[dvorakfan]

Irgendwie merkwürdig, dass das Wettkampfgericht 5 Durchgänge benötigt, bevor ihnen der Meßfehler auffällt oder mitgeteilt wird.

Hier im Forum haben die Experten den faut pas umgehend bemerkt. Das finde ich vom Kampfgericht schon ein wenig dilletantisch.

Die Kampfrichter messen nicht mehr. Die organisieren die Anlage - kontrollieren die Zeit- rufen den Wettkämpfer auf und kontrollieren den Absprungbalken. Die Messung ist nicht mehr in Ihren Händen.

Man ist also darauf angewiesen, dass ein Außenstehender (Trainer, Betreuer, etc. ) den Fehler bemerkt und Protest einlegt - irgendein Sicherheitsnetz muss man schaffen...

[Delta]

Schon komisch, dass man beim Fussball in 3D-Ansicht mm-genau bestimmen kann, ob ein Ball vor oder hinter der Torlinie ist, und das schon fast unmittelbar nach dem Torschuss.

weiß doch kein Mensch, ob die Technik tatsächlich funktioniert.
Bei einem gegebenen Tor der WM 2014 war ich mir sicher, dass es keines war.
Ich kann mal danach suchen und zur Diskussion stellen (wenn gewünschtI)

Die Abweichung liegt im Fussball bei 1.5 cm. LA ist eher wie Tennis 
Hawk Eye. Situationen wo es eng wird passieren viel häufiger in der LA.

[longbottom]

Was für ein aufregender Tag! Was für Ergebnisse.

Ich denke, wir Deutschen können zufrieden sein. Diskus Gold und Hürden Silber, dazu viele gute Platzierungen. 

Ich fand den zweiten Tag aus deutscher Sicht bestenfalls durchwachsen. Es gab einige gute Leistungen, auch Abele zähle ich da trotz Speerwurf-Leistung eindeutig zu. Aber im Gegensatz zu gestern doch auch einige ziemlich ernüchternde. Bei der Anzahl an Kandidaten heute hätten 3-4 Medaillen schon das Ziel sein müssen.

[Angerländer]

Die Kampfrichter messen nicht mehr. Die organisieren die Anlage - kontrollieren die Zeit- rufen den Wettkämpfer auf und kontrollieren den Absprungbalken. Die Messung ist nicht mehr in Ihren Händen.

Hier im Forum haben es fast alle gesehen und sofort reklamiert - aus der Sicht des TV-Zuschauers. Die Kampfrichter stehen direkt daneben...

Da geht man mal hin uns sagt: "Hallo! Da stimmt was nicht. Bitte checken"! (Natürlich mit Schweizer Dialekt).
Aber ich fürchte, wir sind heute alle zu glatt gebügelt. Da traut sich niemand mehr, den Mund aufzumachen. Nach dem Motto, wenn der Chef das soll will, dann ist das eben so. Nur der Chef kann korrigieren, was er angeordnet hat. Bei Zuwiderhandlung könnte man ja seinen Job verlieren.

Das Verhalten des Kampfgerichts ist nichts anderes als ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Damit ist auch die Aktion des Komikers zu erklären, der Melanie Bauschke direkt vor ihrem letzten Versuch mitteilt, dass man ihr gerade die Bronzemedaille weggenommen hat. Trauriger Nachweis der eigenen Inkompetenz.

Ich habe fertig!

[dominikk85]

Der fünfte Platz von Jakubczyk ist gut, wobei mir auch sein Finish gefallen hat. Allerdings war sein Fazit bei Nobert König defizitär: „Wir können auch außerhalb von Ulm gut sprinten!“ Es geht lediglich um die Zeiten, und die liegen nun auch in Zürich Mann gegen Mann um runde zwei Zehntel hinter den Fabelzeiten auf deutschem Boden wenigstens zurück. „Butter bei die Fische“ gibt´s erst richtig bei den Weltmeisterschaften und Olympischen Spiegel in den Einzelsprints. Ich wende mich gegen „Schönfärberei“!!! Ich schmälere seine Verbesserung nicht und glaube, dass er auch in absehbarer Zukunft unter 10,20 mit neuester Startkontrolle und internationalen Windmessungen bleiben kann. Man sollte sich auch als Athlet dazu durchringen, ganz emotionslos und objektiv die Zeiten zu beurteilen.

Welche Firma hat eigentlich die Weitsprungmessungen vorgenommen? Das war die absolute Katastrophe.

Gertrud

Bei den Zeiten muss man aber auch die bedingungen berücksichtigen. Die anderen waren ja auch nicht so schnell, ich glaube bei 1,5 metern von hinten und trockenen 25°C wäre da eine Zeit von knapp über 10.10 für Jacubczyk dringewesen.

die Leistung von LJ war schon gut, die von Reus dagegen eine katastrophe.

[Robb]

Gegenfrage: Wenn man eine zweite technische Möglichkeit hätte, die Weite sicher nachzuprüfen, wozu bräuchte man dann noch die erste Technik, die ja auch nur dazu dient, die Weite sicher zu ermitteln? Und wenn eine Technik fehlerhaft ist, wie kann man sich sicher sein, dass es die zweite nicht auch ist?

Wenn zwei unterschiedliche Techniken zum gleichen Ergebnis kommen, kann man sich relativ sicher sein, dass das Ergebnis stimmt (das ist wie mit den zwei unabhängigen Quellen für einen Journalisten ).
Ergeben sich unterschiedliche Ergebnisse, muss man eben doch das hier schon viel zitierte Maßband rausholen und beide Messsysteme neu kalibrieren.

Das ist doch pervers, da braucht man zwei sauteure technische Systeme, um das gleiche zu erreichen, was mit mit einem Maßband für fünf Euro schafft.

[runny]

Lor-olli: Man hat in Zürich 3 Tage vor dem Wettkampf mit mindestens 100 Schweizer Athleten jede Disziplin und Messung mehrfach durchgeführt. Das ging von der Länderansage  z.B  Markus Müller, Schweden" bis zu x erdenklichen Fehlstartvarianten. Meine persönliche Meinung ist, dass die Kampfrichter mindestens einen Merker setzten sollten. Es ist dann immer noch eine Fehlertoleranz von vielleicht 1-2 cm möglich.

Eben diese Ungenauigkeit umgeht man doch mit den modernen Messmethoden.
Sie sind einfach besser, solange sie funktionieren.

Fehler wie sie heute geschehen sind, dürfen dennoch unter keinen Umständen vorkommen. Hier sind offensichtlich längere Testphasen notwendig, bevor so etwas im Wettkampf zur Anwendung kommt.

Ich fürchte auch einen Mangel an Wettbewerb für Anbieter solcher Produkte, wie heißen die Firmen denn, die sowas anbieten?

[Walker]

Ist wenigstens bei Weltrekordweite ein Bandmaß noch zwingend vorgeschrieben?
Ich möchte die 9 Meter (irgendwann schon fällig) im Weitsprung von Menschenhand bestätigt haben. 

[Astra]

Wenn die Methode um 1 - 2 cm ungenau ist, woher weis ich dann, ob Klishina wirklich vor Mihambo war?
Oder gab es da einen zusätzlichen Schönheitspunkt?
Genauso zwischen Moguenara und Jarder - bei 1 cm Unterschied könnte es genauso falsch sein.

[Angerländer]

Bei der Anzahl an Kandidaten heute hätten 3-4 Medaillen schon das Ziel sein müssen.

Okay! Ich hätte deutlich machen müssen, dass ich persönlich zufrieden bin.

Medaillen interessieren mich nur sekundär.

Ich möchte erkennen können, dass der Sportler versucht hat, sein Bestes zu geben. Wenn es nicht reicht, dann hat es nicht sollen sein.

Genauso sehe ich die Platzierung. Wenn der Sportler seine Bestleistung erzielt hat, dann ist das für mich wie eine Goldmedaille, egal welche Platzierung tatsächlich erzielt wurde. Denn, was soll er machen, wenn andere eben besser sind?

Und heute hatte ich den Eindruck, dass alle ihr Bestes gegeben haben. Mehr war heute nicht drin.