[Atanvarno]

Eine Sprinttechnik für alle Sprintertypen wird und kann es nicht geben. Die unterschiedliche Körpergewichte, Hebelverhältnisse, Kraftanlagen, neuronalen Anlagen  würden für jeden Athleten eine andere " Idealtechnik " verlangen.
Die meist überufernden theoretischen Erklärungen eines users hier sind so nicht viel wert.

Es gibt aber Erfolgsmodelle (neudeutsch: "best practice"), die bestimmte allgemein anerkannte Grundprinzipien/annahmen beinhalten, die man dann individuell ausgestalten muss.
icheinfachma stellt hier die "best practice" der aktuellen Sprinttechnik der Weltklasse vor, die Ausgestaltung muss natürlich der vor Ort am Mann arbeitende Trainer übernehmen. Das kann er aber nicht, wenn er die "best practice" nicht kennt und aus Unwissenheit wichtige Grundprinzipien auf dem Weg zu einer guten Technik missachtet.

Die theoretischen Erörterungen sind also definitiv viel wert.

[gera]

Ich sehe mich mit den letzten Äußerungen von Gertrud und lor-olli durchaus im Einklang.

Zur Ergänzung meiner Meinung, dass vor allem die Individualität des Athleten die Sprinttechnik bestimmt, einige Beispiele in salopper  Beschreibung :
M.Johnson  <<< bekam die Beine nicht hoch
T.Gay <<<< schaukelt sich in Richtung Ziel
J.Gatlin <<< ist ein Sitzsprinter
...
Alles sind die besten Sprinter, und doch weicht ihre Technik ziemlich vom Ideal ab, oder sie sind gerade deshalb die besten, weil ihre individuelle Technik genau die Richtige für sie war/ist.

[Halloo]

Ich sehe mich mit den letzten Äußerungen von Gertrud und lor-olli durchaus im Einklang.

Zur Ergänzung meiner Meinung, dass vor allem die Individualität des Athleten die Sprinttechnik bestimmt, einige Beispiele in salopper  Beschreibung :
M.Johnson  <<< bekam die Beine nicht hoch
T.Gay <<<< schaukelt sich in Richtung Ziel
J.Gatlin <<< ist ein Sitzsprinter
...
Alles sind die besten Sprinter, und doch weicht ihre Technik ziemlich vom Ideal ab, oder sie sind gerade deshalb die besten, weil ihre individuelle Technik genau die Richtige für sie war/ist.

Also gibt es DIE ideale Sprinttechnik nicht !  (?) Ideal kann eine Sprinttechnik sein, wenn sie zum Inividuum passt.

[Gertrud]

Also gibt es DIE ideale Sprinttechnik nicht !  (?) Ideal kann eine Sprinttechnik sein, wenn sie zum Inividuum passt.

Es gibt bestimmte Prameter, um die man bei einer sehr guten Technik nicht herumkommt. Wer zu starke Beugewinkel im Mittelstütz einnimmt, benutzt z. B. nicht die richtigen Antriebsmuskeln. Wer toe up, heel up, knee up vernachlässigt, kommt nicht auf die hohen Geschwindigkeiten. Wer mit starkem Bremstoß sprintet, hat ebenfalls ein Problem. Innerhalb mancher Vorgaben gibt es aber "individuelle Freiheiten". Man kann z. B. nicht im Maxabschnitt 2,95m-Schrittlänge für alle vorgeben.  Diese Variante ist bisher Usain Bolt vorbehalten.  

Gertrud

[Hellmuth K l i m m e r]

Man hätte das Boltsche Sprinten z.B. nicht auf Michael Johnson übertragen können.

Wir stimmen da voll überein.
Es ist wichtig, in jungen Jahren (bestes Lernalter) die richtigen Bewegungen hinzukriegen.

Diese Diskussion über die technische Ausbldung von jungen LA und die Frage, ob sie sich auf die Leitbilder der Besten, der "Asse" orientieren sollen, veranlasst mich zu einer grundlegenden Stellungnahme.

Für mich ist es zweifellos so, dass es  f a l s c h  ist, Kinder und Anfänger auf die Technik der Weltbesten zu orientieren. Aufgrund der stilistischen, individuellen Eigenheiten der Asse (z.B. Bolt <---> Johnson) können diese für den Lernenden (noch) nicht das geeignete Vorbild sein.

Während meiner Tätigkeit an der DHfK (1973 - 1993), wo ich mich u. a. auch mit dem didaktischen Einsatz audio-visueller Lehrmittel befasste, hatten wir erkannt, dass es für Lernende besser ist, noch (fehlerbehaftete) Lernende und Fortgeschrittene zu zeigen, deren konditionelle Fähigkeiten noch nicht so gut ausgebildet sind. 
Daraus resultierte eine Aktion zur Veranschaulichung solcher kindlicher Vorbilder, die im (DDR-)Fachorgan "Der Leichtathlet" in der Rubrik "Für den Übungsleiter" unter dem Titel "Lernt von unseren Spartiakadesiegern!" , in der Bildreihen und Kommentare publiziert wurden - z. B. 1981 Ron Beer, 16 J./ 7.41m.
(Insges. in ca. 15 Jahren ca. 150 BR und erklärende Kommentare.)

Es sei nicht verschwiegen, dass es anfangs auch wenige Gegner gab, die  n u r  die Weltbesten gezeigt haben wollten - aber das machten wir genauso, z.B. BR von Beyer, Slupianek, Beer, K. u. a., die mit hochauflösenden 35-mm-Kameras gefilmt wurden waren(LäK USA-DDR, Karl-Marx-Stadt).


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Heuer ist natürlich - mit den technisch fortgeschrittenen Videokameras (+ Cattermöglichkeit) - noch viel Besseres möglich. Zeitlupe und Bildschärfe lassen kaum noch Interpretatiosfehler zu.

H. Klimmer / sen.

[Gertrud]

Für mich ist es zweifellos so, dass es  f a l s c h  ist, Kinder und Anfänger auf die Technik der Weltbesten zu orientieren. Aufgrund der stilistischen, individuellen Eigenheiten der Asse (z.B. Bolt <---> Johnson) können diese für den Lernenden (noch) nicht das geeignete Vorbild sein.

Solche Sachen müssen aus den Ausbiludngsinhalten verschwinden:
https://www.youtube.com/watch?v=HvH5WZk0f90
[attachment=348][attachment=349][attachment=350][attachment=351]

edit mod: Weiterführung der Diskussion dazu hier
Drills für die moderne Sprinttechnik

[Halloo]

FQ

Mit "es ist wichtig, in jungen Jahren die richtigen Bewegungen hin zu kriegen" meinte ich " die richtigen auf sie abgestimmten..."

[icheinfachma]

Trotzdem sollte man ihn doch deklarieren. Er war aber in der Dominanz wie bei Asafa Powell nicht bekannt. Das kann bei Usain Bolt anteilmäßig natürlich anders aussehen?!

Man hat seinen Iliopsoas gar nicht elektromyographisch untersucht, sondern per MRT dessen Querschnitt bestimmt, der besonders groß war. Außerdem fand man heraus, dass Asafa Powell deutlich mehr Kraft brauchte, um seine Quadricepssehen zu dehnen, als ein japanischer Spitzensprinter. Die Doku (ich weiß den Titel nicht, aber das lässt sich ja heraussuchen) ist auf Youtube verfügbar.

[icheinfachma]

Diese Diskussion über die technische Ausbldung von jungen LA und die Frage, ob sie sich auf die Leitbilder der Besten, der "Asse" orientieren sollen, veranlasst mich zu einer grundlegenden Stellungnahme.

Für mich ist es zweifellos so, dass es  f a l s c h  ist, Kinder und Anfänger auf die Technik der Weltbesten zu orientieren. Aufgrund der stilistischen, individuellen Eigenheiten der Asse (z.B. Bolt <---> Johnson) können diese für den Lernenden (noch) nicht das geeignete Vorbild sein.

H. Klimmer / sen.

Bolt und Jeter oder Powell und Fraser-Pryce haben aber auch Gemeinsamkeiten (um mal bei derzeit aktiven Kurzsprintern zu bleiben). Und eben diese Gemeinsamkeiten kann man schulen. Ich habe auch sehr allgemeine Fehlerbilder am Anfang dieses Threads angesprochen, die von jedem zu vermeiden sind, z.B. Overstriding. Zu Winkelangaben oder Teilgeschwindigkeiten habe ich keinerlei Angaben gemacht, denn das sind eben die Varianten, die individuell verschieden sind.

[hkrueger]

 Außerdem fand man heraus, dass Asafa Powell deutlich mehr Kraft brauchte, um seine Quadricepssehen zu dehnen, als ein japanischer Spitzensprinter. Die Doku (ich weiß den Titel nicht, aber das lässt sich ja heraussuchen) ist auf Youtube verfügbar.

Die Doku heißt 'Im Körper des Topathleten'
Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=BVtjmbJe0M8
Teil 2: konnte ich nicht finden
Teil 3: https://www.youtube.com/watch?v=s7osCVRL...e=youtu.be