(23.05.2020, 07:35)Diak schrieb: zunächst zur Diskursqualität: Ich fände es wünschenswert, wenn wir uns einigten, dass das persönliche Infektionsgeschehen der Kassiererinnen bei RalfM und die spekulierte Infektionstätigkeit nach Cross DM als Belege für die Sinnhaft- oder -losigigkeit von Maßnahmen gänzlich untauglich sind. N=1-Emperie können Entscheider nicht anlegen.
Besten Dank Diak, qualifizierte Überlegungen sind hier - obwohl ich vielen Usern das intellektuell durchaus zutraue… - leider eher selten.
Man hat bei einigen das Gefühl sie würden um ihr Leben betrogen, weil sie 8 Wochen nicht "völlige Herren" über die Entscheidungen zugunsten ihrer eigenen Egoismen sind. Mal aus "der Praxis" der Entscheidungfindung im verwaltungstechnischen Vorgang geplaudert, dort werden und müssen Überlegungen angestellt werden:
- welche Maßnahmen erscheinen wann sinnvoll (eingedenk der Tatsache, dass auch jetzt noch nicht klar ist ob es Folgewirkungen auch bei leichter Erkrankten gibt, Blutgerinnsel/Thrombosen etwa…)
- Überlegungen müssen im Tempo der Umsetzungsmöglichkeiten zukukunftsgerichtet erfolgen (Organsiation dauert teilweise 14 Tage - Masken bestellen sogar noch länger…)
- wie sehen die Optionen für den Schutz besonders Gefährdeter aus ( nimmt man alle Alten, Kranken, Vorgeschädigten zusammen, sind das Millionen! Alle wegsperren damit die Biergärten geöffnet werden können?)
- welche Auswirkungen hat ein Lockdown (Engländer haben diesen Begriff so von Deutschen gelernt… ) auf die Wirtschaft und würden diese negativen Auswirkungen unterbleiben wenn alles "open" läuft (die Fleischverarbeitungsindustrie stimmt nicht gerade zuversichtlich). "No Man Is An Island" (schrieb der alte Zyniker John Donne schon im 17.ten Jahrhundert), folglich nützt es auch D nichts wenn sie produzieren aber nicht verkaufen (mal in die Innenstädte schauen, oder auf die großen Auto-Parkplätze an den Häfen für die Exportfahrzeuge)
- es gilt abzuwägen, welche "Experten" welches Gewicht bei einer politisch und wissenschaftlich klugen Entscheidung haben / haben müssen (und dies alles immer Zukunftsblickend, da möchte und muss man natürlich auf eine einigermaßen gesicherte Erkenntnis aus den vergangenen und gegenwärtigen Verläufen bauen und zwar nicht über Tage sondern über Wochen!), und da läuft man nicht jedem selbsternannten Wichtigtuer hinterher.