Zitat:Selbst bei (aus gesundheitlichem Aspekt ) bestem Training ergeben sich aus den verschiedensten Gründen Verletzungen, so auch Beschwerden an den Achillessehnen. Die Behauptung, dass die Verletzung im besagten Fall trainingsbedingt ist stimmt ja, aber wirklich durch falsches Training?? Im intensiven Sport sind die Belastungen so hoch, dass sich Spätfolgen nicht gänzlich vermeiden lassen.
Nicht nur Spitzensportler haben ein Anrecht auf u.a. gesundheitlich gutes Training, sondern auch die Massen der 'Normalos', die teilweise sehr viel trainieren, aber trotz fehlendem Potential nie in die absolute Spitze vorstoßen.
In den USA ist also die Physiotherapie hervorragend, somit werden Verletzungen im Sport automatisch durch falsches Trainiung hervorgerufen???
Verallgemeinerungen dieser Art halte ich nicht für angebracht und unseriös (zumal Frau Schäfer im ersten Absatz richtiger Weise anführte, dass es Dinge gibt, die von hier aus nicht beurteilt werden können.
Ja, es stimmt, dass das Feld der Achillessehnenverletzungen unheimlich weit ist. In den USA sind physiotherapeutische Unterweisungen für Spitzenleute direkt am Trainingsplatz oft gängige Praxis. Ich war etliche Male in den USA im TL und mir haben die Bedingungen in der Hinsicht dort imponiert. Die Fehler werden auch nicht in der Physiotherapie insgesamt in der LA gemacht, sondern unheimlich viel in der Vorsorge und im Übungsgut. Ich habe da ganz andere Vorstellungen der Prophylaxe bei potentiellen AuA. Man müsste natürlich bei potentiellen Spitzenleuten vorweg die Strukturen testen lassen und als Trainer die Personen kennen, die profunde Kenntnisse auf dem Gebiet haben. Ich habe für die Hauptverletzungen in der LA extra Ordner angelegt und weiß schon recht gut, was vonnöten im Test gerade bei den Achillessehnen ist und kenne auch viele gute Leute auf dem Gebiet. Ich würde aber natürlich immer vorweg Kontakt zu Ärzten aufnehmen. Das ist nur finanziell nicht bei allen AuA möglich. Ich habe nie viele AuA trainiert und habe mich voll auf alle Strukturen eingelassen.
Ich teile Ihre Einstellung nicht, dass im intensiven Sport die Belastungen so hoch sind, dass sich Spätfolgen nicht gänzlich vermeiden lassen. Die punktuellen Belastungen sind in Abwägung aller Strukturen nicht ausgeglichen, zu hoch oder unterliegen falschen Belastungen. Sicherlich kann jeder Trainer mal etwas übersehen. Es kommt natürlich die individuelle Disposition dazu, die in den Strukturen nicht immer stimmig ist. Das ist ein ganz entscheidender Punkt, dass sich die/ der eine Athlet/in verletzt und die/ der andere nicht. Wir kommen immer wieder auf den Punkt des fundierten Trainerwissens/ Arztwissens zurück. Eine Sache ist auch klar, dass die Wissenschaft nicht immer alles genügend bisher erforscht hat. Es gibt Arbeiten, die immer wieder neue Aspekte anführen. Insofern besteht da teilweise eine Grauzone. Es ist natürlich auch eine Frage der Bindegewebsgüte und des Schuhmaterials. Manche AuA, die enorm anfällig sind, eignen sich nicht für den Spitzensport. AuA sind bei mir nicht auf dem Basar. Es gibt in diesen Dingen absolut keinen Handel mit mir, wenn´s um orthopädische Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich Gesundheit bei Übungen geht - Punkt!!!
Zunächst einmal gehört natürlich das Übungsgut auf den Prüfstand. Es laufen einige TuT in der LA im Topbereich herum, deren Kenntnisse eigentlich nicht ausreichen. Sie lassen bolzen und arbeiten nicht filigran geduldig mit einem notwendigen Kenntnisstand. Ich bin z. B. bei verletzungsanfälligen AuA sehr vorsichtig in der Häufigkeit von Wettkämpfen. Weniger ist manchmal mehr. Man muss nicht überall glänzen wollen.
Ich bin sehr weit davon entfernt, unseriös zu arbeiten. Sie können davon ausgehen, dass ich das Übungspotential und die individuellen Schwächen herausfiltere. Ich bin besonders vorsichtig, wenn ich AuA mit solchen Problemen übernehme und Rezidive drohen. Dann gibt es nur absolute Konsequenz. Ist das nicht der Fall, steige ich früher oder später aus.
Natürlich ist keine/r frei von Fehlern. Ich muss selbst sehr stark in dem Bereich aufpassen, weil ich eine starke Supiniererin bin. Ich werde mehr auf dem Gebiet trainieren müssen, kenne natürlich bei mir die notwendigen Strukturmaße aufgrund fehlender Bilder nicht, wodurch man sie verbessern könnte. Ich kann nicht parallel an allen "Baustellen" arbeiten.
Vergessen wir auch unseren Freund Wlad nicht. Schmerz hat auch seine Ursache in der Leber. Ich musste wirklich lachen, als ich das las; aber es ist wohl Fakt!!!
In einer Sache bin ich ganz Ihrer Meinung, dass auch der Normalbürger und die vielen Sportler/innen im Gesundheitssportbereich gut trainieren sollten. Ich plädiere seit Jahren für orthopädische Reihenuntersuchungen am Beginn der Grundschule und des Gymnasiums durch Orthopäden und Physiotherapeuten. Die Krankenkassen geben sehr viel Geld für Operationen statt für die Prophylaxe im Physiotherapiebereich aus. Der Sportbereich mit dem Gesundheitssport, Betriebssport, Vereinssport und Spitzensport ... hätte ein eigenes Ministeramt mit einer Besetzung einer sportlich profilierten Person verdient, statt den Sport als "Appendix" des Innenministeriums im "Mauerblümchen-Dasein" zu führen!
Gertrud