30.04.2020, 11:47
(30.04.2020, 07:49)Atanvarno schrieb: Die Antwort, die Schweden gegeben hat "Einige alte, kranke Menschen sterben" erscheint vielen falsch. Aber ist unsere Antwort, die Vernichtung von Existenzen, Armut und Elend für viele, besser?Was wäre wann aus welchem Kenntnisstand heraus die Alternative gewesen?
lor-olli darf gerne die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns kleinreden und denen, die darauf hinweisen, Egozentrik unterstellen, aber aus meiner Sicht verschließt da jemand die Augen vor dem, was auf uns zukommt. Wir sollten uns nicht vor der zweiten Welle fürchten, sondern vor einer jahrelangen Rezession.
Das schwedische Modell ist insofern liberaler, als es stärker auf Freiwilligkeit setzt, die meisten Maßnahmen sind doch absolut vergleichbar. Unsere verbliebenen Freiheitsgrade sind sehr viel näher an den schwedischen als an denen der weiteren Europäischen Industrienationen.
Wir können doch nicht wahrnehmen, dass die halbe Welt uns fragt, wie wir das so vergleichbar gut hinbekommen haben, und gleichzeitig das einzig vergleichbare Land mit etwas mehr Freiheit nehmen und sagen, so hätten wir es machen müssen. Wenn Ihr vergleichen wollt, dann bringt das nur sehr differnziert und im Detail etwas und das ist ziemlich schwer herauszukristallisieren.
Kein/ ein zu später / ein zu milder Lockdown hätte eben nicht ausschließlich alten und kranken das Leben gekostet, sondern auch einer ganzen Menge jungen Leuten, falls das wirklich gegeneinander abgewogen werden soll.
Ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems soll Eurer Auffassung nach geringere wirtschaftliche Probleme nach sich ziehen als die zeitweise Schließung einiger Geschäfte?
Wenn irgendwas klar ist in der jetztigen Situation, dann dass die Ausbrüche, Risiken und sinnvollen Maßnahmen regional extrem unterschiedlich zu bewerten sind. Klar werden wir Fehler gemacht haben, natürlich wäre es schön gewesen, früher intelligenter zu differenzieren. Aber das muss politisch auch machbar sein.