30.08.2020, 09:01
(28.08.2020, 12:33)Atanvarno schrieb: Wo sind die Politiker, die uns endlich mal sagen, "Keep calm and carry on".
Woran bemisst man politischen Erfolg? Die meisten Politiker in Europa haben nach Meinungsumfragen in ihrem Land einen ordentlichen Job gemacht, in D wie in Schweden. IN GB bekommt Johnson ob seines chaotischen Managements ordentlich auf die Mütze, aktuell würde er keine Wahl gewinnen… In Zeichen von Unsicherheit (und Anfangs hatte das Virus etwas Beängstigendes für viele, vom Vergleich mit "Ebola" bis zu "dann trifft es eben vor allem die Alten) spielte und spielt auch der pesönliche Standpunkt eine Rolle.
Das übergreifende Problem welches eine Pandemie darstellt (wirtschaftlich, gesundheitlich, gesellschaftlich bezgl. Mehrheitsbeschlüssen - Diktatur?), war und ist vielen nicht bewusst und vieles wurde gezielt verdrängt, OBWOHL wir mittlerweile viel dazugelernt haben. Nach der großen medizinischen Ratlosigkeit ist man mittlerweile in der Lage vor allem die ganz schweren Fälle besser zu managen (frühzeitiges Handeln, Blutverdünner, Isolation etc.), "im Griff" hat man das Virus nicht. Franzosen und Spanier haben (als Individuen, nicht als Politik) ein "back to normal" versucht, die Infektionszahlen in Frankreich sind aktuell so hoch wie nie (7-day-average), in Spanien hat man sofort radikal umgeschwenkt als die Zahlen hochschnellten. Politische Hysterie oder doch eher eine konsequente Umsetzung des aus den Erfahrungen gelernten?
Hysterie in D kann ich nicht feststellen (von einzelnen grundsätzlich ängstlichen Menschen sowie von politisch ganz anders motivierten Extremisten mal abgesehen), Erfolg - und eine Eindämmung kann doch wohl nur das Ziel sein - bemisst sich eben immer am Ergebnis, egal ob Sport, Wirtschaft oder Politik, insofern hat man in D und einigen anderen Ländern in Europa vieles richtiger gemacht als in anderen.
Das es auch hierzulande Politiker gibt die versuchen sich zu profilieren, sollte
eigentlich nicht überraschen, mit nichts kann man mehr "überzeugen" als mit "Führungsstärke", wenn sie denn von Erfolg gekrönt ist. Söder gibt den "Cowboy", andere suchen es ihm nachzumachen, in der Summe wird man nur gewinnen, wenn die "ganze Herde" (die Wähler sind aber viel anspruchsvoller als die Kuhherde…) an einem Strang zielt.
Ursachen (die Funktionsweise des Virus), Verbreitung (Schlachthöfe, Klimaanlagen, Partyzonen, Familienfeiern mit Alkohol und Verbrüderung etc.) und Behandlung und Isolation Betroffener (was eben auch strikte Quarantäne bedeutet) müssen abgeklärt werden, Maßnahmen angepasst und umgesetzt werden (da passt eine wilde Party mit ca. 3000 Leuten wie in Hamburgs "Szeneviertel" /eher ein Stadtteil/ nicht so gut).
In Japan sprachen sich unlängst 3/4 Viertel der Befragten für striktere Maßnahmen aus, wohl aus der Mentalität und den Erfahrungen des Landes heraus, die Regierung zieht aber nicht mit. In den USA, obschon bisher schon viel stärker betroffen, ist eine knappe Mehrheit nach wie vor für eine Eigenverantwortung (wie wohl doch viele Maßnahmen umsetzen), was die Politik in der Spitze macht sehen wir ja aktuell, wer also hat "recht"?