[Ab_100m_Bonanza-Fahrrad]

Brauche um halb drei nachts mal Hilfe beim Verstehen: 
ZDF-Reporter: "Melat Kejeta sagt, sie verträgt keine Hitze ... obwohl sie doch aus Ostafrika stammt ...

Hmm, aber da lebt sie ja schon viele Jahre lang nicht mehr. Sondern im "kalten" Deutschland. 

Habe ich in Bio eine wichtige Stunde versäumt oder der ZDF-Reporter?"

[Delta]

Das muss ich komplett verpasst haben.

[lor-olli]

Zur Hitzeverträglichkeit: Die Hitze im ostafrikanischen Hochland ist eine völlig andere, es wird nachts kühl und die Luft ist trocken - trainiert wird morgens und abends. In Japan ist es schwül und warm auch nachts (Temperaturen sind sogar höher als in den Hochlagen Afrikas) und gerade die Schwüle ist sehr gewöhnungsbedürftig - die Deutschen haben es mit der Akklimatisation in Japan ziemlich gut hinbekommen.

Man hat zwar Sapporo als Austragungsort gewählt, weil es hier üblicherweise ca. 10 Grad kühler ist als in Tokio, zudem ist die Luft deutlich sauberer, dieses Jahr macht das Wetter dem aber einen Strich durch die Rechnung, Sapporo ist beinahe so heiß wie Tokio, konnte man gestern bei den Gehern sehen wie brutal das sein kann.

Insgesamt: Kejeta, Schöneborn und Steinruck ein richtig gutes Rennen.

Eine Glanzleistung hat für mich Molly Seidel abgeliefert, sie ist praktisch noch eine Novizin im Marathon (im World Ranking stand bis jetzt auf Platz 199 ) . DAS Ergebnis war also echt nicht zu erwarten, zeigt aber auch das die Vorbereitung auf das Klima wichtig war. Hat nicht bei allen geklappt 15 sind ausgestiegen, davon 7 gebürtige Ostafrikanerinnen.

[Oliver]

Schade, dass es keine Mannschaftswertung gibt. Wenn ich es richtig gesehen habe, dann wäre hier Deutschland hinter Kenia auf Platz 2.

[runner5000]

Zur Hitzeverträglichkeit: Die Hitze im ostafrikanischen Hochland ist eine völlig andere, es wird nachts kühl und die Luft ist trocken - trainiert wird morgens und abends.



Richtig, die Afrikaner auf bis zu 2500 m Höhe. Dort gibt es keine heißen Temperaturen mehr. Und zu den bevorzugten Trainingszeiten um 5:00 Uhr erst recht nicht.

[RalfM]

Zur Hitzeverträglichkeit: Die Hitze im ostafrikanischen Hochland ist eine völlig andere, es wird nachts kühl und die Luft ist trocken - trainiert wird morgens und abends.



Richtig, die Afrikaner auf bis zu 2500 m Höhe. Dort gibt es keine heißen Temperaturen mehr. Und zu den bevorzugten Trainingszeiten um 5:00 Uhr erst recht nicht.


Das sind immer diese Afrika-Stereotypen. Als wäre das ein einziges Land. Selbst in Kenia sind die klimatischen Unterschiede gewaltig, niemand käme doch in Mombasa darauf, ein Läufer zu werden.

[lor-olli]

Das Stereotyp ist aber keines, wer im ostafrikanischen Raum ernsthaft in der Spitze mitläuft trainiert und lebt dort in den Trainingszentren in der Höhe (das geht in Kenia, Äthiopien, Eritrea, Uganda mit leichten Abstrichen auf ca. 1500m-1800m). Zunehmend gibt es ja auch Europäer die dies versuchen (Wanders etwa hat sich schon länger in Kenia eingerichtet - inkl. eigenem, einfachen Haus).

[Jo498]

Ja, insgesamt ein starkes deutsches Ergebnis. Kejeta entschuldigt sich dafür, dass sie keine Medaille mit nach Deutschland bringt...scheint aber dennoch zufrieden zu sein.

Sieht insgesamt so aus, als wären die Mittelstrecken und Langstrecken offenner als in den letzten zwei Jahrzehnten.


Marathon bei Hitze und Olympischen Spielen war schon häufiger für Überraschungen gut. Angesichts der Bedingungen finde ich zwei favorisierte Kenianerinnen auf 1+2 nun keine sehr große Überraschung.
Auf der Bahn war Männer 800m sehr unvorhergesehen und ungewöhnlich, was aber auch am Scheitern einiger in den Zwischenläufen lag, 10000m relativ gut prognostizierbar, ebenso 800, 1500, 5000m F. Da kommt es m.E. eher auf die spezifische Konstellation und Disziplin an. Das Niveau ist insgesamt sehr hoch und besonders bei den Frauen gegenüber den letzten Jahren nochmal deutlich gestiegen (dennoch waren die Favoritinnen oft recht eindeutig und haben geliefert).

[RalfM]

Das Stereotyp ist aber keines, (...)


Ich stimme Dir hier 100%ig zu. Das Stereotyp bezüglich Afrika gibt es aber leider, etwa bei Sportreportern. Dass wir hier im Forum ein höheres Niveau haben ist ja wohl klar. Ich stelle auch fest, dass ich Themen aus diesem Forum später im Sportteil der Tageszeitung lese. Wie Gewichtsdiskussion um die 10000-m-Läuferinnen, heute im Tagesspiegel. Kann ja alles Zufall sein.

[Atanvarno]

Dass sport1 hier mitliest wissen wir ja (finde ich übrigens gut, wenn sich Fachjournalisten in einem Fachforum informieren). Ich würde es nicht ausschließen, dass es noch weitere unerkannte Mitleser aus Sportredaktionen gibt.