06.08.2021, 06:23
(05.08.2021, 22:31)Piroschka schrieb: Bei kurzfristiger maximaler Belastung läuft die anaerobe Glykolyse zwar von Beginn an ab. Die laktazide Leistungsfähigkeit wird jedoch durch die maximale Glykolyserate begrenzt, also im Wesentlichen durch den Gehalt an Glykolyseenzymen. Bei einem Laktatanstieg im Blut auf 14 mmol/l kommt es nach frühestens ca. 40 s zur maximal tolerierbaren Übersäuerung. 400-Meter-Läufer können einen Blutlaktatspiegel von bis zu 25 mmol/l tolerieren. Der maximal tolerierbare Blutlaktatspiegel begrenzt jedoch die laktazide Kapazität und nicht der Glykogengehalt der beanspruchten Muskulatur. Die intramuskulären Glykogenreserven werden bei der aeroben Glykolyse mit einer Geschwindigkeit von 2–4 g pro Minute verstoffwechselt. Bei der Glykolyse werden 4 ATP gewonnen, jedoch auch 2 ATP verbraucht. Die molare Masse von Glucose beträgt 180,2 g/mol.Geht man nun vom bestmöglichen Fall aus, dann macht dies folglich bei einer Verstoffwechselung von 4g Glucose pro Minute gerade mal 0,022 mol. Das heißt, dass innerhalb einer Minute nicht einmal 1/45 ATP durch aerobe Glykolyse verstoffwechselt werden können. Der aerobe Stoffwechsel hat folglich keine leistungssteigernde Relevanz für die 400m-Leistung, auch wenn die aerobe Energiebereitstellung mit voller Aktivität von Beginn an abläuft.Das wäre richtig, wenn es die Atmungskette/Endoxidation nicht gäbe, die das ganze schöne ATP produziert.