Gertrud schrieb:Ich trainiere zur Zeit einen Jungen, der vor einem Jahr ein sehr starker Pronierer war, den ich mit Detailaufgaben merklich in die richtige Richtung „gebogen“ habe. Er verfällt aber immer wieder in alte Muster. Es ist eine Sisyphusarbeit erster Güte.Frau Schäfer, ist es zu empfehlen, immer wieder neue Übungen zu 'konstruieren', um eine Leistung zu steigern ? Sie schreiben ja auch, dass Sie 'sehr viel ausprobieren'. Da entstehen doch Zweifel, ob der Verantwortliche jeweils die richtigen Übungen oder Belastungen anwendet. Motto : Wenn dat nich geht, dann machen wir wat anderes.
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Wir probieren sehr viel aus, weil er anatomisch schon viele Herausforderungen hat. Vor allem in koordinativer Hinsicht muss ich bei ihm sehr viel eingreifen und immer wieder neue Übungen konstruieren.
Der Athlet muss sich eigentlich wie ein Proband fühlen und wird zunehmend unsicher. Das schließt nicht aus, dass Übungseinheiten 'verfeinert' werden können, zum Teil müssen. Aber das ist ja keine neue Erkenntnis.
Wenn ein Athlet nach vielen neuen Übungen und längerer Trainingszeit immer wieder in 'alte Muster' verfällt, dann zeigt sich hier das Ergebnis vieler verschiedener Übungskonstruktionen.
Deshalb : Qualität vor Quantität !
Durch viele verschiedene 'Ausprobier-Übungen' kann das 'Körpersystem' so stark belastet werden, dass das Verletzungsrisiko steigt. Und genau das möchten /wollen Sie doch verhindern.
Heinz Engels, Mainz