20.09.2020, 21:17
(20.09.2020, 20:48)Diak schrieb: mir ist nicht klar, worum es Dir geht. Führen wir hier tatsächlich eine Diskussion, ob die Gefährlichkeit des Virus und der Forschungsstand die bisherigen Maßnahmen grundsätzlich eher rechtfertigt oder nicht?
Nein, wir führen eine Diskussion darüber, ob die in den letzten sechs Monaten neu gewonnen Erkenntnisse über die Gefährlichkeit des Virus bei der zu erwartenden steigenden Fallzahl im Herbst/Winter eine Wiederaufnahme oder gar Verschärfung im Frühjahr durchgeführter Maßnahmen rechtfertigen. Ich habe den Eindruck, dass im Bereich der Politik darüber nachgedacht wird und finde das nicht gerechtfertigt.
Zitat:Das Präventionsparadox müsste doch allen klar sein: Selbst wenn wir nur eine geringe Übersterblichkeit feststellen, dann deswegen, weil zahlreiche Maßnahmen gegriffen haben. Oder gehst Du davon aus, dass ein Laufenlassen ohne Maßnahmen zu geringeren Verwerfungen geführt hätte?
Die Maßnahmen im Frühjahr waren nachvollziehbar, weil man zu wenig über das Virus wusste. Aber wir haben es eben nicht mit wie ursprünglich gedacht 3% IFR zu tun, sondern mit <0,3%. Die Infektion läuft nicht ungehindert durch die Bevölkerung und lässt jeden Infizierten mit voller Wucht erkranken, sondern es gibt Kreuzimmunitäten mit alten Coronaviren. Die Immunität verschwindet nicht mit den Antikörpern, sondern es gibt langanhaltende T- und B-Zellimmunität.
Das rechtfertigt, sich weiter die Hände zu waschen, bei Krankheitssymptomen Maske zu tragen (oder zu Hause zu bleiben), aber es rechtfertigt keinen Lockdown, keine Schulschließungen, keine Grenzschließungen, keine Einstellung des sozialen miteinanders.
Wir müssen lernen mit dem Virus zu leben, wie mit jedem anderen endemisch gewordenen Coronavirus davor.
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)