[rita]

Guten Tag zusammen,

ich trainiere seit Wochen intensiv für eine Sportstudium-aufnahmeprüfung im Juni aber es hakt am Weitsprung. Die geforderte Weite habe ich zwar auch schon geschafft, kann die aber nicht immer reproduzieren. Wie kann ich meine Kraft noch besser auf den Sprung konzentrieren? Ich habe mich auch dabei ertappt, dass ich kurz vor dem Absprung "abbremse" und kürzere Schritte mache um nicht überzutreten. Aus Angst zu übertreten springe ich dann zu früh ab und verschenke dadurch bis 30 cm Weite. Ich suche also auch einen Tipp, wie man den Anlauf vielleicht besser gestalten kann.

Ich habe leider keinen Trainer, den ich bis zur Prüfung noch fragen könnte und wäre für einen wertvollen Tipp dankbar oder einen Link, wo Weitsprungtechnik gut erklärt wird?

Ich verbleibe mit sportlichen Grüßen
Eure Rita

[lor-olli]

Dann mache ich mal den Anfang, damit das hier vorangeht …

Ein paar Punkte vorab:
- Du bist keine Leichtathletin, hast aber schon mal Leichtathletik betrieben?
- Über welche Weite sprechen wir und wie sieht es mit der Laufgeschwindigkeit aus (100m Zeit?)
- Wie sieht die Anlaufgestaltung aus? Einfach loslaufen, abgemessene Markierung(en)?
- Schon versucht eine stabile Anlauflänge zu ermitteln? (Dazu bedarf es einer Startmarkierung und einer weiteren Person, die die Fußabdruck bei Erreichen der gewünschten Anlauflänge markiert, das wird mehrfach wiederholt)

Hintergrund der Fragen: die "Trippelschritte" lassen auf wenig / keine Erfahrung mit der Anlaufgestaltung schließen. Reicht die Grundgeschwindigkeit für die benötigte Weite (gehe ich mal von aus)? Es ist schwierig sich eine Technik allein zu vermitteln, insbesondere wenn "keine Zeit" für ein einigermaßen sinnvolles Training besteht. Wieso glauben so viele, dass man eine solch komplexe Technik in ein paar Stunden lernt (kein Vorwurf, es wundert mich nur echt! Niemand glaubt, dass er nach drei Stunden Klavierspielen kann…)

Bevor technisch viel passiert muss der Anlauf stabil sein, d.h. man (frau auch) sollte mit der immer selben Schrittzahl und Schrittlänge immer recht genau die Entfernung zum Balken bewältigen. (je genauer, dest mehr Geschwindigkeit kann man mitnehmen) Ist die Grundgeschwindigkeit vorhanden (und das sollte bei einer angehenden Sportstudentin der Fall sein) dann sollte die Weite zu schaffen sein, insbesondere wenn Du sie schon geschafft hast. Nur Mut, der Anfang ist keine Hexerei, um Olympiateilnehmerin zu werden bedarf es aber natürlich mehr

[omega]

Guten Tag zusammen,

Wie kann ich meine Kraft noch besser auf den Sprung konzentrieren?

Der Anlauf sollte nicht zu lang sein. Ich schlage 12 bis 14 Schritte vor. Das Tempo sollte vor dem Balken nicht nachlassen. Den Absprungschritt kurz, schnell und kräftig aufsetzen. Unterstützung durch Schwungbein + Gegenarm nach vorne/ oben.

Ich habe mich auch dabei ertappt, dass ich kurz vor dem Absprung "abbremse" und kürzere Schritte mache um nicht überzutreten. Aus Angst zu übertreten springe ich dann zu früh ab und verschenke dadurch bis 30 cm Weite. Ich suche also auch einen Tipp, wie man den Anlauf vielleicht besser gestalten kann.

Du kannst den Anlauf vorher auf der Bahn üben (Helfer notwendig), dann die Länge messen und auf die Weitsprunganlage übertragen. Der Anlauf sollte mehrmals im selben Rhythmus wiederholt werden. Vor dem Balken Blick auf keinen Fall nach unten richten, sondern geradeaus lassen.

[Javeling]

Hmmmm, ich nehme an, dass die Sportstudium - Aufnahmeprüfung im Juni 2015 (nicht 2016) stattfindet. Hier soll also ein Tipp abgeben werden, wie eine potentielle Sportlehrerin noch auf den letzten 'Drücker' den Weitsprung schafft. Man kann davon ausgehen, dass die angehende Sportlehrerin selten diese Disziplin, die doch eigentlich schon in der Schulzeit zum Dreikampf gehört, trainiert hat.
Obwohl mit dem Internet vertraut (sieht man ja hier), kann sie selbständig keinen entsprechenden Link finden, der ihr auf die Schnelle noch eine Aufnahmeprüfung mit einem positiven Ergebnis ermöglicht.

Eine angehende Sportlehrerin sollte jetzt schon in der Lage sein, ihren Weitsprung-Anlauf (es geht ja nicht um eine potentielle Weltklasseleistung) für eine Aufnahmeprüfung zu 'gestalten'......auch ohne Trainer. Denn die anderen Prüfungs-Disziplinen bereiten ja wohl keine Probleme. 
Trotzdem hier ein Link (von vielen anderen !):

https://youtu.be/B4q51lxMXm0

Heinz Engels, Mainz

[Hellmuth K l i m m e r]

Hallo, Rita,
du potentielle Sportstudentin (in Köln?)

Die leichten Zweifel, die Javeling andeutet, kommen mir auch, da ich zwei Jahrzehnte in Leipzig die - bei uns als "Eignungsprüfung" bezeichnete Einschätzung der Bewerber - durchführte. (Derartige "Eignungsprüfungen" gab es in der DDR übrigens nur für Bewerber der Musikhochschule und der Deutschen Hochschule für Körperkultur, wenn sie Trainer werden wollten.  )

Ich meine, wenn eine angehende Sportstudentin (auch wenn sie sich nur fürs Lehramt bewirbt) athletisch (Schnelligkeit, Sprungkraft) und technisch (Anlaufverhalten) in der Abiturstufe nichts vom Weitsprung mitbekommen hat, sollte sie doch ernsthaft überlegen, ob das das richtige Berufsziel ist - denn die Aufnahme-"Normen" sind ja  nicht gar zu hoch.
Dezenter Hinweis also von mir: Bevor man sich mit einer unzureichenden Ausgangsposition (trotz Empfehlung, Wunsch der Eltern?) durchs Studium quält, lieber "In-sich-Gehen" und eine andere Fachrichtung wählen ,

meint ein  a l t e r  Weitspringer.

[MZPTLK]

Es ist - wie immer bei MZPTLK - ganz einfach:

1. Irgendwo eine xbeliebige Anlaufmarke setzen, von wo aus man erfahrungsgemäss eine hohe Geschwindigkeit vor dem Balken erreicht.

2. Einige Anläufe(= Steigerungsläufe) ausführen, wobei man ungehemmt, frei und mit stabilem Schrittmass den Balken überläuft.

3. Die Abdrücke des Sprungfusses in Balkennähe registrieren.
(Bei starker Variation Anlaufsicherheit üben)

4. Entsprechende Korrektur der Anlaufmarke, fertig!




Für weniger Geübte empfiehlt es sich immer,
ein unverkrampftes, submaximales, schrittsicheres, Anlaufen zu praktizieren.

Volle Pulle und Hektik gehen fast immer in die Hose.

Viel Erfolg!

[Hellmuth K l i m m e r]

He, MZPTLK, :danke:... für deine Binsenwahrheiten und Empfehlungen.

Weitsprung ist wirklich "ganz einfach".

Ich wundere mich deshalb heute im Nachhinein, dass ich das nie - selbst nach 70 Jahre üben - richtig begriffen habe.

Allerdings ist's  n i c h t  mehr  s o  einfach, wenn man maximal schnell anläuft.

H. Klimmer / sen.

[MZPTLK]

Wer Hammer kann, kann auch Weit

[Hellmuth K l i m m e r]

Ich ergänze und meine es wirklich so: Wer Hürden (und Basketball) kann, kann auch alles andere!

hek

[MZPTLK]

Schon unterschrieben.