07.09.2020, 10:03
Die >10000 Jahre "Studie" sollte man nicht ganz unterschätzen. Die Weltgeschichte hat eine Vielzahl von unterschiedlichen Ernährungsweisen in verschiedenen öko-kulturellen Nischen hervorgebracht. Wenn vegane Ernährung einen klaren Vorteil bringen würde, sollte man erwarten, dass irgendeine Ethnie in irgendeiner Nische der Weltgeschichte dabei geblieben wäre. Denn als vorübergehendes Fasten oder asketischer Lebensstil bestimmter Gruppen (Fakire, Mönche etc.) gab es solche Ernährungsweisen ja schon. Man könnte sogar erwarten, dass ähnlich wie bei der Laktosetoleranz sich Mutationen in Ethnien aus diesen Nischen, die bei der besseren Verdauung und Verwertung rein pflanzlicher Nahrung helfen, durchgesetzt und erhalten hätten. Meines Wissens ist nichts davon der Fall. In Indien gibt es ca. 50% Vegetarier, aber die nutzen reichlich Milchprodukte.
Außerdem sind die Menschen nicht typischerweise mit 30-40 gestorben. Wer die Kindheit überstanden hatte, hatte relativ gute Chancen, 60-70 zu werden, auch wenn die Sterblichkeit (durch Infektionskrankheiten, weniger Zivilisationskrankheiten) natürlich im jungen und mittleren Alter viel größer war. (Sonst stünde nicht im Alten Testament 70 Jahre als typische "volle" Lebenszeit und vergleichbares findet man in der griech. Antike, z.B. mit der Aufteilung des Lebens in 10x7 Jahre.)
Außerdem sind die Menschen nicht typischerweise mit 30-40 gestorben. Wer die Kindheit überstanden hatte, hatte relativ gute Chancen, 60-70 zu werden, auch wenn die Sterblichkeit (durch Infektionskrankheiten, weniger Zivilisationskrankheiten) natürlich im jungen und mittleren Alter viel größer war. (Sonst stünde nicht im Alten Testament 70 Jahre als typische "volle" Lebenszeit und vergleichbares findet man in der griech. Antike, z.B. mit der Aufteilung des Lebens in 10x7 Jahre.)