21.12.2021, 18:16
Hoch auf Kurs? Ja, das war einmal. Aber es ließ sich nicht planen, oder besser: Die schönsten Pläne scheitern an der Realität. Das Leben ist wundersam, und alles was darin geschieht auch. Und wir haben es nicht im Griff. Grad als ich dachte: Doch! eröffnete ich dieses Thema und das ist nun schon wieder fast 8 Jahre her. Und genau seit dem, sind alle meine Pläne geplatzt. Nur die Autofahrt von Valencia nach Zaragoza hat sich gelohnt und gebracht was ich wollte - sogar 2cm mehr. Und ein paar Wochen später wieder nichts - in Budapest. 4cm weniger. Und von da an ging es nur noch bergab. Ich hab dann nach der OP noch n paarmal Golf gespielt und seit dem spiel ich Tischtennis - besser denn je in meinem Leben, obwohl ich in der Jugend fast täglich gespielt hatte. Am liebsten aber lieg ich morgens in der Koje, lass den Tag vorüberziehn. Tippe ein paar Pamphlete und Essays, speichere sie ohne zu wissen für wen. "Tears cried for no one." Alte Beatles-Alben gehen mir immer noch nahe. Die Jugend stirbt nie. Sie ist immer noch da. Der Körper nicht. Der lässt die Jugend im Stich. Die kleinen Kinder sind auch nicht mehr da. Dafür jetzt die großen. Und ihre Jugend tragen sie in sich, wie ich die meine, und man sieht es ihnen nicht an. Mir auch nicht. Wir ahnen nur voneinander, glauben es geht jedem irgendwie ähnlich. Also: Genießet das Coronaleben. Es gibt kein schöneres. Lasset euch zurückwerfen auf euch selbst. Es ist das beste Ich das ihr habt. Und bringt es auf Vordermann, bevor ihr es da oben vorzeigen oder gar abliefern müsst. Und wenn der Tag kommt seid dankbar: Eures war das beste Schicksal unter 11 Milliarden anderer. Schluss mit Hoch und Kurs. Es geht auch ohne.
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)