21.07.2021, 10:47
(21.07.2021, 09:16)gera schrieb: nach Berechnungsformeln sind nur V,res. und der Winklel alpha ausreichend für Weitenberechnung.Die biomechanischen Auswertungen können dir auf die Frage nach dem expliziten Einfluss der determinierenden Faktoren keine genaue Antwort geben, weil dazu eine exakte Beschreibung der im individuellen Fall vorliegenden mechanischen Wirkkette notwendig wäre. Diese ist von Athlet zu Athlet anatomisch, technisch, neuronal etc. etc. unterschiedlich und nicht bekannt und in Gänze bestimmbar.
Ganz richtig ergibt sich V,resultierend aus dem Verhältnis von V,vertikal zu V,horizontal zum Zeitpunkt Absprung.
Wir wissen aber , dass es ganz viele andere Parameter gibt, die die Weite beeinflussen, z.B. den Stemmwinkel.
Messen können wir sowohl die vertikale Geschwindigkeit als auch die horizontale.
Wenn der Trainer aber den Sprung effektiver machen will, muß er wissen welche Parameter wo drin stecken.
Also was beeinflusst die vertikale Absprunggeschwindigkeit ?
Was die horizontale ?
In den Berichten über biomechanische Auswertungen ( OS Hessen / Killing = Bundesinstitut für Sp.wissenschaften , u.a. )
steht das explizit nicht drin?
Außerdem bleibt die Frage: ist alpha ein Abfluwinkel oder Absprungwinkel.
Was beschreibt die alpha-Kurve überhaupt?
Vor allem aber ist der Mensch mechanisch gesehen ein "offenes", bzw aktives System. Es wird bei den Betrachtungen immer wieder gerne übersehen, dass wir neben der passiven Dynamik in der Muskulatur während unser Bewegung fortwährend aktive Kräfte bereitstellen. Deshalb lässt sich z.b. der Weitsprungabsprung nicht mit einem Impuls- oder Energiesatz für ein geschlossenes System beschreiben und erklären. Das ist Nonsens. Es bräuchte zusätzlich die Berücksichtigung aller in den Muskeln generierten aktiven Kräfte.
Daher wird auch nicht messbar (und auch nicht seriös berechenbar) sein, wie sich z.B. ein Stemmwinkel explizit auf V, vertikal auswirkt. Allenfalls sind recht grobe Korrelationen aus der Empirie möglich. In wie weit diese als Zielkriterien für individuelle Protagonisten heranzuziehen sind halte ich für fraglich. Ich denke hier ist vielmehr das geschulte Trainerauge gefragt, zu beurteilen, welcher Stemmwinkel zum Beispiel individuell zum optimalen Abflugwinkel führt.
Welcher Abflugwinkel eigentlich optimal ist, ist auch noch mal eine andere Frage. Hier geht zum Beispiel mit ein, wie der Springer aufgrund seiner Anatomie (und Technik) in der Lage ist, einen optimalen Weitengewinn während der Landung zu realisieren.
Gruß
Rainer