[MZPTLK]

Dass viele Staaten in Europa seit dem Mauerfall erheblich weniger Geld in viele Sportarten stecken, ist bekannt, die Gründe ebenso. Zu hoffen, der Trend würde sich irgendwann wieder umkehren, könnte bedeuten, dass man den kalten Krieg wieder herbeisehnt.

Was bleibt? Ganz einfach: Eigeninitiative der Leichtathletik-Bekloppten!
Dabei müsste nicht nur Sachverstand und Motivation mobilisiert werden, sondern natürlich auch Geld.
Wer hat Geld und steckt es in die Leichtathletik ohne garantierte, schnelle Rendite? Nur 'bekloppte' Mäzene natürlich! Alle anderen, also Sponsoren und Investoren wollen früher oder später ein Return on Invest sehen, es muss sich rechnen.
Wenn also die Leichtathletik - unter Beibehaltung ihrer Authentizität, ihres Charakters und mit 'eingebautem' Korrumptionsschutz - nicht nur für die Altruisten, sondern auch für die kühlen Rechner interessant wird, kommt das Geld von alleine.
Wenn wir das hinkriegen, sieht die Zukunft der Leichtathletik gut aus.

[Mockauer]

An was hast du genau gedacht?

[MZPTLK]

An was hast du genau gedacht?

Es ist angedacht. Das Ganze müsste im DLV-Rahmen gemanaged werden, eine neue,separate Organisation halte ich für illusorisch, den Kraftakt könnte wohl niemand leisten. Natürlich ist der DLV, sagen wir, in einigen Dingen etwas schwerfällig, aber es wird auch umgedacht und gute Arbeit geleistet. Zum Beispiel gefällt mir die Innenraummoderation bei Meisterschaften hervorragend. Es gibt immer mehr gut ausgebildete und auch erfahrene Sportmanager, es gibt den Harting mit seinen Ideen, usw. Ich sass früher mal im Wirtschaftsbeirat eines Bundesligisten. Wir haben uns ehrenamtlich, mehr oder weniger amateurhaft, mit finanziellen, strukturellen und personellen  Themen herumgeschlagen. Uli Hoeness wird ja jetzt ein paar Jahre Musse haben, vielleicht könnte er der Leichtathletik helfen...

[MZPTLK]

Please allow me to introduce myself,
i'm a man of wealth and taste...

mir gehört die Kraterlandschaft hier.
Hier schlägt es fast täglich über 300 mal ein.
Und heraus kamen einige Meisterwerfer in den letzten 15 Jahren.

Ob ich Geld oder Pacht dafür bekomme?
Machen Sie sich mal keine Sorgen, ich komme schon zurecht.
Ich erzähle Ihnen mal was:

Erstens kommt der Schäfer alle paar Wochen zum Abgrasen.
Fassen Sie mal meine Jacke, kuschelige Schafwolle!

Zweitens habe ich da hinten freilaufende Schweine.
Die kriegt der Schlachter und das Fleisch die Sportler.
Natürlich zum Vorzugspreis.
Schliesslich wollen die keinen Dreck essen!

Wie gross der Werbeeffekt für mich und den Schlachter ist,
weiss ich nicht.
Und wenn, würde ich es natürlich nicht erzählen.

Drittens reden wir hier über knapp 1 Hektar von über 300,
das sind 0,3 %.
Wissen Sie, was mehr Ernteausfall verursacht?
Der Klimawandel!

Ich erzähle Ihnen am besten mal, wie es angefangen hat:
Der Trainer hatte sich vor 15 Jahren bei den Behörden und allen Vereinen im Umkreis von 20 Kilometern einen Wolf gelaufen.
Anlässlich einer Elternsprechstunde
-er ist Lehrer, meine Tochter ist sehr sportlich- 
hat er mir sein Leid geklagt...

Mami, Karussell machen!

Ein Bild für die Götter, das Kind quietscht vor Vergnügen,
als es von der Mutter im Kreis herum gedreht wird.
Es kann nicht genug kriegen.

Nach ein paar Minuten lässt die Kondition des Karussells nach:
Schluss jetzt, mein Schatz, Mama ist müde.
- Warum?
Mama muss verschnaufen.
- Warum?
Na gut, frag' mal die Tante, ob sie weitermachen will.
- Juhuuu!


Fasziniert von der Szene, bricht es triumphierend aus dem Mäzen heraus:

Kapiert?
Darum geht's und nicht um 0,3 % mehr Umsatz!

[Atanvarno]

Wieviele solcher Mäzene gibt es in Deutschland? Die meisten Landwirte, die ich kenne (und ich kenne einige), würden die Bitte um 1 Hektar Ackerland zum Hammwerfen mit lautem Gelächter beantworten.
Und das Gleiche gilt für jede andere Branche, an die man mit einer ähnlichen Bitte herantritt.

Als Mäzen wollen sich nur die wenigsten hervortun. Sponsor will man sein und rechnen muss es sich, sonst bekommt man als bittstellender Vereinsvertreter wenig bis gar nichts.

[MZPTLK]

Wieviele solcher Mäzene gibt es in Deutschland? Die meisten Landwirte, die ich kenne (und ich kenne einige), würden die Bitte um 1 Hektar Ackerland zum Hammwerfen mit lautem Gelächter beantworten.
Und das Gleiche gilt für jede andere Branche, an die man mit einer ähnlichen Bitte herantritt.

Als Mäzen wollen sich nur die wenigsten hervortun. Sponsor will man sein und rechnen muss es sich, sonst bekommt man als bittstellender Vereinsvertreter wenig bis gar nichts.

Ein lupenreiner Mäzen ist das nicht, denn er sponsert ja die erfolgreichen Sportler, die in der Region(20.000 Einwohner?) Werbung für sein Fleisch machen.
Das dürfte seine Investition locker wieder reinspielen.
Vom Imageeffekt gar nicht zu reden.

[MZPTLK]

Niemand sollte sich Illusionen über die Finanzkraft des Staates machen.

Der Bundeshaushalt 2014 wird bei etwa 300 Mrd trotz zur Zeit sprudelnder Steuereinnahmen über 90% konsumptive Ausgaben haben, also Finanzierung der Vergangenheit wie Schuldendienst, Sozialtransfers, Subventionierung der Rentenversicherung, etc.
Weniger als 30 Milliarden(10 %) stehen für Investitionen zur Verfüguung

2011: 18 %
2003: 33 %
Usw
In den 50/60ern war der weitaus grösste Teil der Staatsausgaben investiv, das ist augenfällig, wenn man mit offenen Augen durchs Land fährt.


Professor Dr. Jürgen Stark, bis 2012 Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank, redete am 10.5.2014 im Bayrischen Hof in München im Rahmen der Konferenz 'Ist das Papiergeld noch zu retten?' Klartext:

Die Zentralbanken hätten Überblick und Kontrolle über die Lage verloren.
Seit 2008 sei man nur noch im Notbetriebmodus.
Das produzieren von Geld sei das Einzige, was das System am Laufen halte.

Ende November 2011 sei der globale Crash des Weltfinanzsystem nur Stunden entfernt gewesen.
Wörtlich: 'Das ganze System beruht auf einer Fiktion und fliegt seit 2008 im Blindflug!'

Die Steuerung der gesamten Geldmenge sei völlig ausser Kontrolle geraten.
Es wisse niemand mehr, wer wo wann wieviel Geld virtuell erzeugt, und in welche Richtungen es fliesst.


Ich(MZPTLK) sehe es so:
Die Massnahmen der Zentralbanken, ohne die der Laden längst in die Luft geflogen wäre, also Finanzrepression, Negativzinsen, Aufkaufprogramme von Staatsschulden, etc. manipulieren den Zins als Kernindikator des Kapitals an der wirtschaftlichen Realität vorbei.

Von diesem Indikator hängt die Realwirtschaft entscheidend ab.
Und selbstverständlich kommen wir aus dieser immer grösser werdenden Diskrepanz nicht ohne Riesenverluste raus.

Die Party ist vorbei.
Peace.

[Atanvarno]

Was ist die Alternative?
Golddeckung, Vollgeld, Tauschhandel? Mit dem Schuldgeldsystem ist es wie mit der Demokratie. Ein Scheißsystem, aber wir haben nichts besseres.

Das Schuldgeldsystem setzt sich in regelmäßigen Zeiträumen zurück (durch Totalcrash, galoppierende Inflation, Krieg etc.) und dann geht es wieder bei Null los und für ein paar Jahre/Jahrzehnte auch ziemlich gut für eine große Mehrheit.
Gekniffen sind beim Reset die, die an die werterhaltende Funktion des Schuldgeldes geglaubt haben.

Plauderecke, oder?

[MZPTLK]

Das siehst Du teilweise richtig.
Es ist aber eher mit einer Deflation zu rechnen.
Wir sind effektiv schon drin, wenn nicht die Manipulationen wären.
Wie man aus der Nummer kommt, ist sehr schwierig, vor allem, wenn man voll im System steckt und PrivatSchulden hat wie die meisten.
Und es wird sehr ungemütlch werden, besonders in Grosstädten.


Plauderecke? Eher nicht, weil ich die Absicht hatte, jedwede Illusion auf irgendwann sprudelnde Staatsgelder für die Leichtathletikzu zerstören.

[Atanvarno]

Deflation? Meine Brötchen waren heute morgen wieder 3 Cent teurer (mehr als eine Mark für ein Mehrkornbrötchen )

Damit, dass sich Staat und Kommunen immer weiter aus der Sportförderung zurückziehen, müssen Vereinsverantwortliche schon seit Jahren umgehen.
Man steht dann immer vor dem Problem wie man reagiert - Mitgliedsbeiträge erhöhen (auf die Gefahr, dass man Mitglieder verliert), Ausgaben reduzieren (auf die Gefahr, dass man Mitglieder verliert),  neue Geldquellen erschließen.

Meist ist es ein Mix der drei Maßnahmen. Aber die neu zu erschließenden Geldquellen sprudeln nirgends besonders reichlich.