(09.11.2020, 11:48)DerC schrieb: …Ja, ich würde mehr auf Eigenverantwortung setzen, und das auch belohnen, mit weniger Gängelung. Und Risikogruppen noch besser schützen, Ansteckungen in Kliniken, Pflege- und Altenheimen sind nicht akzeptabel. Aber statt deren Schutz zu verbessern, hat man ja lieber junge gesunde Urlaubsrückkehrer getestet.
Glaubst Du wirklich was Du da schreibst?
- Eigenverantwortung macht nur da Sinn, wo man (ich) auch danach handeln kann (meine Eigenverantwortung nutzt nichts, wenn 10 Personen um mich herum diese Verantwortung nicht haben… hier in der Innenstadt nicht selten),
- Wo diese Regelungen einheitlich sind ("da blickt ja niemand mehr durch" ist ein gern genutztes Argument gegen…)
- Eigenverantwortung klappt nur, wenn sich mehr als 90% freiwillig an Regeln halten, klappt in Finnland, Norwegen und Schweden (letztere leidlich wie die Zahlen zeigen), in D definitiv NICHT (Wir werten hier regelmäßig die Angaben von Polizei und Ordnungsämtern aus…)
- Zahlen und Maßnahmen passen nur dann zueinander, wenn man die Prognosen zur Infektionsentwicklung mit einkalkuliert! (Und da hatte das RKI eine ausgesprochen geringe Abweichung!) Insofern passen die Anordnungen…
- Nur weil sich einer / jemand selbst sicher oder Eigenverantwortlich fühlt, verbessert das die Situation in Altenheimen und Krankenhäusern kein bisschen.
Eine Belegungsquote der intensivmedizinischen Betten von 100% heißt nicht "es reicht" sondern "überbelegt", denn 5% der Betten müssen nach Anordnung planungsmäßig belegbar bleiben, weil immer etwas überraschend kommen kann (Unfälle, andere Notfälle) und dann kann man einem beatmeten Patienten z.B. nicht "einfach den Schlauch ziehen". Gerade schwere Covid19 Patienten legen teilweise Wochen dort!
Um eine Pandemie zu meistern, bedarf es schon ein wenig mehr als ein "sicheres Gefühl"… Die allermeisten ahnen nicht einmal den Rattenschwanz an Implikationen bei Entscheidungen für oder gegen Maßnahmen und erkennen deshalb auch nicht die Notwendigkeit 14 Tage im voraus zu denken! Ich habe gerade wieder miterlebt wie die Realität die Planungen einholt.