(24.11.2021, 22:39)Atanvarno schrieb: …
Ähnliches wird wohl auch für die älteren Altersgruppen stattgefunden haben, hier finde ich nur auf die schnelle keine Quelle.
Die Datenlage ist einfach noch zu unsicher, als dass sich die Experten aus der Deckung trauen. Spekuliert wird schon viel, aber dingfest machen lässt sich das noch nicht alles.
Was zögerliches Handeln/Impfen bewirken kann sehen wir an den USA, noch in dieser Woche werden sie knapp mehr 800.000 Covid-Tote zu beklagen haben. Viele zweifeln ob der Zusammenhang zwischen Covid und Tod so definitiv ist, allerdings gibt eine Arbeit von Marylyn Addo (Virologin, UKE Hamburg) vom letzten Jahr schon eine Auskunft, genau wie eine Umfrage in 28 pathologischen Instituten > Sie können in mehr als 86% der Fälle gesichert Covid als Todesursache angeben - trotz Vorerkrankungen, die restlichen Todesfälle teilen sich auf verschiedene Bereiche auf (Zu späte Versorgung, schwerste Vorerkrankungen, sehr hohes Alter, immungeschwächt u.a.)
Die häufigste Korrelation besteht allerdings mit dem Alter, über 80 J und die Sterbewahrscheinlichkeit bei Covid liegt bei 25%, unter 20 J und die Sterbewahrscheinlichleit liegt bei bei 30 je 100000 Erkrankten.
Die entscheidende Frage bezüglich unseres Handelns lautet: Was ist unser Ziel?
Von den bisherigen 100.000 Covid-Toten in D sind ziemlich genau 65.000 über 80 jährige und "nur" 260 unter 34 Jahre. Weiter so, damit die Rentenkassen entlastet werden? "Alle" schützen, was wir eh nicht können (Impfverweigerer, Nicht-Impffähige, Schwerstvorerkrankte etc.)
Es überleben aber in unserem Gesundheitssystem auch sehr viel Covid-Schwererkrankte, sie belasten aber das System recht langfristig (16-28 Tage Intensivpflege, viel mehr als sonst üblich) und ausgiebig bis hin zur Überlastung.
Nicht geklärt ist auch wie hoch die Quote jener Überlebenden mit long-Covid Symptomen ist, die im Nachhinein lange Zeit arbeitsunfähig sind ( aktuell kaum möglich/schwer zeitnah einen Therapieplatz für long-covid-Kandidaten zu bekommen)
Was ist also unser Ziel? "Freiheit" für die jungen Wagemutigen und Hochrisiko für die Gefährdeten? Oder Schutz für "Alle"? Nicht unterschlagen sollten wir, dass eine Pandemie bisher fast immer ca. 3 Jahre anhielt, wir sind wohl die erste Generation / Gesellschaft die diese Regel brechen, bzw. die Wellen abkürzen könnten. Wollen wir das? Was genau ist unser Ziel? Das ist zugegebenermaßen in der Politik bisher ein unklares Ziel… (nicht wirklich, aber in der verbalen Ausprägung, z.B. lockdown, Impfpflicht etc.)
edit: > Bei den Herzmuskelerkrankungen gehe ich von denen mit Folgeschäden aus, lange nicht alle Erkrankten betrifft dies! (Horst Seehofer etwa war recht schwer an einev Myokarditis erkrankt - vor Coronazeit - aber er gibt gern wieder den starken Mann)