[Pollux]

Nibali fährt regelmäßig schneller ab als die echte Konkurrenz. Das liegt aber nicht daran, dass seine Technik besser ist, - vielmehr ist seine Risikobereitschaft größer. So was muss auch mal schiefgehen. Aber was sagt der Kommentator: Wäää, viel zu gefährliche Strecke! 

[lor-olli]

Die Strecke in Rio ist schwer, sehr schwer! 17% Anstieg, nach dem drittem mal rauf lässt die Konzentration in der Abfahrt nach - bei jedem. Wenn dann noch die Strecke o kurvenreich mit zudem sehr engen Kehren ist, unbefestigte Randstreifen mit zum teil 20 Zentimeter tiefer liegenden Wasserablauf"rinnen" (weggespült) hat ist das ein Va Banque Spiel. Hier kommen dazu noch einige recht unerfahrene Piloten dazu - mal sehen wie das bei den Frauen wird…

Christopher Froome bezeichnete die Stecke in der BBC als “unangemessen", seinem Gesichtsausdruck war abzulesen, dass er gern etwas viel heftigeres gesagt hätte

[Atanvarno]

Va Banque Spiel.

Nibali hat alles gesetzt und alles verloren. Andere sind vorsichtiger abgefahren und haben gewonnen. Ist der schuld, der die Strecke anspruchsvoll macht, oder der, der auf dieser Strecke zuviel riskiert?
Wie von Pollux geschrieben: Nibali fährt immer höchstes Risiko in der Abfahrt, insofern ist es nicht überraschend, dass es ihn getroffen hat.
Unerfahrene Piloten waren zu dem Zeitpunkt nicht mehr in seiner Nähe, die sind eher in der Anfangsphase des Rennens gefährlich.

[Atanvarno]

Haben die Briten eigentlich eine Sondergenehmigung, dass sie im Windschatten der Teamfahrzeuge wieder ans Feld ranfahren dürfen? Gestern Froome, heute Armitstead.

[Windfahne]

nach technischen Problemen wird das Windschattenfahren geduldet (bei allen Nationen)

[Atanvarno]

Der schwer gestürzten Annemiek van Vleuten geht es übrigens den Umständen entsprechend besser
https://twitter.com/KNWU/status/762369164422029314

[lor-olli]

Noch einmal zum Kurs und meiner Aussage, dass ich diese Strecke nicht einfach nur als schwierig empfand sondern sogar fahrlässig gefährlich:
> http://www.n-tv.de/sport/olympia/Rio-wir...62701.html

eine Passage hieraus:
“Der frühere britische Olympiasieger Chris Boardman übte in der BBC harte Kritik am Radsport-Weltverband: "Das war keine technisch anspruchsvolle Abfahrt, das war gefährlich", schimpfte Boardman mit Blick auf den Straßenzustand voller Kanten: "Ich bin wirklich wütend." Der UCI warf Boardman vor, die Gefahren für die Athleten fahrlässig in Kauf genommen zu haben"

KEIN SPITZENFAHRER war mit der Strecke einverstanden, sie alle übten harsche Kritik, vor allem an den ungesicherten, scharfen und tiefen Seitenrändern in der Abfahrt. Das ist letztlich genau so, als würde man die Marathonis über eine Strecke voller Schlaglöcher jagen!

Olympia entwickelt sich immer mehr zu einen Fest der Spektakelliebhaber und keiner Veranstaltung für die Sportler… Im Schwimmen MUSS scheinbar ständig der WR gebrochen werden, das Radfahren soll gut aussehen - Sch…ß auf die Gefahren, die Wassersportler sporteln in der Kloake, Dopingsünder werden begnadigt / zugelassen, noch immer sind korrupte Sportpolitiker dabei, die zahlungswilligen Sportlern Dopingtesttermine verkaufen wollen, die hygienischen Zustände sind nicht gut - Leitungs und Duschwasser sollte man besser nicht in den Mund bekommen…

ABER ES SIEHT SCHÖN BUNT AUS und die brasilianischen Zuschauer (so sie sich die Tickets überhaupt leisten können) verbreiten eine lebhafte, emotionale Atmosphäre. Protestler (es gibt mehrere Demonstrationen jeden Tag) werden weit ins Abseits gedrängt, zum einen natürlich aus Sicherheitsgründen (verständlich) zum anderen natürlich damit keine kamera die Bilder einfängt (gewollt). Reporter müssen sich schon SEHR bemühen, wenn sie davon etwas mitbekommen wollen. BraveNewWorld…

[Pollux]

Nichts daran ist überzeugend! Die Niederländerin ist wegen absoluten Fehlverhaltens zum Sturz gekommen. Erstens fährt sie die Kurve von der Straßenmitte aus an. Das geht schon mal gar nicht! Nachdem sie merkt, dass sie nicht rumkommt, macht sie die Hinterradbremse zu. Absolut nachvollziehbar – und führt normalerweise dazu, dass sie nach innen fällt. No Problem! Aber dann kommt das haarsträubendste: Sie macht die Vorderradbreme zu und geht deshalb über den Lenker – kurz vor der Borsteinkante. 

Die sachliche Frage ist daher: Kann eine professionelle Fahrerin mit bestimmt 60 und mehr Renntagen (Mindestens 20% davon mit gefährlichsten Strecken-Passagen!)im Jahr so etwas nicht vermeiden? Kann sie - und muss man ihr es zumuten können! Weil es alle anderen auch können. Dann die Frage: warum will sie auf der Abfahrt überhaupt den Sack zumachen, wenn sie mit der Amerikanerin eine Stütze für das lange Flachstück bis zu Ziel hat. Und mit der sie im Sprint keine Probleme haben wird? 

Aber so Fragen darf man dem olympischen Zuschauer nicht zumuten. Da plädiert man lieber für Flachstrecken. Weil Massensprints völlig ungefährlich und gänzlich unspektakulär sind. Der sachliche Kern ist: Schmeißt besser das Straßenrennen aus dem Programm als Bockmist zu erzählen. Radfahren ist gefährlich. Da kann man runterfallen. 

Aber es gibt ja auch das Zeitfahren. Also die spektakuläre Zwischenzeitorgie mit Sturzkondom. Ich sag Tschüss bis zur Leichtathletik!

[MZPTLK]

Nichts daran ist überzeugend! Die Niederländerin ist wegen absoluten Fehlverhaltens zum Sturz gekommen.

Nichts an dieser Behauptung ist überzeugend, weil sie vor allem die Einschätzungen der Profis ignoriert.
Du bist doch so ein vehementer Vertreter des wahren Sports und des olympischen Gedankens,
dann müsstest Du ja auch konsequent sein und weniger professionelles Können nicht in die 'Selber-Schuld-Kiste' packen.

[Pollux]

Erstens ignoriere ich nicht die Einschätzung von ein paar Profis. Zweitens beziehe ich die Position von anderen Profis ein. U.a. von solchen, die mit Besonnenheit zu Werke gehen – und z.B. das Rennen deshalb unbeschadet gewinnen.