Zitat:Also folgende Antwort von Alex (er trainiert ja auch den Brandon Stark 2.35m) hab schon übersetzt :Die Problematik ist uns natürlich bekannt. Man holt ganz klar aus Körperneigung mit Fußkippung Leistungsreserven heraus. Das "Tanzen auf der Flamme" bedeutet nichts anderes, als irgendwann durch Überschreitung der ROM-Grenzwerte in exzentrischer/kurzer isometrischer Form in gefährliche "Gewässer" zu kommen.
1. Es ist unvermeidlich von einer Außenkippung zur Innenkippung des Fußes zu gehen, da die Körperschwerpunktlage dies vorgibt.
2. Würde man es eher grade taxieren, oder mit weniger innen kurven Lage kommen bedeutet das den realen Höhenverlust durch der fehlender Tranformation von Geschwindigkeit im Absprung.
3. Er ist sich der Problematik bewust, und nennt es tanzen auf der Flamme.
Zitat:4. Er sagt aber sein Training sichert das gut ab, was ich bestätigen kann. Er sagt auch, dass in Australien spezifische Messungen gemacht werden- und daraus spezifische Übungen zur Kräftigung und Aufbau in der Reha und den lockeren Tagen (2x pro Woche) vom Physio und Reha- Coach intigriert werden.Gutes Prohylaxetraining sichert bei Überschreiten orthopädischer Grenzen solange ab, bis das "Kind in den Brunnen fällt". Das heißt nichts anderes, als dass diese Programme die "Wartezeit" auf entsprechende Verletzungen und Schädigungen verlängern, aber nicht ausschließen. Henkel hatte einen sehr gesunden Umgang mit diesem Problem. Das heißt, dass man nicht auf der einen Seite durch ein Prophylaxetraining die Grenzen beliebig hinausschieben kann und sollte. Die Kombination sehr guter Prophylaxeübungen und mit technischen Überschreitungen halte ich für eine tickende Zeitbombe. Natürlich ist diese Gruppierung besser als ein technisch schwaches Training ohne Prophylaxeübungen. Bei Überschreiten orthopädischer ROM-Grenzen kommt es zu großen Knochenverschiebungen, -annäherung bzw. -kollisionen, die nun mal nicht förderlich sind. Da gibt es keine Diskussion!!!
Ich halte den Ansatz spezifischer Messungen als Voraussetzung für hervorragende prophylaktische Übungen für einen sehr guten Baustein. Ich selbst habe einige sehr spezielle Geräte zur Verfügung und neue Konstruktionen im Kopf und auch Spezialübungen konstruiert.
Zitat:Ich kenne aber sein Training sehr gut, und hab von Ihm auch Pläne und Videos. Er legt im Training extremen Wert auf Fußkraft, Aufbau des Bandapparates. Seine Athleten/innen haben laut seiner Aussage keine Problem mit den Füßen o. Gelenken. Mit lachen sagte er, die Deutschen sollten erstmal in der eigenen Wohnung putzen!
Hoffe konnte Helfen
LG
Noch haben seine Schützlinge keine Probleme. Es gibt eine Stelle am distalen Oberschenkelknochen, der erst mit 24 Jahren vollkommen synostosiert und eine Stelle am ersten Metatarsale, die erst im 21. Lebensjahr vollkommen ausgereift ist. In dem Alter wird doch meistens schon knallhart trainiert. Das erste Metatarsale ist beim Hochsprung in der Pronation extrem belastet.
Der Hinweis auf die Deutschen ist vor allem in einem Fall mehr als berechtigt, zeigt aber, dass er nicht ganz so souverän ist und sich doch etwas angegriffen fühlt, was nicht meine Absicht ist. Ich stelle nur den Istzustand fest.
Ich habe hier im Forum lange vor Ausbruch der Achillessehnenprobleme auf Kevin Mayers Fußprobleme aufmerksam gemacht - nicht, um ihn zu kritisieren, sondern nur, um ihn und die Foristen hier für solche Dinge zu sensibilisieren. Ich bin eigentlich ganz neutral und objektiv, da ich noch nicht unmittelbar als Trainerin betroffen bin. Ich merke aber immer wieder, wie empfindlich man teilweise ist. Ich war immer anders. Als Beate Peters sich eine leichte Verletzung an der Schulter zugezogen hat und diese nach vier Wochen nach einem Besuch in Freiburg wieder auftrat, habe ich selbstkritisch bei Prof. Klümper gesagt: "Ich mache etwas falsch!" Wir haben gemeinsam meine Fehler im Ansatz gefunden. Bei seiner Kritik an den Deutschen möchte ich ausdrücklich Gerd Osenberg im Team mit Heike Henkel lobend als Vorbild in der Bewältigung dieser "Klippensituation" darstellen. Ich würde ihm heute noch spezielle Fragen stellen.
Man bedenke beim Aufbau des Bandapparates, dass es am Fuß weit über 100 Bänder einschließlich Sehnen gibt. Man bedenke zudem, dass gerade die eigentlich etwas supinierende Achillessehne in eine enorme Pronation "gezwungen" wird und so nicht grundlos in vielen Hochsprungfällen gerissen ist. Sie wird folglich aus der ortograden Form sozusagen herausgerissen.
Gertrud