist.
Marie-Laurence unterstützt das offensichtlich mit dem asymetrischen Armschwung. D. h. ihr mattennaher Arm ist sehr aktiv, sie reißt ihn hoch und die Schulter wohl gleich mit, so daß sie die volle Drehung (bis ihr Rücken parallel zur Latte verläuft) schon bald nach Verlieren des Bodenkontaktes erreicht. Sie dreht sehr früh und energisch.
„Warum landet man genau in der Position wie man die Latte überquerte?“
„Tut man ja nicht. Das kommt Dir nur wo vor, weil Du Deine Körperhaltung veränderst und dadurch die Rotation verlangsamst.“
O.k., das ist einleuchtend, durch die „Knickhaltung“ entfernt sich ja auch mehr Körpermasse von der Längsachse und „beruhigt“! die Rotation.
„Ja. Aber doch nicht beim Absprung sondern später in der Luft, wenn man schon Richtung Waagerechter unterwegs ist. Wie gesagt – es ist eine leichte Verfälschung, mehr nicht.“
Ich meine, die Drehbeschleunigung muß für diese 135° erzeugt worden sein, ohne Drehimpuls wird’s ein lupenreiner gerader Vorwärtssalto.
Wenn Du aber sagst, daß man eigentlich die Drehung sehr leicht hinkriegt, muß ich schauen, warum es bei mir nicht hinhaut und was vielleicht sonst noch an anderer Stelle zu ändern ist.
Du musst einfach mal ein Jahr lang jeden Tag eine Stunde Videos studieren. Dann öffnen sich Türen…
Concordo amigo, 100 %. Hätte zuletzt immerhin einen neuen deutschen Rekord im Hochsprung aufgestellt, wenn ich mittels einer Zeitmaschine das event um ein gutes Jahr hätte vorverlegen können. Du siehst, Du investierst deine Energie nicht umsonst. Mir und anderen nützt es.