06.02.2021, 11:12
(06.02.2021, 10:28)muffman schrieb: Vor 12 Jahren haben sich viele gefragt, wieso z.B. Bolt nicht warmläuft, daraus sogar Doping-Vorwürfe abgeleitet: "Der macht sich doch nichtmal richtig warm." Die Aussage selbst und die Logik dahinter mal beiseite lassend, ist es doch einfach ein trauriges Bild dass diese Sachen noch nicht in der Peripherie angekommen sind bzw. nicht weitergegeben werden. Hier halten teilweise Trainer Lehrgänge ab, die meiner Meinung nach, überhaupt nicht qualifiziert sind dafür. Einen talentierten Athleten zu betreuen, macht einen nicht zu einem guten Trainer. Diese Auffassung ist aber leider weit verbreitet. Bei den meisten Lehrgängen, die ich besuche, ist es einfach ein Zeit absitzen. Es werden Trainingspläne der vom Vortragenden betreuten Athleten gezeigt und Übungen gezeigt bzw. vorgeführt. Was soll das bringen? Ich kann deutlich mehr lernen, wenn ich hier im Forum die Beiträge bestimmter Personen lese und mir Gedanken dazu mache. Solange hier in der Breite immer noch der Wissensstand von vor 30 Jahren vermittelt wird, sehe ich leider schwarz.
"Vor 12 Jahren haben sich viele gefragt, wieso z.B. Bolt nicht warmläuft, daraus sogar Doping-Vorwürfe abgeleitet: "Der macht sich doch nichtmal richtig warm.""
Tragisch. Den Mangel an logischen Inferenzfähigkeiten, meine ich. Jede Proposition, die nicht widerspruchsfrei bewiesen ist, ist falsch, Wahnsinn, oder impliziert, dass das partikuläre Schlusssystem inkonsistent bzw. widersprüchlich ist.
"Solange hier in der Breite immer noch der Wissensstand von vor 30 Jahren vermittelt wird, sehe ich leider schwarz."
Pardon, aber was ist mit "hier" gemeint? Europa? Deutschland? Ihr jeweiliges Bundesland / Region / Stadt / Dorf / Landesverband?
Man beachte, das mein Post von konstruktivistischer Natur ist.
Ich beschwörte das Verfahren von schnellkräftigen moderat-intensiven winkelspezifischen Übungen (die Bolt ebenfalls hin- und wieder ausführt; genau wie Blake, Powell, Ashmeade, Carter, Weir und Kollegen), und es impliziert, dass es
vor dem Sprinttraining eine Kalziumionen-Ausschüttung in die Purkinje-Zellen und T-Tubuli der Muskeln liefert,
sodass man, sagen wir mal, drei hochqualitative Fliegend-Sprints ausführen kann, anstatt
den ersten wegen "Trägheit" zu vergeigen und lediglich Zytokine in die Muskeln läd, ohne einen neuralen Lerneffekt durch und durch zu bewirken.
Mit "lockeren" Muskeln (ergo phosphorylierten Titin-Proteinen) eine Hochgeschwindigkeitsübung zu vollziehen verbessert neurale Ansteuerung und Lerneffekte (mit Anbetracht eines Artikels über BDNF in Profi-Sprintern, den ich ebenfalls postete, ein "Zufall" zu gut um wahr zu sein(?)...).
Das wären dann drei fliegende Sprints mit hoher Qualität, die einander potenzieren.
Dass Profis (koordinativ hoch geschult) in Vorbereitung auf's Event darauf verzichten, und stattdessen einzelne Renn-Segmente durchgehen... ja -
Das nenne ich doch mal... trivial.