10.04.2021, 16:32
Richtig und. Das reicht auch.
Vertiefte Analysen - Aktuelle Verletzungsfälle und allgemeine Betrachtungen
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10.04.2021, 16:32
Richtig und. Das reicht auch.
Erst einmal müssen die Trainer/innen auch für diese Dinge sensibilisiert werden und prophylaktische Inhalte anwenden können. Man muss in der Lage sein, die Klippen an Übungen und individuelle orthopädische Verletzungsträchtigkeiten erkennen und aus der Welt schaffen zu können. Das bedeutet ein sehr hohes Maß an Spezialkenntnissen.
Dann kommt dazu, dass sich nicht immer gerade die besten TuT "langlebig" durchsetzen. Es gehört auch als Überlebensstrategie eine Menge an Vernetzung zu entsprechenden einflussreichen Personen dazu, die einem die Position sichern, auf die man als sehr guter und völlig unabhängige/r Trainer/in natürlich fachlich verzichten kann. Ich muss so manches Mal über den fachlichen publizierten Unsinn z.B. eines Trainers schmunzeln, der seine Fäden seit Jahren spinnt. Es kommt in gewisser Weise nur auf seinen temporären Erfolg und nicht auf seine Verletzungsvielfalt bei AuA an, die nie zur Diskussion steht oder gestanden hat. Wenn sich da nichts ändert, nimmt auch unsere Verletztenzahl im Protagonistenbereich nicht ab. Ich bringe immer das Beispiel vom gehörlosen Menschen, dem man Musik in seiner ganzen Vielfalt beibringen möchte. Wir haben in jedem Jahr mannigfaltig die Wiederholung der gleichen Verletzungen. Es ändert sich absolut nichts!!! Gertrud
https://www.leichtathletik.de/news/news/...eschrieben
Nach solchen Rezidiven frage ich mich immer wieder, ob da im engen Team und den erweiteren Kreisen die richtigen Entscheidungen getroffen worden sind. Sind nach der ersten OP die verletzungsträchtigen Inhalte erst einmal ganz präzise gesichtet und dann eliminiert worden? Hat man den Kreis der "Zubringer" um gravierend wissende Personen erweitert und sind wirklich kompetente Personen kontaktiert worden, die fähig sind, das Übungsgut zu beurteilen? Ich mache keinem einen Vorwurf; aber hier kann etwas nicht stimmen. Es kommt wesentlich auf die Trainingsinhalte und deren Einsatz und Austausch bei Übungen an. Ich gehe mal nicht davon aus, dass bei der OP etwas nicht funktioniert hat. Der Speerwurf gehört neben dem Hochsprung und Hürdenlauf sicherlich zu den verletzungsträchtigen Disziplinen, wo nur eine enorme Sorgfalt gehört. Die Chirurgen sollten wirklich das letzte Glied in der Kette sein. Es kommt auf die punktgenaue Prophylaxe an. https://www.rnf.de/mediathek/video/team-...juni-2018/ Hier erhält man schon einen kleinen Eidruck von seinem Übungspool. Ich habe sehr viel eben auch mit Kommentaren zu Übungen unserer Protagonistinnen und Protagonisten vor allem in verletzungsträchtiger Hinsicht aus meiner Sicht katalogisiert. [size=13px]Ich gehöre zu den Personen im Trainerbereich, die absolut präzise in der Anwendung von Übungen und hinsichtlich der technischen Elemente arbeiten. Ich lasse keine Kompromisse zu oder lasse auf Weite "ballern", wenn orthopädisch Schwächen vorhanden sind. Ich habe bereits im Vorfeld eines anderen Werfers bei den schlechten Fußpositionen hier geschrieben, dass es zu Schwierigkeiten führen wird. Oft werden solche Inhalte missachtet und leider toleriert.[/size] Gertrud
Jede/r Trainer/in macht Fehler im Umgang mit den AuA. Sei es, dass der Wissenstand nicht adäquat ist oder einfach eine Sache falsch eingeschätzt wird. Entscheidend ist, dass wir Fehler sofort abstellen und nicht wiederholen. Das erfordert eine Menge an Kenntnissen, es erfordert eine Menge an investierter Zeit. Dazu muss man bereit sein oder man sollte die AuA an bessere TuT weiterleiten. Wenn ich ein Talent für den Marathonlauf entdecke, werde ich es sicherlich weiterleiten, weil ich mich auf meine Domänen fokussieren möchte, aber diesen Talenten Chancen bei sehr guten Fachleuten eröffnen möchte. Ich sehe meine Möglichkeiten, aber auch Grenzen.
Es gibt aber auch TuT, die sich auf eine Sache konzentrieren und trotzdem eine Menge "orthopädischen Schrott" produzieren und die AuA nicht weiterleiten. Diese "Spezialisten" findet man nicht nur in der Peripherie, sondern auch als BT in leitender Funktion. Ich bin in solchen Sachen knallhart nicht zu Kooperationen bereit und formuliere und praktiziere das auch sehr gezielt. Der Titel macht noch keinen sehr guten Trainer aus. Auf wissenschaftlichen Gebieten verhält es sich ebenso. Man findet manchmal diese sehr guten "Nischenplayer" nicht auf Anhieb. Darin liegt auch die Verletzungsmisere der Verbände, nicht exakt zu differenzieren. Es steht fast immer die Leistung im Vordergrund und nicht das begleitende Wohlbefinden der AuA. Es ist offensichtlich, dass einige BT nicht in der Lage sind, gesund trainieren zu lassen. Trotzdem bleiben diese Personen in ihren Positionen und andere hervorragende Fachleute "stehen außen vor der Tür". "Netzwerke" können eben sehr gut, aber auch sehr schlecht sein. Das ist das Problem. Gertrud
https://www.leichtathletik.de/news/news/...flash-news
"Olympia-Aus: Arthur Abele vor Schulter-Operation Nächste Hiobsbotschaft für den leidgeplagten Zehnkampf-Europameister Arthur Abele (SSV Ulm 1846): Bei dem 34-Jährigen wurde eine komplexe Schulterverletzung diagnostiziert, die eine Operation unumgänglich macht." Man sollte sich doch mal spätestens am Ende einer solchen Laufbahn fragen, was falsch gemacht worden ist. Ein Erfolg wie der EM-Titel lässt eine solche Frage manchmal in den Hintergrund treten. Ich halte für ein sehr wichtiges Unterfangen die Frage nach den Fehlern in den verwendeten Übungen. Da sehe ich viele Verantwortliche nicht immer in einer glücklichen Lage, weil sie nicht die Fähigkeit besitzen, Übungen nach orthopädischen Gesichtspunkten zu "sezieren". Die Athleten machen natürlich auch Fehler. Man soll die Schuld nicht nur bei den TuT suchen. Ich hatte das unverschämte Glück, Sabine Braun mit einigen Schwachstellen zu übernehmen. Viele Übungen haben sich da einfach nicht mehr angeboten, weil sie zu "orthopädischem Schrott" geführt hätten. Ich habe einen kompletten Paradigmenwechsel vollzogen. Es blieb fast kein Stein mehr auf dem anderen. Ich war einfach "mit Köpfchen" sehr fleißig und akribisch. Ich kann immer wieder nur den Siebenkampf-Lehrgang in Saarbrücken u.a. mit Anke Behmer anführen, als alle anderen außer Sabine Gewichthebeübungen trainiert haben und Sabine einige ihrer Spezialübungen absolviert hat. Anke Behmer war sehr aufmerksam und sagte zu mir: "Jetzt weiß ich, warum Sabine so stark ist!!!" Anke ist Physiotherapeutin geworden. Auch das biomechanische Testmaterial müsste meines Erachtens leichtathletisch revolutioniert werden. Was bringt es, wenn artverwandte Übungen z.B. vom Bankdrücken getestet werden??? Ich habe mich mal mit einer unheimlich guten Orthopädin fast anderthalb Stunden über die Schulterproblematik unterhalten. Ich kann immer wieder nur sagen, dass das Bankdrücken in der herkömmlichen Art jedes Schultergelenk kaputt macht. Das geht aber aus den Köpfen vieler Trainer nicht raus. Selbst im Wurftopbereich sehe ich die Übung permanent auf Aufnahmen. Da "gehen" auch bei Speerwerfern irgendwann die Schultern "über den Jordan". Ich merke die Schultergelenke spätestens morgens beim Aufstehen. Ich habe mir ein sehr umfangreiches "Genesungspaket" verordnet. Ganz wichtig ist, dass man z.B. das Übungsprogramm eines A. Abele hart hinterfragt und es nicht so bei neuen Athleten übernimmt!!!!... Später bleiben in einem Leben ehemaliger AuA nur noch die Schmerzen. Der Glanz vergangener Jahre schwindet sehr schnell. Eine Sache sollte man auch noch übernehmen. Ein Klaus Baarck hat mich immer ohne "Störmanöver" machen lassen. "Warum sollte ich dich reglementieren? Du arbeitest sehr gut", waren seine sehr klugen Worte. Es geht auch so ohne Zentralisierung. Zwei Gedanken haben in meinem Kopf immer eine Rolle gespielt: 1. Die Gesundheit der AuA hat absolute Priorität vor allem im Bereich der Übungen. 2. Die Leichtathletik ist ein Konkurrenzunternehmen und keine Kuschelangelegenheit. Beide Inhalte sollte man zu optimieren versuchen. Es gab zu Sabines Zeiten eine absolute Geheimhaltung in den wesentlichen Vorstellungen um Gründe für Übungsinhalte. Aus meiner Art habe ich nie ein Geheimnis gemacht. Die Lorbeeren gehören den Zuständigen und nicht den "Abstaubern"!!! Ich unterstütze auch heute noch stark die Arbeiter. Gertrud
25.04.2021, 21:06
Abele fällt für Olympia aus gemäss ARD. Offensichtlich wieder ein Kandidat wo verspätet ein MRI gemacht wurde.
Die Schulter ist ein sehr fragiles Gelenk. Daher muss man es sehr punktgenau belasten. Die Gelenkpfanne ist relativ klein. Die Sehnen sind bei Überbeanspruchung sehr anfällig. Unter dem Acromion kann sich einiges tun, wenn man überbelastet. Sogar die knöchernen Strukturen können sich durch Überbelastung verändern, bestimmte Ligamente können sich straffen und zu Schmerzen führen. Die Übungsauswahl muss schon sehr gekonnt erfolgen. Innen- und Außenrotation müssen in einem ganz bestimmten Kräfteverhältnis stehen, um die Schulter richtig zu positionieren. Gerät die Schulter aus der Balance, kommt es automatisch zu schwerwiegenden Folgen. Die aus dem Lot ausufernden Faszienstrukturen sorgen ebenfalls für Ungleichgewichte. Daher muss man ab und zu auch mal übungsmäßig gegen die allgemein übliche Übungsauswahl auf eigene Wege setzen, wie ich es praktiziert habe. Das ist kein Selbstlob, das ist Fakt.
Man muss bei den Fortbildungen diese Punkte auf den Tisch bringen. Als ich in Kienbaum das Thema Abele und seine Verletzungen vertiefen wollte, ist man ausgewichen. Ich attackiere nicht, ich will verbessern und erforschen, wo die Ursachen für diese Miseren liegen. Nur so kommt man auf Dauer zu besseren Ergebnissen. Gertrud
Wenn ich mit AuA arbeite, möchte ich erreichen, dass sie bei Belastungen in sich hineinfühlen. Das bedingt eine sehr große Hingabe von Trainer/in und Athlet/in an die Inhalte. Ich will die AuA absolut für Übungsqualität sensibilisieren. Das bedeutet in der Arbeit eine unheimliche Fokussierung, die kein Telefonieren oder ähnliche Tätigkeiten während des Trainings zulassen. Ich will hundertprozentige Arbeit und keine Halbherzigkeit und damit auch überdimensionalen Erfolg und möglichst eine starke Gesundheit ohne Verletzungsträchtigkeit.
Gertrud Max Frisch: "Erfolg verändert den Menschen nicht, er entlarvt ihn!"
26.04.2021, 12:48
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.04.2021, 12:48 von dominikk85.)
Das sollte doch wohl das Karrieeende für Abele sein, oder?
Ob mit 34 und einer Schulter OP ein Comeback noch Sinn macht ist doch fraglich. Muss er natürlich selber wissen, aber seine Gelenke müssen ja noch 40 Jahre halten.
https://www.mz.de/sport/regionalsport/sh...io-2372525
"Nadine Müller nach Bandscheibenvorfall noch mit Problemen Eine, die da auch hinwill, ist Crafts Trainingsgefährtin Nadine Müller. Den Wettkampf in Neubrandenburg brach sie vorsorglich ab, weil es im Rücken zwickte. Dennoch sieht sich die 35-Jährige nach ihrem Bandscheibenvorfall auf dem Weg zurück in die Spitze." Diese großen Athleten mit langem Rumpf haben oft viele Probleme mit dem Rücken. Daher gilt gerade hier, sehr fürsorglich mit den Zubringerübungen umzugehen. Die reflektorischen Strukturen müssen vorpräpariert sein. Sonst dominieren die großen Strukturen und die "fürsorglichen" proximalen Strukturen sind dann unterversorgt. Der menschliche Körper reagiert wie ein Baum im Wind. Der Stamm sollte schon sehr stark sein. Gertrud |
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