Zitat:
Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen
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https://www.leichtathletik.de/news/news/...50-metern/
Warum treten solche Sachen erst so massiv und langwierig auf? Das zeigt wieder, dass es enorme Lecks durch Wissenslücken im System gibt. Gertrud
Ich mache mir so meine Gedanken über mehrere "Stellschrauben", an denen man drehen sollte und vielleicht auch müsste:
Der DLV müsste eine Position mit dem Thema "Abenteuer Diagnose", wie es das in der Medizin gibt, mit Topleuten besetzen. Also mein Vorschlag heißt, mal öfter über den Tellerrand des Verbandes und des eingeschworenen DLV-Teams hinauszuschauen!!! Man hat den Eindruck, dass AuA die Bitte um oftmaliges Nennen des Verbandsteams in den Medien mit auf den Weg bekommen. Das geht nicht nur mir so. Ein gutes Team hat von sich aus Strahlkraft. Nur wird die Statistik aus meiner Sicht insgesamt nicht besser. Man muss doch die Frage stellen, wer hier versagt hat oder ob dieser Athlet aufgrund seiner Strukturen für den Leistungssport nicht geeignet ist. Anscheinend bekommt er von den Ärzten doch grünes Licht für eine Karriereverlängerung. Folglich muss sich doch der Fehler an einer anderen schwachen Position verbergen. Mir sind aus einem ähnlichen Bereich Fehler bekannt, die die Metabolik betreffen. Diese Fehler können nur in ganz bestimmten Teams gelöst werden. Es gibt Programme, die man bezüglich der strukturellen Beanspruchung in die Tonne kloppen kann. Das hält kein Pferd aus. Auch in dem Bereich gilt es, sehr hart zu hinterfragen. Mir ist ein Fall bekannt, wo ich kurz mal mitgearbeitet und für Prophylaxeeinflüsse gesorgt habe. Diese Person "überlebt" sportlich bisher sehr gut trotz der strukturellen Schwächen. Trainer dürfen nicht puppets on a string, sondern müssen funktionierende, stark selbstständig arbeitende, innovative Menschen sein, die hoch komplexe Aufgaben sehr autark ohne Komplikationen und Beeinträchtigungen lösen, in funktionierenden Teams Herausforderungen meistern und diese formieren können. Gertrud
07.01.2019, 19:53
Es ist im Grunde völlig gleichgültig, ob die Erfolge mit oder ohne DLV erfolgreich und ohne Verletzungen passieren. Es geschieht doch alles im Endeffekt für den DLV.
Gertrud
Ich mache mir sehr viele Gedanken über die Vermeidung von Verletzungen in unserer Leichtathletik. Es müsste noch eine Institution geben, die ganz exakt vor allem auch die Ausfälle und Karrierebeendigungen durch Verletzungen unter die Lupe nimmt. Es wird keine Athletin, kein Athlet mit einem Ermüdungsbruch und Achillessehnenproblemen geboren. Es sollte Aufklärungsarbeit bewältigt werden, warum AuA die Karriere beenden müssen. Die Achillessehnenverletzungen und OP sind sehr oft im Langstreckenbereich limitierend. Welche Fehler und Fehlerhäufungen werden gemacht? Welche mitgebrachten Anomalien kann man "umgehen" und trotzdem gesund überleben?
Ich gebe ein anderes Beispiel aus den Niederlanden: Dort bekommt man als Häuslebauer einen Zettel mit Maßnahmen zur Barrierefreiheit und Wohnen im Alter bei der Planung eines Neubaus vorgelegt! Dort denkt man antizipierend mit. Auch in Krankenhäusern wird man ganz anders auf MRSA geschützt. Hier wurde ich bei Krankenhausantritt getestet und dann auf ein Zimmer mit einer Patientin gelegt und nach einer Stunde in ein anderes Zimmer gebracht, weil der vorherige Raum hoch infektiös war. Die Dame auf dem Zimmer war infiziert. In den Niederlanden kommt man erst mit anderen Patientinnen in Berührung, wenn die Ergebnisse vorliegen. Ich stelle mir eine derartige Antizipation in der Leichtathletik hinsichtlich Verletzungen durch einen Prophylaxebogen für die einzelnen Disziplinen vor. Ich habe in einem meiner Vorträge die spezifischen Verletzungen in der Leichtathletik allgemein, spezifisch für Körperregionen und pro LA-Disziplin genannt. Dazu müsste man dann eben "nur" noch die speziellen Übungen nach do and don´t auflisten. Bei bereits verletzten AuA ergibt sich natürlich noch ein anderes Bild. Da müssten eigentlich die Trainer/innen das gesunde und individuelle Übungsrepertoire an Verletzungen kennen. Ja - eigentlich!!! Gertrud
17.01.2019, 19:49
Wenn ich mir Übungen auf einschlägigen Seiten anschaue, läuft in meinem Kopf sofort ein Film über Verbesserungsmöglichkeiten ab. Ich kann damit aber auch sofort die Fehler orten und habe dann meistens ein genaues Bild über den Wissensstand des Teams. Teilweise denke ich dann nur, dass die nächste Zwangspause sehr schnell folgen wird, weil man nichts verändert und in alten Vorstellungen auch nach Verletzungen verharrt.
Gertrud
Ganz entscheidend ist die Prophylaxe, die Antizipation hinsichtlich Verletzungen und Operationen. Es müssten Modelle geschaffen werden, die die Kontaktbereiche der Gelenke in den Belastungsgrößen/Kräften/Drehmomenten darstellen, aufgrund dessen man Übungen in Modifikationen mit voraussichtlichem Knorpelabbau z. B. eliminieren kann. Dafür muss man die Untersuchungsmethoden immer mehr verfeinern, weil Messungen natürlich auch in der Bewegung, also bei sehr hoher Geschwindigkeit, vorgenommen werden müssten.
Gertrud
Ich schreibe hier mal einige meine Prinzipien auf, um Verletzungen bei den AuA zu vermeiden:
1. Für mich ist j/r AuA eine Individuum, das eine ganz gezielte Intervention verlangt. 2. Es gibt den absolut idealen Athleten ohne eine Schwäche nicht. Folglich muss ich entsprechend auflisten. 3. Kein Athlet wird mit den Hauptverletzungen geboren. Sie werden gemacht!!! 4. Jeder Trainer macht im Lauf seiner Zeit Fehler, aber eben mehr oder weniger. Man muss sie zugeben und umgehend korrigieren können. 5. Eine Steuerung der AuA von oben mit einem viel größeren Abstand zum "Tatort" halte ich für eine sehr schlechte Variante. "Die Musik spielt vor Ort". Folglich muss der Verband diese Zellen stärken. 6. Unsere Systeme sind hauptsächlich Reparaturmechanismen unterlegen. Wir sollten aber Ursachenforschung platzieren!!! 7. Ich schlage für Verbände folgende Strategie-Schwerpunkte vor: a) Ausweitung der physiotherapeutischen Schiene b) Forschung und Vermeidung im speziellen Verletzungs- und OP-Tool durch spezielle Sichtungen. Meine Sammlung der Verletzungen 2018 liegt hier vor und deklariert die Schwächen eindeutig. c) Spezielle Ausrichtungen in den Ausbildungs-Trainer-Katalog aufnehmen - z.B. Schulung in Metabolik, den funktionellen Anatomieinhalten... 8. Erstellung gesunder Geräte ... Gertrud
ttps://www.leichtathletik.de/news/news/detail/flash-news-des-tages-fe3cb749ff/
Tatjana Pinto hat weiterhin Probme mit dem Sitzbeinhöcker. Probleme mit dem Sitzbeinhöcker und am Schambein, also in der Beckenregion, hatten schon einige AuA: Ruth Spelmeyer, Chantal Butzek, Tatjana Pinto, Lara Hoffmann, Michael Pohl, Daniel Jasinski. Die Beckenregion scheint folglich eine Region zu sein, die multipel verletzbar ist. Da müssten die Alarmglocken der DLV-Verantwortlichen sehr hell schrillen. Gründe können Überbelastungen oder falsche Belastungen der Region sein. Kommen die AuA aus einem "Stall", würde ich als Trainer sehr hellhörig. Es kommen einige Übungen ganz stark als Ursache in Betracht. Vor allem ist es sehr wichtig, sich Gedanken hinsichtlich Ursachenforschung zu machen. Es bringt nichts, AuA nach den Verletzungen mit denselben Übungen zu traktieren und die Probanden wegen Verletzungsanfälligkeit "auszusortieren". Ich berate in einschlägigen Fällen sehr präzise und verfolge sehr genau die Genesung. Ich fühle in solchen Fällen eine sehr große Verantwortung und bin in ständigem Kontakt mit den Verantwortlichen. Eine starke Ursache sehe ich z.B. auch in der Trainerfluktuation innerhalb einer Saison durch übergeordnetes Trainerswitchen in Trainingslagern. Ich hätte meine AuA niemals für längere Zeit in die Obhut "anders tickender" Trainer/innen gegeben. Niemals hätten meine AuA das Krafttraining anderer Trainer übernommen - auch nicht für kurze Zeit!!! Die Sensibilität für diese speziellen Verletzungen ist vor allem in den Anfängen nicht sehr ausgeprägt. Gertrud
Es ist vieles bekannt, aber auch sehr viel noch nicht ausreichend entdeckt und erforscht. Es kommen immer mehr Studien hinzu, die Puzzleanteile untersuchen. Im anatomisch-physiologischen Sinn spielt die konzertierte Aktion der Einzelteile, wo ich schon lange enorme Versäumnisse in der deutschen Leichtathletik sehe. Man muss quasi wissen, wo man den Hebel vornehmlich ansetzt, um nervale Prozesse sukzessive anzuschieben. Für uns ergibt sich die Frage, wie hochprozentig die Anteile und wie wichtig sie phasenweise sind. Wo liegen exakt die Klippen?
Als bei uns die Sprintmuskulatur unter die Lupe genommen wurde, war von den Hamstrings und Adduktoren die Rede. Der Iliopsoas und der glutaeus maximus standen nicht stark im Fokus. Es gibt ein Sammelsurium an Studien. Je nach Bildungsstand ergibt sich für uns ein anderes Bild von Übungen und Übungskonstruktionen. Hier trennt sich die "Spreu vom Weizen". Entsprechend fällt auch die Anzahl gravierender Verletzungen aus. Wir haben noch keinen Apparat entwickelt, der ein sofortiges Feedback über die Strukturverträglichkeit von Kraftübungen z. B. gibt oder die metabolische Variante in der Verträglichkeit präzise sofort angibt. Ich bin mir sicher, dass man daran auf Dauer forscht. Gertrud |
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