[Hellmuth K l i m m e r]

Aber dass es früher nie ein Problem war, bei DM alle Disziplinen im Stadion auszutragen, ist einfach unwahr.
Ich habe die meisten DM seit Mitte der siebziger Jahre vor Ort gesehen, auch einige DDR-Meisterschaften.

Es war nie möglich, sich mehreren Disziplinen gleichzeitig so zu widmen, wie sie es verdient gehabt hätten.
Wenn ich mir Hochsprung in der Zielkurve angucke, kriege ich vom Kugelstossen in der Startkurve so gut wie nichts mit.

Die erste Feststellung ist  s o  nicht korrekt.
1967 haben wir in Halle die sog. "DM der DDR" (so die kurzzeitig befohlene Bezeichnung) an insges. vier Tagen durchgeführt, mit allen damaligen Meisterschaftsdisziplinen (u.a. Marathon, 20-km-Gehen, Zehn- und Fünfkampf Mä. und JunjorInnen!).

Zur 2. Feststellung: Das ist korrekt - aber ganz normal, dass ich nicht alle Disziplinen, gar jeden Versuch der Techniker verfolgen kann. Als Besucher (oft auch als Berichterstatter) half mir da z.B. im riesigem Zentralstadion Leipzig mein gutes ZEISS-Fernglas.


Aber, lieber MZ...., du als Hammerwerfer müsstest doch eigentlich  f ü r  die Austragung im Stadion sein; nicht selten verbannte man doch diese Akteure auf Nebenplätze, wegen des heiligen Fußballrasens.
Stell dir vor, in Nürnberg würfe man auf dem Marktplatz.

H. Klimmer / sen.

[MZPTLK]

Hellmuths Vorschlag ist genial.

Und gleich muss ich Hellmuth wieder relativieren, denn das Beispiel der 'entzerrten' 4-Tages DM 1967 hinkt etwas stark.

Die Hammerwerfer konnten sich seit langer Zeit nicht beklagen, sie hatten meistens das Stadion für sich.

[gera]

die Ausgliederung von Einzeldisziplinen aus dem Stadion kann nicht die Zukunft sein, selbst die Ausnahme bringt kaum etwas. Am Brandenburger Tor sieht man es , es ist wird immer mehr zur Showveranstaltung , wo es wichtiger ist die Werbeplakate der Sponsoren zu sehen, als das man die Landung beim Weitsprung als Zuschauer sieht. Viel " Laufkundschaft, wenig Leistung.

Und vor allem, - viel Kosten.

Allein der Aufbau von Tribünen und Anlage in Nürnberg dürfte etwa 45.000,- Euro kosten.
Mit wie viel solcher nicht durchgeführten  Showveranstaltungen könnte man ein kleines LA-Stadion bauen ?
Wieviel Tradionsmeetings ( z.B. Cottbus ) könnten gerettet werden ?

Außerdem sind die erzielten Leistungen auf diesen transportablen Anlagen sehr mit Vorsicht zu genießen.

[alist]

Ich finde die Idee eigentlich ganz gut, weil so vielleicht auch Leute mit der LA in Berührung kommen, die sonst nichts damit zu tun haben. Allerdings - und das sehe ich höchst kritisch - werden WM-Normen auf einer solchen Anlage nicht zu springen sein... Und teuer ist es auch, aber sicher lässt Hauptsponsor Nike nochmal was 'springen'...

[MZPTLK]

Ich finde die Idee eigentlich ganz gut, weil so vielleicht auch Leute mit der LA in Berührung kommen, die sonst nichts damit zu tun haben. Allerdings - und das sehe ich höchst kritisch - werden WM-Normen auf einer solchen Anlage nicht zu springen sein... Und teuer ist es auch....

Die Diskussionen sind jetzt schon klar:
Wenn schlappe Leistungen kommen, heisst es:
kein Wunder, auf soner Anlage.
Wenn Superleistungen kommen, heisst es:
kein Wunder, auf soner Anlage.

Teuer?
Im Verhältnis zu was?
Ein wenig Phantasie sollte man schon walten lassen, weitsichtig und unternehmerisch denken.

[gera]

teuer <<< im Verhältnis zu  Null Euro  im Stadion

weitsichtig <<<< steht da also ein Konzept dahinter ? würde ich gern kennenlernen

unternehmerisch<<< Werbung kann ein Unternehmen auch im Stadion machen. Sponsorengelder kann man geschickt auch für normale LA eintreiben. Aber ich kenn natürlich die Unternehmen nicht.

[hkrueger]

Ich kann mir vorstellen, dass Sponsoren die Mehrkosten komplett tragen, d.h. dass so eine Veranstaltung für z.B. Nike mehr Wert hat als im Stadion.

Unterm Strich also nicht teurer als im Stadion! (allerdings ist das reine Spekulation meinerseits)

[MZPTLK]

Natürlich ist das Spekulation.
Lass es giessen, schon geht das Ding in die Hose.

Aber Ihr solltet schon weiter denken als an das Budget oder den Return-on-Invest der Sponsoren.
Aber Nike ist nicht blöd, die sind sich sehr sicher, dass sie aufm Marktplatz mehr potentielle Kunden animieren können.
Ausserdem geht es nicht nur um die relativ kurze Zeit des Wettbewerbs,
die meisten Leute -Zigtausende - spazieren vorher schon an der Anlage mit Nike-Werbung vorbei.

Was ist mit der Medienresonanz? Das kann weite Kreise ziehen, wie weit, kann man nicht genau prognostizieren oder bilanzieren.

Wieviele Leute finden dadurch (mehr) Gefallen an der Leichtathletik?
Und wenn es 'nur' werdende Freizeitsportler, Landesmeister, Kampfrichter, Funktionäre, Eltern, Lehrer, Journalisten, usw... sind, ist viel gewonnen.

Und nicht zu unterschätzen: die 'Reanimation' ehemaliger LeichtathletInnen.

[lor-olli]

Die Summen für den Aufbau einer Sprunganlage sind PEANUTS! Ein Werbeblock vor der Tagesschau um 20 Uhr wird im 20 Sekunden Takt abgerechnet - je nach Wochentag sind dafür 44000€ - 54000€ fällig… (Stand Ende 2014) Der Asics-Werbespot letztes Jahr war 100 Sekunden lang und wurde laut Liste 6 mal ausgestrahlt. Taschenrechner gefällig?

Nicht zu unterschätzen ist auch, dass sich die Werbung im direkten Umfeld einer Sportgroßveranstaltung immer Umsatzmäßig rechnet. Ich habe die Abrechnungen von Nike während des Marathons 2010 (Messegelände) in Hamburg gesehen (meine Ex-Schwägerin hat dort gearbeitet und abgerechnet ). Standaufbau, Miete, Gehälter/Entlohnung der Saisonkräfte, Transport etc. haben über 50000 € gekostet, die Summe war bei weitem durch den Direktverkauf und trotz Sonderpreisen wieder drin! Nicht nur der DLV kann kalkulieren, in den meisten Firmen sitzen auch keine Träumer…

Ob ich als Leichtathletik-Fan die Veranstaltungen außerhalb des stadions schätze? Ich bin da zwiegespalten, Straßenläufe finden ja schon eine Weile statt und sind akzeptiert und Kugelstoß in der Bahnhofshalle (Zürich?) war durchaus attraktiv, die Athleten mochten die Show durchaus und sie standen diesmal selbst exklusiv im Mittelpunkt und nicht "hinter" den Sprintern. Für Zuschauer im Stadion natürlich nicht so toll wenn Top-Leute nicht zu sehen sind.

[Robb]

Die Summen für den Aufbau einer Sprunganlage sind PEANUTS! Ein Werbeblock vor der Tagesschau um 20 Uhr wird im 20 Sekunden Takt abgerechnet - je nach Wochentag sind dafür 44000€ - 54000€ fällig… (Stand Ende 2014) Der Asics-Werbespot letztes Jahr war 100 Sekunden lang und wurde laut Liste 6 mal ausgestrahlt. Taschenrechner gefällig?

Das sind die absoluten Zahlen, mit denen darfst du aber nicht rechnen. Wieviel Millionen erreichst du mit einem Werbespot vor der Tagesschau? Im Vergleich dazu hast du erstmal 4000 Zuschauer beim Weitspringen & ein paar tausend beim Livestream.