Datenquellen wie letzte Grafik: RKI und DIVI. Die blaue Kurve der 7-Tages-Inzidenzen der älteren fängt zu dem Zeitpunkt an, an dem das RKI die in die erste Seite der Lageberichte übernommen hat. Wir sehen einen starken Anstieg der Steigerungen der Todeszahlen, aber einen Abschwung des Wachstums beim Zuwachs der Intensivpatienten seit Anfang November. Wieder eine Hinweis davon, dass ein exponentielles Wachstum der Intensivpatienten zur Zeit nicht stattfindet - darauf beruhen aber die meisten Horrorszenarien.
An der gelben Kurve erkennt man das Plateau, auf dem wir uns zur Zeit befinden. Diese Grafen geben imo keinen Hinweis drauf, dass die gestiegene Zahl der Infektionen bei den Älteren die Zahl der Intensivpatienten signifikant hochtreiben würde. Meine Hypthese ist, dass das auch daran liegen könnte, dass nicht wenige dieser Infizierten in Alters- und Pflegeheimen verbleiben und dort auch zu einem nicht geringen Anteil versterben. Das könnte auch mit eine Erklärung für die völlig unterschiedlichen Steigerungen bei den Todeszahlen und den Intensivplätzen sein. Dafür spricht auch, dass weniger als die Hälfte (etwas über 6000) der an oder mit Covid-19 Verstorbenen nach einer Intensivbehandlung verstorben ist. Wenn man mit Covid-19 auf der Intensivstation landet hat, hat man in D zur Zeit eine statistische Überlebenchance von knapp 78%. Ende März war die Quote noch deutlich schlechter und lag bei etwa 71% - die Verbesserung dürfte auch am gesteigerten Wissen über die besten Behandlungsmöglichkeiten liegen und weist darauf hin, dass dort immer noch sehr gut gearbeitet wird, trotz der Überlastung. Dennoch muss da dringend für personelle Verstärkung und Entlastung gesorgt worden, und es ist fraglich ob in den letzten 9 Monaten genug dafür getan worden ist.