(15.03.2020, 11:39)dominikk85 schrieb:(15.03.2020, 11:23)Atanvarno schrieb:wenn man das streckt sind die 70% aber nicht gleichzeitig, da die ersten Fälle dann schon wieder aus dem KH entlassen (oder verstorben) sind und wahrscheinlich die genesenen erstmal eine Zeit immunisiert sind.(15.03.2020, 11:04)aj_runner schrieb: Ich bin dabei zu sagen, wir wollen die Ausbreitung verlangsamen. Unser Gesundheitssystem kann 4.000 neue Intensivfälle pro Woche verkraften (Quelle müsste ich wieder recherchieren, Berechnung klang aber plausibel), also 40.000 Neuinfektionen pro Woche.
Wenn sich 70% der Bevölkerung infizieren, sind das 57,4 Mio. Menschen. Wenn auch nur 5% davon auf die Intensivstation müssen sind das 2,87 Mio. Setzt man das mit den verfügbaren Intensivbetten in Bezug, sollte klar sein, dass egal wie wir den Verlauf der Epidemie strecken, es früher oder später eine Phase geben wird, in der wir nicht genug Intensivbetten haben werden.
Verteil mal bitte 57,4 Mio. so auf ein (oder zwei) Jahr(e), dass pro Woche nie mehr als 80 000 gleichzeitig neu erkranken. Das geht nicht. Die Überlastungssituation wird also zumindest zeitweise eintreten. Man kann nur hoffen, dass nach den versprochenen 12-18 Monaten ein Impfstoff und bessere Medikamente für eine Therapie zur Verfügung stehen.
Die Frage ist ja auch, wie lange man social distancing in einer freiheitlichen Gesellschaft durchhalten kann. Menschen sind geduldig, aber geht das wirklich länger als vier bis acht Wochen? Handarbeit lässt sich nicht aus dem Homeoffice erledigen, irgendwann wird man die Wirtschaft wieder anwerfen müssen, sonst kommt es wirklich zu Versorgungsproblemen.
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)