04.11.2020, 09:13
@RalfM
DU interpretierst "Bedrohungsszenarien werden gerade gezielt aufgebaut", gibt es Belege dafür?
DU interpretierst die Belegzahlen in einigen Kliniken als Beweis, bist Du wirklich mit der Lage der Kliniken im Einzelnen vertraut?
Hintergrund: Ich kenne in mehreren Kliniken die Situation vor Ort, Betten sind tatsächlich nicht das große Problem solange die Infektionszahlen nicht dramatisch steigen, allerdings fehlt überall qualifiziertes Personal. Das ist keine neue Situation sondern dem Umstand geschuldet, dass Kliniken Geld verdienen müssen ("unrentable" Kliniken sind eine ganze Reihe geschlossen worden). Der Hauptkostenfaktor der Kliniken sind nicht medizinisches Gerät oder anderes, sondern der Personalkostenanteil - insbesondere bei den Hochqualifizierten. Für die Arbeit auf einer Intensivstation benötigt eine ausgebildete Krankenschwester oder Pfleger eine längere Zusatzausbildung (etwas unterschiedlich gehandhabt in einigen Bundesländern) die in der Regel die Klinik bezahlen muss… in der Konsequenz wird also seit ca. 10 Jahren konsequent "auf Reserve" gefahren. Ärzte wirken am Ende einer 72 Stunden Schicht wirklich nicht fit…(sie DÜRFEN sogar zwischenzeitlich schlafen , wenn sie es denn schaffen und nicht beim nächsten Notfall sofort wieder geweckt werden…) Vorgesehen sind auf den Intensivstationen eigentlich 1,5 Personalfaktor, de facto sind es in einigen Kliniken nicht einmal 1,0 - im Normalbetrieb!
Das Mediziner und Klinikchefs kein Bedrohungsszenario aufbauen sollte sich jedem sofort erschließen der den Betrieb kennt. Politiker wären schlecht beraten diese Stimmen zu überhören - D ist nur deswegen glimpflich durch die Krise gekommen, weil die Infektionszahlen im europäischen Vergleich SEHR gering sind, ohne die Maßnahmen sähe die Situation völlig anders aus. Hier wird meiner Meinung nach kein Bedrohungsszenarion aufgebaut, eher wird die Situation vor Ort von den Betroffenen recht nüchtern geschildert - die ist alles andere als beruhigend.
Von der Politik wird viel erwartet, aber auch sie fährt nur auf Sicht, soll dennoch die Strecke zum glücklichen Ziel festlegen - die Beispiele aus eigentlich ALLEN an Deutschland grenzenden Anliegerstaaten zeigen genau, dass die Umsicht und das schnelle Handeln eben NICHT übertrieben ist. Laissez faire in Pandemiezeiten ist der Irrweg, alle Staaten die gut durch diese Krise kommen haben schnell und konsequent gehandelt (Auch wenn man die Zahlen aus China z.B. mit sehr großer Skepsis sehen muss)
Die Auswirkungen fehlender Lehrkräfte merkt man dann erst immer in ein paar Jahren nach der nächsten PISA Studie, fehlendes medizinisches Personal sehr schnell…
China meint auch wirtschaftlich die Krise überwunden zu haben, der Binnenmarkt kompensiert dort noch einiges, der Export hat aber einen deftigen Knick erfahren, D ist was den Export betrifft in einer ähnlichen Situation - auch ohne hohe Infektionszahlen, die niedrigen sind aber entscheidend, wenn es um den Neustart NACH der Pandemie geht… es ist also ebenfalls umsichtig weiter als bis Weihnachten zu denken, handeln und planen.
DU interpretierst "Bedrohungsszenarien werden gerade gezielt aufgebaut", gibt es Belege dafür?
DU interpretierst die Belegzahlen in einigen Kliniken als Beweis, bist Du wirklich mit der Lage der Kliniken im Einzelnen vertraut?
Hintergrund: Ich kenne in mehreren Kliniken die Situation vor Ort, Betten sind tatsächlich nicht das große Problem solange die Infektionszahlen nicht dramatisch steigen, allerdings fehlt überall qualifiziertes Personal. Das ist keine neue Situation sondern dem Umstand geschuldet, dass Kliniken Geld verdienen müssen ("unrentable" Kliniken sind eine ganze Reihe geschlossen worden). Der Hauptkostenfaktor der Kliniken sind nicht medizinisches Gerät oder anderes, sondern der Personalkostenanteil - insbesondere bei den Hochqualifizierten. Für die Arbeit auf einer Intensivstation benötigt eine ausgebildete Krankenschwester oder Pfleger eine längere Zusatzausbildung (etwas unterschiedlich gehandhabt in einigen Bundesländern) die in der Regel die Klinik bezahlen muss… in der Konsequenz wird also seit ca. 10 Jahren konsequent "auf Reserve" gefahren. Ärzte wirken am Ende einer 72 Stunden Schicht wirklich nicht fit…(sie DÜRFEN sogar zwischenzeitlich schlafen , wenn sie es denn schaffen und nicht beim nächsten Notfall sofort wieder geweckt werden…) Vorgesehen sind auf den Intensivstationen eigentlich 1,5 Personalfaktor, de facto sind es in einigen Kliniken nicht einmal 1,0 - im Normalbetrieb!
Das Mediziner und Klinikchefs kein Bedrohungsszenario aufbauen sollte sich jedem sofort erschließen der den Betrieb kennt. Politiker wären schlecht beraten diese Stimmen zu überhören - D ist nur deswegen glimpflich durch die Krise gekommen, weil die Infektionszahlen im europäischen Vergleich SEHR gering sind, ohne die Maßnahmen sähe die Situation völlig anders aus. Hier wird meiner Meinung nach kein Bedrohungsszenarion aufgebaut, eher wird die Situation vor Ort von den Betroffenen recht nüchtern geschildert - die ist alles andere als beruhigend.
Von der Politik wird viel erwartet, aber auch sie fährt nur auf Sicht, soll dennoch die Strecke zum glücklichen Ziel festlegen - die Beispiele aus eigentlich ALLEN an Deutschland grenzenden Anliegerstaaten zeigen genau, dass die Umsicht und das schnelle Handeln eben NICHT übertrieben ist. Laissez faire in Pandemiezeiten ist der Irrweg, alle Staaten die gut durch diese Krise kommen haben schnell und konsequent gehandelt (Auch wenn man die Zahlen aus China z.B. mit sehr großer Skepsis sehen muss)
Die Auswirkungen fehlender Lehrkräfte merkt man dann erst immer in ein paar Jahren nach der nächsten PISA Studie, fehlendes medizinisches Personal sehr schnell…
China meint auch wirtschaftlich die Krise überwunden zu haben, der Binnenmarkt kompensiert dort noch einiges, der Export hat aber einen deftigen Knick erfahren, D ist was den Export betrifft in einer ähnlichen Situation - auch ohne hohe Infektionszahlen, die niedrigen sind aber entscheidend, wenn es um den Neustart NACH der Pandemie geht… es ist also ebenfalls umsichtig weiter als bis Weihnachten zu denken, handeln und planen.