03.10.2021, 17:00
(30.09.2021, 21:52)Piroschka schrieb:Das Thema treibt mich auch schon länger um, so ganz befriedigende Antworten habe ich noch nicht gefunden.(30.09.2021, 21:15)TranceNation 2k14 schrieb:Man hat jedenfalls nicht ausreichend Zeit, um die Energiequellen vollständig zu regenerieren. Also wird die Kreatinphosphatreserve von Lauf zu Lauf geringer. Die Frage ist halt, welche Herangehensweise die bessere ist. Dafür müsste man aber noch viel besser verstehen, wie sich die Energiebereitstellung nicht nur grundsätzlich verhält, wenn man einen einzigen maximalen Lauf macht, sondern wie sich die Energiequellen während einer Laufeinheit zueinander verändern und unterschiedlich schnell wieder regenerieren. Kann man also wohlmöglich durch kürzere Läufe mit kürzerer Pause mehr Belastung im relevanten KP-Bereich erzeugen, als mit längeren Läufen. Oder funktioniert es andersrum besser, da bei kürzeren Läufen die muskuläre Anteile an der Bewegung anders verteilt sind. Viele Fragen, zu denen man aber nirgends klare Antworten findet.(30.09.2021, 14:28)Piroschka schrieb: Ich habe zum Beispiel noch keine physiologisch und biochemisch Erklärung dazu gelesen, ob zur Verbesserung der anaeroben Ausdauer für einen 200m-Sprinter es besser ist, Läufe im Bereich eines bereits wieder deutlich abfallenden Kreatinphosphatspiegels zu absolvieren, also eher Wettkampfstrecke, mit ausgedehnter Pause. Oder ob es besser ist, deutlich kürzere Läufe im Bereich des KP-Peaks zu absolvieren und dafür mit sehr kurzen Pausen.
Standardantworten sind dann meist, dass man ja beides braucht. Begründet werden kann dies aber nie.
Wenn du mit sehr kurzen Pausen im Bereich des KP Peaks trainierst, wirst du doch bei gleichbleibender Belastungszeit zwangsläufig sukzessive "rechts" der KP Bereitstellung landen, oder? (Nicht als Provokation gemeint)
Interessant wäre in dem Zusammenhang auch, ob es vorteilhaft wäre, wenn man zwar zeitlich kürzere Läufe machen könnte, aber ohne zuvor eine Start- und Beschleunigungsphase zu haben.
Was aber klar ist:
KP regeneriert innerhalb von 3' weitgehend vollständig. Die Rekationsgeschwindigkeit der Kreatinphosphatkinase dürfte kaum trainierbar sein. Also geht es darum, das System so zu reizen, dass möglichst viel KP verfügbar wird.
Wenn ich also 3x80m submax mit 3' Pause laufe statt einen erschöpfenden 200er:
- bekommt mein KP-System 3x den Reiz, schnell und effektiv zu regenierieren und möglichst große Reserven aufzubauen, bei einem 200er nur 1x
- habe ich den größeren Schnelligkeitsreiz als bei dem einen 200er
- vermeide ich die Belastung durch anaerobe Glycolyse, brauche also eine kürzere Regnerationszeit nach der Einheit.
Insofern scheint mir sehr schlüssig, was die Amis machen, wenn sie Schnelligkeitsausdauer über kurze Strecken in hoher Geschwindigkeit mit kurzer Pause trainieren, statt längere Strecken mit niedrigerer Geschwindigkeit und höherer muskulärer Erschöpfung.