(08.08.2020, 06:10)Diak schrieb:(03.08.2020, 21:37)Gertrud schrieb: Das hängt mit der unterschiedlichen Meinung über das Quergewölbe zusammen. Hier versündigt man sich bereits bei den Babys mit den Schuhen, wo Bunions vorprogrammiert sind. Aus diesen Gründen bin ich auch total dagegen eingestellt, das Barfußlaufen für alle zu propagieren. Es kann zu erheblichen weiteren Fußanomalien führen, wenn die Druckverhältnisse nicht stimmen. Bei Wester und Mihambo z. B. würde ich das Barfußlaufen verbieten.Liebe Gertrud,
ich bin bekennender (und bislang darin weitgehend undifferenzierter ) Propagandist des barfüßigen Trainierens und damit bislang sehr gut gefahren (gute Entwicklungen der Fußreaktivität, besseres Ansteuerungsverhalten, gute Technikentwicklung im Bereich der Sprintkoordination, positive Entwicklung der Fußgewölbe, wenige Knochenhautreizungen, kaum Umknicker, sehr guter Transfer von z.B. spezifischer Hürdenstabilisation barfuß auf das An- und Ablaufverhalten, sehr positive Entwicklung eines guten Mittelstreckenschritts, etc. pp)
Von den drei afrikanischstämmigen Mädels in meinem Stützpunkt hat eine ein eher "gutes" Quergewölbe, die anderen sind typisch platt. Bezieht sich Dein Einwand darauf, dass bei solchen Leuten die positiven Effekte des Barfußtrainings kaum eintreten und z.B. ein Spreizfuß sich noch stärker auswirken bzw. Achillessehnen leiden könnten?
An welchen Parametern misst Du, wer barfuß laufen/trainieren sollte und wer nicht?
Dankbare Grüße vorweg!
Studien haben ergeben, dass die "Ur"-Barfußläufer aus Afrika kaum Quergewölbe haben, aber sehr ausgeprägte Muskulaturen der Steigbügelhalterung im Gegensatz zu unserer medizinischen Vorgabe des ausgeprägten Quergewölbes und der Dreipunktbelastung: Großzeh-, Kleinzehballen, Ferse. Gerät dieses Gleichgewichtes der Urvölker, die über unheimlich starke Fußmuskeln verfügten, aus unserem Gleichgewicht und wir haben Bunionentwicklungen und gehen und laufen dann noch barfuß, verstärken sich die "falschen" westlichen Ungleichgewichte und Muster noch mehr. Diese falsche Belastung beginnt meistens schon mit der ersten Schuhkonstruktion bei Babys, die den "Dreieckfuß" eingrenzen, ein starkes Quergewölbe durch die sich einander nähernden "Eckpfeiler" durch Eingrenzung an den Ballen forcieren. Mein Rat daher: Niemals Sachen unreflektiert übernehmen, weil es Trend oder allgemeine Meinung ist!!! Mittlerweile sollte klar sein, dass ich eine Querdenkerin nicht aus Prinzip, aber voller Überzeugung durch Beweise und viel Recherche und eigene Überlegungen bin. Ich lasse gewisse Strukturen vollkommen anders als der Mainstream trainieren. In meinem Kopf laufen bestimmte Muster bei Betrachtung von AuA-Bildern oder auch in natura vollkommen anders im Scannerblick ab.
Schaut euch z.B. den Fuß von Usain Bolt an, der beide Ballen (hallux valgus und tailor´s bunion) hat! Ich könnte manchmal ausrasten, wenn unsere Protagonistinnen bei Festivitäten high heels tragen!!! Mir schweben AuA vor, die diese gesunden Minimalmuster anwenden und nicht im wahrsten Sinne des Wortes "mit Füßen treten"!!! Das hat nichts mit Pedanterie zu tun, sondern nur mit absoluter Konsequenz.
Folgerungen: Wenn sich dann z.B. bestimmte Springerinnen bei ihren nicht der "richtigen" Norm entsprechenden Füßen im Absprung bei gewaltigen Kräften auch noch biomechanische "Schnitzer" erlauben und automatisieren, weil diese Vorstellungen nicht Allgemeingut sind, dann müssen wir uns über enorme Fuß-, Knie- und Hüftprobleme und Bänderrisse nicht wundern. Nur sehe ich auf der gesamten Linie keine Konsequenzen. Es wird so weiter wie bisher trainiert. Ich bin mittlerweile bei den Fortbildungen zu meiner eigenen mentalen Gesundheit verstummt, weil es "keine Sau" (Entschuldigung!!!) anscheinend interessiert.
Entschuldigt, wenn ich hier Sachen veröffentliche, die den Foristen "Träner" nicht weiterbringen, weil er ja schon alles weiß. Dieser kleine "Seitenhieb" muss sein.
Gertrud