(22.03.2022, 09:04)Sprunggott schrieb:(21.03.2022, 19:35)Träner schrieb: Die Startposition von Holloway macht mich nachdenklich. Sie ist selbstverständlich disziplinspezifisch dem Anlauf zur ersten Hürde geschuldet. Obwohl groß, ist der vordere Block(so mein Eindruck aus den Videoaufnahmen) näher an der Startlinie als dies einer mittleren Startposition eines Sprinters entspricht. In der Fertigstellung geht er sehr hoch- m.E. höher als alle anderen Endlaufteilnehmer, ich würde diese Position gerne von der Seite sehen.....Ich hatte es in einem anderen "Post" schon einmal geschrieben. Wir sehen eine typische Bock-Gestalltung vom "Rocket-Start". Nix ungewöhnliches in US nur in Deutschland (weil hinterm Berg) nicht so bekannt.
Bietet sich bei den Hürden durch die "zwanghafte" Schrittgestaltung im Anlauf auch an!
Ich weiß das bis vor ein par Jahren am OSP Berlin (bei J. May/ Dr. Buckwitz) für die HürdensprinterInnen eine super Diagnostik gemacht wurde Block-Kraft li & re - Schrittlängen - alle Flug / Bodenkontakt-Zeiten - 3D Vid. - KSP Projektion - Krafmessplatte vor und nach der Hürde.... und alles in Echtzeit!
A. Merritt hat sie nicht angewendet und ist super gelaufen. Der rocket-start ist wirklich ein alter Hut. Die Form des späten Hochgehens in die Fertig-Position habe ich so extrem noch nicht gesehen. Also - es gibt auch immer individuelle Lösungen. Man sollte natürlich experimentieren, weil auch die Athletengröße eine Rolle spielt.
Entscheidend ist bei biomechanischen Auswertungen, dass sie auf dem neuesten Stand sind und die Protagonisten auch erreichen. HjH hat damals sehr eng mit der Frankfurter Gruppe um Eberhard Nixdorf kooperiert und heraus ist ein DR von Flo Schwarthoff herauskommen, der bis heute Bestand hat. Entscheidet ist der Transfer in das gesamte Hürdensystem mit seinen praktischen Zubringern, wobei bei Flo wegen seiner Größe um 2,00m ganz individuell verfahren worden ist, wie mir HjH immer bestätigt hat. Manchmal muss man gar nicht alles umkrempeln. Es lohnt sich sicherlich, mit Eberhard Nixdorf Kontakt aufzunehmen. Er war auch in der Weitsprunganalyse immer sehr stark.
Es gibt in Deutschland DR in der Leichtathletik, die bereits 30 Jahre Bestand haben. Man muss auch die Historie manchmal im Auge haben. Es liegt also nicht immer nur an den biomechanischen Umsetzungen. Die Gründe für Defizite liegen oft ganz woanders. Wir haben genügend wissende Leute, die sich nicht verbiegen lassen. Man muss sie nur kennen und einsetzen.
Zum finalen Erfolg zählen vor allem Konsequenz und ein funktionierendes Netzwerk. Man muss nicht meinen, dass hervorragendes Wissen immer zum Nulltarif zu bekommen ist, während die Funktionärsspitzen A.T bezahlt werden. Ich spreche diese Dinge frontal an, damit mal Veränderungen nach unmittelbarem Leistungsbezug eintreten. Auch die ausführende Riege sollte gebührend beteiligt werden; sonst fahren demnächst nur noch Funktionäre zu den Spitzen-Events. Das ist natülich ein drastisch vorgehaltener Spiegel. In der Hinsicht sind die USA weiter!!! Das entscheidende Rädchen in der Erfolgskette wird gebührend bedacht. Da kommt dann gar nicht der Eindruck auf, was nichts kostet, ist auch nichts. Es geht um gebührende Wertschätzung!!!
Gertrud