22.07.2021, 17:05
An alle, die es nicht geschafft haben, mal bei Olympia dabei zu sein:
Ich hab schon vor Jahrzehnten sinngemäß geschrieben, dass eigentlich jeder,
der im Geiste der Olympischen Bewegung Sport treibt oder auch nur als
Zuschauer anteilnimmt, als echter Olympianer zu betrachten ist.
Was allerdings der Olympische Geist tatsächlich besagt und enthält, sollte
dabei schon klar definiert sein. Und an einer solchen idealistischen Definition
gemessen, sind viele echte Teilnehmer gar keine echten Olympianer, weil sie
doch nur ans Geld denken und nach Ruhm streben und mit den humanistischen
Werten der Bewegung nichts am Hut haben.
Diese Werte reichen aber auch weit in das Feld der Politik hinein und gebieten
eigentlich politisches und humanitäres Engagement sowie entsprechendes
Auftreten. Und genau das ist bei Sportveranstaltungen unter der Herrschaft des
IOC unter Androhung härtester sportlicher Sanktionen verboten.
So kommt es, dass ausgerechnet die Athleten, die sich durch ihre Leistungen
und Erfolge besonders hervortun, wahrscheinlich am wenigsten im
Olympischen Geiste wandeln. Dies tun dagegen die großen Mehrheiten derer,
die ohne die höchsten Ambitionen einfach nur mitmachen und so den Siegern
und Medallisten erst einen würdigen Rahmen schaffen und ihnen den
verdienten Glanz verleihen. Was wäre also für diese „Mitläufer“ und
„Trittbrettfahrer“, diese oft von der Presse so gescholtenen „olympischen
Touristen“ das Olympische Abenteuer ohne den Idealismus? Nur ein Sich-
Sonnen im hellen Schein der Stars und Superathleten, eine subjektive
Aufwertung ihrer eigenen Person mit dem Stolz, einmal dazugehört zu haben.
Olympiasieger gilt für immer. Es ist kein Titel, den man irgendwann
verteidigen muss. Und so ist auch der Olympiateilnehmer ein Titel, den man
vor sich hertragen oder still im Herzen bewahren kann. Dazwischen stehen
noch der Olympiamedaillen-Gewinner und der Olympiafinalist. Alle anderen
Olympianer sind Olympiaidealisten und stehen der Bescheidenheit näher als
die verdienten Protagonisten.
Ich musste das mal öffentlich sagen, weil ich all diesen Ansprüchen nie selber
gerechtgeworden bin. Ich hätte mehr Rückgrat und mehr Durchblick gebraucht,
um meinem Selbstbild zu entsprechen. Ich war zu verzagt und fühlte mich
missverstanden und verfolgt – und das war ich wohl auch, von vielen Seiten
und engsten Mitmenschen. Ideale scheinen mir heute eher dazu da, dass man
an ihnen scheitert, ja versagt.
Hohe Ziele erreicht man nicht durch Bescheidenheit. Man wählt sie doch erst
gar nicht aus. Und wenn doch, dann steht sie einem nur im Weg.
Ich hab schon vor Jahrzehnten sinngemäß geschrieben, dass eigentlich jeder,
der im Geiste der Olympischen Bewegung Sport treibt oder auch nur als
Zuschauer anteilnimmt, als echter Olympianer zu betrachten ist.
Was allerdings der Olympische Geist tatsächlich besagt und enthält, sollte
dabei schon klar definiert sein. Und an einer solchen idealistischen Definition
gemessen, sind viele echte Teilnehmer gar keine echten Olympianer, weil sie
doch nur ans Geld denken und nach Ruhm streben und mit den humanistischen
Werten der Bewegung nichts am Hut haben.
Diese Werte reichen aber auch weit in das Feld der Politik hinein und gebieten
eigentlich politisches und humanitäres Engagement sowie entsprechendes
Auftreten. Und genau das ist bei Sportveranstaltungen unter der Herrschaft des
IOC unter Androhung härtester sportlicher Sanktionen verboten.
So kommt es, dass ausgerechnet die Athleten, die sich durch ihre Leistungen
und Erfolge besonders hervortun, wahrscheinlich am wenigsten im
Olympischen Geiste wandeln. Dies tun dagegen die großen Mehrheiten derer,
die ohne die höchsten Ambitionen einfach nur mitmachen und so den Siegern
und Medallisten erst einen würdigen Rahmen schaffen und ihnen den
verdienten Glanz verleihen. Was wäre also für diese „Mitläufer“ und
„Trittbrettfahrer“, diese oft von der Presse so gescholtenen „olympischen
Touristen“ das Olympische Abenteuer ohne den Idealismus? Nur ein Sich-
Sonnen im hellen Schein der Stars und Superathleten, eine subjektive
Aufwertung ihrer eigenen Person mit dem Stolz, einmal dazugehört zu haben.
Olympiasieger gilt für immer. Es ist kein Titel, den man irgendwann
verteidigen muss. Und so ist auch der Olympiateilnehmer ein Titel, den man
vor sich hertragen oder still im Herzen bewahren kann. Dazwischen stehen
noch der Olympiamedaillen-Gewinner und der Olympiafinalist. Alle anderen
Olympianer sind Olympiaidealisten und stehen der Bescheidenheit näher als
die verdienten Protagonisten.
Ich musste das mal öffentlich sagen, weil ich all diesen Ansprüchen nie selber
gerechtgeworden bin. Ich hätte mehr Rückgrat und mehr Durchblick gebraucht,
um meinem Selbstbild zu entsprechen. Ich war zu verzagt und fühlte mich
missverstanden und verfolgt – und das war ich wohl auch, von vielen Seiten
und engsten Mitmenschen. Ideale scheinen mir heute eher dazu da, dass man
an ihnen scheitert, ja versagt.
Hohe Ziele erreicht man nicht durch Bescheidenheit. Man wählt sie doch erst
gar nicht aus. Und wenn doch, dann steht sie einem nur im Weg.
Dem nach höherem Strebenden ist nichts zu hoch sondern alles zu nieder. (vonmia)