(08.04.2014, 11:23)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Astrid KÄMPFE: "Homo Sportivus Oeconomicus"; Intrinsiche und extrinsiche Motivation im Verlauf von Spitzensportkarrieren. Sportverlag Strauß Köln 2009; 404 S., 28.28 €.
Und wenn es um die Frage geht, warum der Mensch L e i s t u n g s sport treibt, verweise ich gern auf die wichtigsten Aussagen des US-Sportsoziologen John ROY der sinngemäß sagte:
Die treibende Kraft des Sportlers ist das Streben nach persönlichen Ruhm. Sportler, Wissenschaftler, Künstler, ... wollen Unsterblichkeit, Ehrgewinn, sie wollen Sport h e l d e n sein.
Deshalb ist (für Sportler) oft besonders die symbolische Belohnung durch Anerkennung von Mitbewerbern bedeutend, z.B. das Lob, der anerkennende Schulterklaps, ... nach dem Sieg.
(Diese Empfindung stellte übrigens Armin Hary heraus: Dass Lauer, Germar, u.a. Mitbewerber ihn neidlos die Anerkennung zollten nach seinem O.sieg - das war für ihn bedeutend!
Vielen Dank für die Literaturangabe, Hellmuth. Ich hoffe, da fündig zu werden, denn die von Dir aufgeführten Belohnungen wie Anerkennung, Lob, Ruhm, Ehre reichen mir nicht aus.
Ich will ganz tief bohren, und da genügt mir auch noch nicht, was Lor-Olli und Pollux ausgeführt haben. Erhellend war bei ihren Beiträgen jedoch, dass die Begriffe in- und extrinsische Motivation eine Polarität insinuieren, die es in der Praxis eigentlich gar nicht geben kann.
Kein Sportler wird Topleistungen bringen können, wenn er ausschliesslich auf Geld oder Ehre schielt und wenig Spass am Tun an sich hat. Genauso wird er ohne ideelle Unterstützung und ohne materielle Basis nicht lange auf Topniveau agieren können. Und der als intrinsisch vermutete Spass am Tun an sich kann ja auch extrinsisch 'infiziert' sein, wenn eine (kin-)ästhetisch besonders gelungene Bewegung vom Sportler genossen, vom Publikum bejubelt und vom Sponsor belohnt wird.
Mir fehlt auch vor allem noch etwas ganz Elementares: neben den vielzitierten Endorphinen(intrinsisch?), dem stolz präsentierten AstralKörper(extrinsisch?), den Kontaktmöglichkeiten zu interessanten Leuten(was denn nun, in- oder ex- ??), usw. ist für mich das Ausloten der eigenen Möglichkeiten und die Suche nach dem perfekten Wurf, Sprung oder Lauf hochspannend.
Das (Körper-)Gefühl, das man bei Erreichen dieses Ziels erlebt, ist nicht zu übertreffen. Für Aussenstehende kaum zu beschreiben und nicht wirklich nachvollziehbar. Ich glaube sogar, dass diese Art Gefühl disziplinspezifisch in unterschiedlicher Qualität und Intensität auftritt.