29.05.2020, 13:27
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.05.2020, 13:36 von frontrunner800.)
Tempoläufe im Wald:
5 x 1000 m P. 3
Die hier immer stehende Markierung für die 1000 er, ein Holzpfahl, im oberen Drittel weiß gestrichen mit einem blauen Streifen, der in den letzten Jahren immer morscher wurde und zum Schluß, aus dem Boden gerissen, an einem alten Baum stand, ist verschwunden. Ersetzt wurde er nicht. Er stammte noch aus der Zeit der Trimm-Dich-Pfade aus den 80 er Jahren. Zwei Runden waren hier im Wald mit diesen Kilometermarkierungen abgesteckt. Marode Markierungen sind bis vor ein paar Jahren immer umgehend ersetzt worden. Im Jahr 2020 sieht man keine Notwendigkeit mehr dafür, warum auch: Es trainieren keine Läufer mehr ernsthaft auf Tempo hier im Wald. In ihren Hightech-Klamotten, ausgestattet mit Fitness-Uhren zockeln sie herum, womöglich noch das Smartphone in der Hand.
Das Vogelhäuschen, das hier immer stand, ein aufwendiger Bau, sehr schön auch in gestalterischer Hinsicht, die letzten Jahre wurde es zusehends weniger gepflegt. Es fehlt jetzt auch, ist weggeräumt.
Relikte aus einer vergangenen Zeit, ohne Digitalisierung, als liebevoller und aufmerksamer umgegangen wurde mit der uns umgebenden Natur.
Der Waldboden knarzt, wenn ich darüber gehe – er ist total ausgetrocknet. Viele alte Bäume liegen wie Streichhölzer umgestürzt im Wald. Das Grundwasser ist zu tief abgesunken, die Wurzeln erreichen es nicht mehr. Die vertrockneten Bäume sind eine leichte Beute für die immer stärker werdenden Winde.
Der Grillplatz an meiner Einlaufstrecke zum Start der 1000er Intervalle ist geschlossen. Angebrachte Schilder liefern die Erklärung: Zunächst wegen Corona, jetzt wegen zu großer Trockenheit. Den ganzen letzten Sommer war der Grillplatz auch schon geschlossen, wegen zu großer Trockenheit.
ENDZEITSTIMMUNG.
Früher habe ich als Jugendlicher auf diesen Wegen mitunter davon taggeträunt, vielleicht später einmal Weltrekord über 800 m laufen zu können. Nun, etwas zu optimistisch war dies vielleicht, dies wird jedenfalls niemals mehr werden.
Das Training heute hat Spaß gemacht, endlich stand mal wieder schnelleres Laufen aufm Zettel. Neben der Verletzungsprophylaxe haben die Serien von Ausfallschrittgehen ordentlich Bums in meine Beine gezaubert, und ich hatte heute einen kraftvollen Schritt.
Ich freue mich auf meine nächsten Tempoeinheiten.
5 x 1000 m P. 3
Die hier immer stehende Markierung für die 1000 er, ein Holzpfahl, im oberen Drittel weiß gestrichen mit einem blauen Streifen, der in den letzten Jahren immer morscher wurde und zum Schluß, aus dem Boden gerissen, an einem alten Baum stand, ist verschwunden. Ersetzt wurde er nicht. Er stammte noch aus der Zeit der Trimm-Dich-Pfade aus den 80 er Jahren. Zwei Runden waren hier im Wald mit diesen Kilometermarkierungen abgesteckt. Marode Markierungen sind bis vor ein paar Jahren immer umgehend ersetzt worden. Im Jahr 2020 sieht man keine Notwendigkeit mehr dafür, warum auch: Es trainieren keine Läufer mehr ernsthaft auf Tempo hier im Wald. In ihren Hightech-Klamotten, ausgestattet mit Fitness-Uhren zockeln sie herum, womöglich noch das Smartphone in der Hand.
Das Vogelhäuschen, das hier immer stand, ein aufwendiger Bau, sehr schön auch in gestalterischer Hinsicht, die letzten Jahre wurde es zusehends weniger gepflegt. Es fehlt jetzt auch, ist weggeräumt.
Relikte aus einer vergangenen Zeit, ohne Digitalisierung, als liebevoller und aufmerksamer umgegangen wurde mit der uns umgebenden Natur.
Der Waldboden knarzt, wenn ich darüber gehe – er ist total ausgetrocknet. Viele alte Bäume liegen wie Streichhölzer umgestürzt im Wald. Das Grundwasser ist zu tief abgesunken, die Wurzeln erreichen es nicht mehr. Die vertrockneten Bäume sind eine leichte Beute für die immer stärker werdenden Winde.
Der Grillplatz an meiner Einlaufstrecke zum Start der 1000er Intervalle ist geschlossen. Angebrachte Schilder liefern die Erklärung: Zunächst wegen Corona, jetzt wegen zu großer Trockenheit. Den ganzen letzten Sommer war der Grillplatz auch schon geschlossen, wegen zu großer Trockenheit.
ENDZEITSTIMMUNG.
Früher habe ich als Jugendlicher auf diesen Wegen mitunter davon taggeträunt, vielleicht später einmal Weltrekord über 800 m laufen zu können. Nun, etwas zu optimistisch war dies vielleicht, dies wird jedenfalls niemals mehr werden.
Das Training heute hat Spaß gemacht, endlich stand mal wieder schnelleres Laufen aufm Zettel. Neben der Verletzungsprophylaxe haben die Serien von Ausfallschrittgehen ordentlich Bums in meine Beine gezaubert, und ich hatte heute einen kraftvollen Schritt.
Ich freue mich auf meine nächsten Tempoeinheiten.