09.04.2021, 13:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.04.2021, 17:26 von Atanvarno.)
Ich bin nicht direkt in die Praxis der Pandemiebekämpfung involviert. Ich habe aber im Grippewinter 1995/96 (Interessierte können sich die Zahlen ansehen) auf der internistischen Station eines Kleinstadtkrankenhauses meinen Zivildienst in der Pflege absolviert. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was auf einer überlasteten Station abgeht (und wir waren damals definitiv überlastet, inklusive Betten auf dem Flur). Ja, es war schlimm und ich habe mich nach jeder Schicht gefühlt wie ein Zombie, aber die Arbeit musste gemacht werden und wir haben sie gemacht.
Aber wie an jeder anderen Stelle, wo Kritik geübt wird, gilt natürlich auch hier, dass nicht selbst involviert zu sein, einem nicht das Recht nimmt, Kritik zu üben.
Volle Zustimmung. Du siehts ja auch in meinem vorherigen Beitrag, dass Impfen der Punkt aus deiner Liste der besten Maßnahmen ist, gegen den ich nicht opponiert habe. Wobei ich gegen die Vogabe "jeder muss geimpft sein" schon was habe, aus meiner Sicht sollte "jeder muss ein Impfangebot erhalten haben" ausreichen, die Annahme bleibt jedem selbst überlassen, Freiheitsbeschränkungen für Ungeimpfte lehne ich ab.
Wie oft soll denn dieses Argument mit dem Flächenstaat noch kommen? 2/3 der schwedischen Bevölkerung leben in dicht besiedelten Ballungsräumen.
In New York darf man einen nicht unerheblichen Anteil der katastrophalen Auswirkungen der ersten Welle der Fehlentscheidung, erkrankte Patienten aus den Krankenhäusern zurück in die Altersheime zu verlegen, zuschreiben.
Der Anteil von B.1.1.7 an den Neuinfektionen in Dänemark beträgt annähernd 100%. Florida ist der US-Staat mit der höchsten B.1.1.7. Quote in den USA. In beiden Fällen sinkende Todeszahlen.
Man sollte ja auch mal die Prognosen mit den dann eingetretenen Realitäten abgleichen. Ohne weitere Verschärfungen hätten wir gemäß bspw. einer im Spiegel Anfang März veröffentlichten Prognose inzwischen über einer 200er Inzidenz sein sollen. Real nähern wir uns wieder der 100 (mit dem Vorbehalt, dass die Zahlen aufgrund der Meldverzüge mal wieder nicht belastbar sein sollen. Wobei man sich auch gerne fragen darf, warum nach einem Jahr Pest und Cholera es immer noch nicht möglich ist, auch über die Feiertage belastbare Zahlen aus den Gesundheitsämtern zu erhalten).
---edit
Ein Nachtrag noch zum letzten Absatz, Prognosegüte
"Inzidenzen bis 500": Darum liegen Corona-Prognosen oft daneben
Aber wie an jeder anderen Stelle, wo Kritik geübt wird, gilt natürlich auch hier, dass nicht selbst involviert zu sein, einem nicht das Recht nimmt, Kritik zu üben.
(09.04.2021, 12:29)lor-olli schrieb: Sieht man sich die Altersstruktur in D an ist man mit dem Impfen auf dem richtigen Weg , bei den Alten zumindest schon (auch in GB ist man recht "robust"…).
Volle Zustimmung. Du siehts ja auch in meinem vorherigen Beitrag, dass Impfen der Punkt aus deiner Liste der besten Maßnahmen ist, gegen den ich nicht opponiert habe. Wobei ich gegen die Vogabe "jeder muss geimpft sein" schon was habe, aus meiner Sicht sollte "jeder muss ein Impfangebot erhalten haben" ausreichen, die Annahme bleibt jedem selbst überlassen, Freiheitsbeschränkungen für Ungeimpfte lehne ich ab.
Zitat:Testen ist vor allem in Ballungszentren die Methode um die Infektionsquoten überhaupt rechtzeitig einschätzen zu können (NewYork ist von der ersten Welle regelrecht überrollt worden), Flächenstaaten mit eher dünner Besiedlung wie Schweden stehen anders da, nicht gut vergleichbar also.
Wie oft soll denn dieses Argument mit dem Flächenstaat noch kommen? 2/3 der schwedischen Bevölkerung leben in dicht besiedelten Ballungsräumen.
In New York darf man einen nicht unerheblichen Anteil der katastrophalen Auswirkungen der ersten Welle der Fehlentscheidung, erkrankte Patienten aus den Krankenhäusern zurück in die Altersheime zu verlegen, zuschreiben.
(09.04.2021, 12:29)lor-olli schrieb: Die Zahl der Versterbenden geht glücklicherweise zurück, auch weil die Alten oft schon geschützt sind, die zunehmende Zahl der Infektionen unter Kindern und Jugendlichen mit der Virusvariante B1.1.7 , sollte man aber meiner Meinung nach nicht ignorieren.
Der Anteil von B.1.1.7 an den Neuinfektionen in Dänemark beträgt annähernd 100%. Florida ist der US-Staat mit der höchsten B.1.1.7. Quote in den USA. In beiden Fällen sinkende Todeszahlen.
Man sollte ja auch mal die Prognosen mit den dann eingetretenen Realitäten abgleichen. Ohne weitere Verschärfungen hätten wir gemäß bspw. einer im Spiegel Anfang März veröffentlichten Prognose inzwischen über einer 200er Inzidenz sein sollen. Real nähern wir uns wieder der 100 (mit dem Vorbehalt, dass die Zahlen aufgrund der Meldverzüge mal wieder nicht belastbar sein sollen. Wobei man sich auch gerne fragen darf, warum nach einem Jahr Pest und Cholera es immer noch nicht möglich ist, auch über die Feiertage belastbare Zahlen aus den Gesundheitsämtern zu erhalten).
---edit
Ein Nachtrag noch zum letzten Absatz, Prognosegüte
"Inzidenzen bis 500": Darum liegen Corona-Prognosen oft daneben
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)