(07.08.2021, 17:55)Nanobot schrieb: Ich würde mir wünschen, dass man zu Beginn einer Olympiade die Athleten identifiziert, denen man bei den nächsten OS eine Top 8 Platzierung zutraut und dass man diese dann gezielt fördert.
ungefähr das behauptet Potas ja zu tun. Passiert aber nicht, stattdessen wurden Normen für Bundeskader weiter erhöht, was Spätenwickeler (die traditionell viel beigetragen haben) von Förderung vollständig ausschließt.
Abgesehen davon spricht gegen Deine Idee die erhebliche Ausfallquote und die mangelhafte Validität der Auswahl.
Für weitere Erkenntnisse sollte man sich noch dass nächste Jahr abwarten. Dann wird sich sicher zeigen, ob einige ihre Leistungen von der U23 EM dieses Jahr in den Erwachsenenbereich bringen können, bzw. von den U20 in die U23.
Für viele wird München nächstes Jahr sicherlich dass Karriere Highlight sein, so dass diese ihr Zenit nächstes Jahr erreichen.
Und bei Gina glaub ich nicht, dass sie nochmal auf die 200 geht. Zb in Eugene ist der Zeitplan für die 200m Damen im Hinblick auf die Staffel sehr unfreundlich, sodass sie ohnehin wieder nicht laufen dürfte, da geht sie gleich auf die 100m.
07.08.2021, 22:03 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.08.2021, 22:05 von Nanobot.)
(07.08.2021, 20:39)Diak schrieb:
(07.08.2021, 17:55)Nanobot schrieb: Ich würde mir wünschen, dass man zu Beginn einer Olympiade die Athleten identifiziert, denen man bei den nächsten OS eine Top 8 Platzierung zutraut und dass man diese dann gezielt fördert.
ungefähr das behauptet Potas ja zu tun. Passiert aber nicht, stattdessen wurden Normen für Bundeskader weiter erhöht, was Spätenwickeler (die traditionell viel beigetragen haben) von Förderung vollständig ausschließt.
Abgesehen davon spricht gegen Deine Idee die erhebliche Ausfallquote und die mangelhafte Validität der Auswahl.
Kannst du mal bitte einige dieser Spätentwickler nennen? Ich habe mir alle deutschen Medaillengewinner bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften seit 2010 angeschaut und würde wenn überhaupt nur Dutkiewicz (12.95 s im ersten Jahr bei den Senioren) als Spätenwicklerin bezeichnen.
Medaillen bei U20 Europa-/Weltmeisterschaften bzw. U23 Europameisterschaften:
Mihambo, Pudenz, Holzdeppe, Storl, R. Harting, Heidler, Stahl, Schwarzkopf, De Zordo, Müller, Oeser, Schwanitz, Freimuth, Roleder, Krause, Molitor, Kazmirek, Schäfer, Kaul, Klosterhalfen
Platz 4-6 bei einer U23 EM:
Vetter, Hilbert, C. Harting, Strutz
Röhler: Über 80 m in der U23
Jasinski: Über 60 m in der U23
Otto: 5.60 m in der U23
Obergföll: Über 60 m in der U23
Schrader: 8248 Punkte mit 20
Es kann natürlich immer sein, dass man bestimmte Spätentwickler verliert (wobei das davon abhängt, wie gut man darin ist Entwicklungen vorherzusagen/Potentiale zu erkennen), aber man kann natürlich auch fragen ob das nicht dadurch (mehr als) aufgewogen wird, dass man die anderen Athleten besser fördern kann, wenn man nicht so breit fördert und stattdessen weniger Athleten mit jeweils mehr Mitteln fördert. Mit Sicherheit werden sich nicht alle der ausgewählten Athleten (oder auch nur die Mehrheit) wie erhofft entwickeln, aber angesichts der Entwicklung der oben aufgeführten Athleten bezweifle ich, dass bei stärkerer Fokussierung auf die Toptalente in der U23 viele spätere Medaillengewinner verloren gehen würden (zumindest wäre das im letzten Jahrzehnt nicht der Fall gewesen). Die Validität der Auswahl hängt von den Auswahlkriterien ab (zu denen ich in meinem Ausgangsbeitrag überhaupt nichts gesagt habe und dementsprechend konntest du das auch überhaupt nicht beurteilen). Schaut man sich die U23 Karriere der deutschen Medaillengewinner bei globalen Großereignissen der Senioren seit 2010 an, dann hätte man selbst mit extrem einfachen Auswahlkriterien (Top 6 bei Meisterschaft im Juniorenbereich und/oder On-Track-System (bestimmte Leistung im bestimmten Alter)) maximal eine spätere Medaillengewinnerin (Dutkiewicz) "verloren".
(07.08.2021, 21:09)Jonny schrieb: Für weitere Erkenntnisse sollte man sich noch dass nächste Jahr abwarten. Dann wird sich sicher zeigen, ob einige ihre Leistungen von der U23 EM dieses Jahr in den Erwachsenenbereich bringen können, bzw. von den U20 in die U23.
Für viele wird München nächstes Jahr sicherlich dass Karriere Highlight sein, so dass diese ihr Zenit nächstes Jahr erreichen.
Und bei Gina glaub ich nicht, dass sie nochmal auf die 200 geht. Zb in Eugene ist der Zeitplan für die 200m Damen im Hinblick auf die Staffel sehr unfreundlich, sodass sie ohnehin wieder nicht laufen dürfte, da geht sie gleich auf die 100m.
Für wen soll denn die EM das Highlight der Karriere sein?
(07.08.2021, 21:09)Jonny schrieb: Für weitere Erkenntnisse sollte man sich noch dass nächste Jahr abwarten. Dann wird sich sicher zeigen, ob einige ihre Leistungen von der U23 EM dieses Jahr in den Erwachsenenbereich bringen können, bzw. von den U20 in die U23.
Für viele wird München nächstes Jahr sicherlich dass Karriere Highlight sein, so dass diese ihr Zenit nächstes Jahr erreichen.
Und bei Gina glaub ich nicht, dass sie nochmal auf die 200 geht. Zb in Eugene ist der Zeitplan für die 200m Damen im Hinblick auf die Staffel sehr unfreundlich, sodass sie ohnehin wieder nicht laufen dürfte, da geht sie gleich auf die 100m.
Für wen soll denn die EM das Highlight der Karriere sein?
Für alle die auf Weltebene keine Chance haben, geht München nächstes Jahr sicher vor Eugene und Budapest 23. Gerade auch in den Staffeln wird es vorerst die letzte Chance sein eine Medaille zu gewinnen.
(07.08.2021, 18:36)Freaky schrieb: Was ist im Speerwurf mit Röhler und Hoffmann?
Thomas Röhler habe ich schlicht und ergreifend völlig vergessen, er hätte auf jeden Fall zumindest erwähnt werden müssen. Aber Leistungen von vor mehreren Jahren machen ihn (genau wie Hofmann) nicht zu einem wahrscheinlichen Endkampfkandidaten. Ich hoffe natürlich, dass er noch mal fit genug wird, um an seine alten Leistungen anzuknüpfen.
(07.08.2021, 21:09)Jonny schrieb: Für weitere Erkenntnisse sollte man sich noch dass nächste Jahr abwarten. Dann wird sich sicher zeigen, ob einige ihre Leistungen von der U23 EM dieses Jahr in den Erwachsenenbereich bringen können, bzw. von den U20 in die U23.
Für viele wird München nächstes Jahr sicherlich dass Karriere Highlight sein, so dass diese ihr Zenit nächstes Jahr erreichen.
Und bei Gina glaub ich nicht, dass sie nochmal auf die 200 geht. Zb in Eugene ist der Zeitplan für die 200m Damen im Hinblick auf die Staffel sehr unfreundlich, sodass sie ohnehin wieder nicht laufen dürfte, da geht sie gleich auf die 100m.
Für wen soll denn die EM das Highlight der Karriere sein?
Für alle die auf Weltebene keine Chance haben, geht München nächstes Jahr sicher vor Eugene und Budapest 23. Gerade auch in den Staffeln wird es vorerst die letzte Chance sein eine Medaille zu gewinnen.
Verstehe nur den Zusammenhang mit Paris 2024 nicht? Die Athleten, die auf Weltebene keine Chance haben, haben doch auch für Paris 2024 nicht wirklich eine Relevanz.
(07.08.2021, 16:50)Befürworter schrieb: Die Olympischen Spiele sind so gut wie vorbei, nur der ausstehende Marathon verzögert eine Gesamtbilanz. Ich würde gerne schon mal den Blick nach vorn ins Jahr 2024 richten und überlegen, wer da vielleicht Chancen auf eine Platzierung unter den ersten Acht haben könnte. Es sind ja nur noch drei Jahre, was solche Gedankenspiele erleichtert.
Wer das in Tokio schon geschafft hat und wiederholen könnte, findet keine Erwähnung. In nicht aufgelisteten Disziplinen ist mir niemand mit realisitischen Chancen eingefallen. Ein paar erwähnenswerte Optionen sind der Vollständigkeit halber erwähnt, aber nur bei den fett markierten sehe ich eine ausreichend große Chancen. Ich nehme jeden Hinweis und jede Ergänzung interessiert zur Kenntnis.
Frauen
- 200 m: Hier haben 22,40 s für den Finalplatz gereicht. Corinna Schwab hat eine SB von 22,69 s, Sophia Junk von 22,87 s - beides nicht ewig weit weg. Zu was eine Gina Lückenkemper über diese Strecke in der Lage wäre, werden wir wohl nie erfahren. Die Chancen auf einen Finalplatz sind zwar minimal, aber trotzdem sollte der Schwerpunkt im Kurzsprint eher hier als über die 100 m liegen.
- 800 m: Finaleinzug diesmal mit 1:59,77. Nach den Steigerungen dieses Jahr für Katharina Trost und Majtie Kolberg nicht völlig unmöglich, deshalb erwähne ich die beiden zumindest mal. Trotzdem sehe ich hier keine wirkliche Chance. Für Jolanda Kallabis (Jahrgang 2005) mit 2:05,75 ist das sicher viel zu früh, zumal das auch noch sehr weit weg von der Musik ist und sich erst zeigen muss, ob sie sich überhaupt weiter steigern kann.
- 800 m bis 10000 m: Konstanze Klosterhalfen ist bei jeder dieser Strecken eine Top-Acht-Platzierung zuzutrauen, wenn sie sich ohne gesundheitliche Probleme vorbereiten kann. Bei Alina Reh über 10000 m glaube ich nicht an Top 8.
- 3000 m Hürden: Platz 8 ging mit 9:16.41 weg. So eine Steigerung halte ich bei Lea Meyer (9:29,26 PB, Jahrgang 1997) für unwahrscheinlich.
- 4x400m-Staffel: Der Finaleinzug war in Tokio schon nicht weit weg, bis auf Spelmeyer sind alle in Tokio auch noch im besten Alter, und mit Steinbrecher oder eventuell Schorr könnte es reichen.
- Hochsprung: Da steht mit Johanna Göring ein Riesentalent bereit. Ich will sie aber nicht mit Erwartungsdruck überfrachten, da sollte man ganz in Ruhe die weitere Entwicklung abwarten. Eine Nennung kann ich ihr nach ihren Leistungen aber nicht ersparen.
- Stabhochsprung: Bei Jaqueline Otchere und nach ihren Steigerungen mittlerweile auch wieder Leni Freyja Wildgrube gibt es nennenswerte Chancen.
- Weitsprung: Hier gibt es das mit Abstand größte Potenzial. Maryse Luzolo und Merle Homeier sind jetzt schon nah dran, dazu kommen noch Mikaelle Assani, Laura Raquel Müller und auch Lucie Kienast. Eine davon wird es mindestens schaffen, da lehne ich mal weit aus dem Fenster.
- Dreisprung: Kann sich eine Caroline Joyeux oder irgendeine andere Nachwuchsspringerin Richtung 14,20 entwickeln? Keine Ahnung. Neele Eckhardt-Noack (Jahrgang 1992) und Kristin Gierisch (Jahrgang 1990) kämen auch noch in Frage, sind dann aber nicht mehr die Allerjüngsten.
- Kugelstoß: Da ist die Breite durchaus da (Alina Kenzel, Katharina Maisch, Yemisi Ogunleye, vieleicht sogar Nina Ndubuisi). Aber ob das für eine Finalteilnahme reicht?
- Kugelstoß: Claudine Vita kann auf jeden Fall unter die besten Acht kommen, das hat sie auch in Tokio gezeigt.
- Hammerwurf: Platz acht ging mit 73,09 m weg. Das könnte für Samantha Borutta möglich sein.
- Siebenkampf: Platz acht ging mit 6403 Punkten weg. Das traue ich Lucie Kienast auf jeden Fall zu, solange sie sich wirklich gut und dauerhaft von ihrer schweren Verletzung erholt. Was ist mit den Starterinnen der U20-EM?
Männer
- 800 m: Hier könnte Robert Farken eine Option sein. Aber ein Mittelstreckler mit einer Top-Platzierung ist schwer vorstellbar.
- 1500 m: Bei Mohamed Mohumed schätze ich es genau wie bei Robert Farken ein.
- 400 m Hürden: Luke Campbell, Constantin Preis und Joshua Abuaku waren alle im Halbfinale, dazu kommt noch Emil Agyekum. Aber ob das wirklich für ein Finale reichen kann? Ich glaube leider nicht ganz daran.
- 4x400m-Staffel: Es fehlte nicht wahnsinnig viel fürs Finale, aber wo sollen die nötigen Sekunden für den Finaleinzug herkommen?
- Stabhochsprung: Hier haben Bo Kanda Lita Baehre, Oleg Zernikel und hoffentlich auch wieder Torben Blech alle Chancen.
- Weitsprung: Fabian Heinle ist nach seinem 12. Platz definitiv zu nennen, aber auch Maximilian Entholzner, Oliver Koletzko und vielleicht Simon Batz.
- Dreisprung: Max Heß (keine Erklärung nötig).
- Kugelstoß: Sind die 20,73 m von Platz acht für Steven Richter irgendwie erreichbar? Mit den unterschiedlichen Gewichten der Kugel tue ich mich da schwer in der Beurteilung.
- Diskuswurf: Clemens Prüfer auf jeden Fall. Vielleicht auch Korbinian Häßler?
- Hammerwurf: Hier bin ich für Tristan Schwandke und Merlin Hummel einfach mal zuversichtlich.
- Speerwurf: Johannes Vetter - überhaupt gar keine Erklärung nötig :-).
- Zehnkampf: Niklaus Kaul - auch hier überhaupt gar keine Erklärung nötig :-). Was ist mit Andreas Bechmann?
richter muss imo zu einem Ami/Neuseeland etc Trainer wechseln, die deutschen Trainer schaffen es einfach nicht deutsche drehstoßtechniker über 21m zu bringen obwohl es in den letzten Jahren doch einige gab die aber alle zwischen 19,50 und 20,50 stagniert haben.
(07.08.2021, 22:03)Nanobot schrieb: Kannst du mal bitte einige dieser Spätentwickler nennen?
Oeser
Rath
selbst die früh geförderte Caro Schäfer hatte schlechte Jahre, in denen sie heute aus dem Kader geflogen wäre, Malaika ist keine Spätentwickleren, aber auch mal aus der Förderung gefallen.
Die Behauptung, es würede mehr nach Perspektive und weniger nach früher Leistung gefördert stimmt auf der individuellen Athletenebene nicht, auf Ebene der Verbände auch nicht, weil potas nicht funktioniert.