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DDR-Sportsystem - diskobolos - 23.08.2023

(23.08.2023, 08:19)muffman schrieb: Die glorreiche DDR Zeit also. Okay...

Lese ich da eine Anspielung auf Doping heraus?
Wie viele der  Weltklasse-Athleten der DDR sind denn positiv getestet worden? Wurde in der DDR mehr gedopt als in der SU, Bulgarien oder den USA?

Für die Stellung der DDR-Leichtathletik gab es auch ganz andere Gründe:
* Die große Zahl professioneller, gut ausgebildeter Trainer
* Die systematische Talentesuche in jeder Schule
* Mit den Kinder- und Jugendspartakiaden (in mindestens 1 Dutzend Sportarten) auf Kreis-, Bezirks- und DDR-Niveau ein  
   großartiges Wettkampfsystem. 
  (Das kann man sich heute oder in den westlichen BL gar nicht mehr vorstellen: In meinem 100 000 Einwohner-Kreis in der
   LA ein ganzes WE in 4 Altersklasssen mit mehreren Hundert Teilnehmern. Dazu musste man sich bei Stützpunkt-
   Wettkämpfen qualifizieren)


RE: WM 2023 (Tag 5) - Budapest, 23.08.2023 - Atanvarno - 23.08.2023

(23.08.2023, 08:50)diskobolos schrieb: Lese ich da eine Anspielung auf Doping heraus?
Wie viele der  Weltklasse-Athleten der DDR sind denn positiv getestet worden?

Nicht dein Ernst?


RE: WM 2023 (Tag 5) - Budapest, 23.08.2023 - Angerländer - 23.08.2023

(23.08.2023, 08:50)diskobolos schrieb:
(23.08.2023, 08:19)muffman schrieb: Die glorreiche DDR Zeit also. Okay...

Lese ich da eine Anspielung auf Doping heraus?
Wie viele der  Weltklasse-Athleten der DDR sind denn positiv getestet worden? Wurde in der DDR mehr gedopt als in der SU, Bulgarien oder den USA?

Für die Stellung der DDR-Leichtathletik gab es auch ganz andere Gründe:
* Die große Zahl professioneller, gut ausgebildeter Trainer
* Die systematische Talentesuche in jeder Schule
* Mit den Kinder- und Jugendspartakiaden (in mindestens 1 Dutzend Sportarten) auf Kreis-, Bezirks- und DDR-Niveau ein  
   großartiges Wettkampfsystem. 
  (Das kann man sich heute oder in den westlichen BL gar nicht mehr vorstellen: In meinem 100 000 Einwohner-Kreis in der
   LA ein ganzes WE in 4 Altersklasssen mit mehreren Hundert Teilnehmern. Dazu musste man sich bei Stützpunkt-
   Wettkämpfen qualifizieren)

Sehe ich ähnlich. Wäre ich in der DDR geboren, wäre ich heute vermutlich mehrfacher Olympiasieger, Weltmeister und Weltrekordler*. Leider konnte ich damals als Kind nicht übersiedeln (meine Eltern wollten in den 1970ern lieber im Westen bleiben Wink ‌). Als ich 1990 zum ersten Mal in der DDR war und zum ersten Mal DDR Bürger getroffen und gesprochen habe, wusste ich, was ich verpasst hatte. Leider war ich damals zu alt, um noch einmal anzufangen. Aber ich hatte noch kurz die Gelegenheit in meiner Heimatstadt von einem ehemaligen DDR Trainer trainiert zu werden, der leider, gefrustet von der sprichwörtlichen Arroganz der Westdeutschen, es vorzog, wieder zurück in den Osten zu gehen. Die DDR hatte viele Vorteile, nicht nur im Sport. Daher kann ich, als geborener Rheinländer,  sehr gut verstehen, wenn einige Ostdeutsche mit Wehmut an ihre alte Heimat zurückdenken.

*Übrigens, diese Meinung habe ich exklusiv Thumb_up ‌.


RE: WM 2023 (Tag 5) - Budapest, 23.08.2023 - Reichtathletik - 23.08.2023

Oh bitte... Ich bin nicht der Meinung, das Sport unpolitisch ist. Aber können wir zumindest im WM-Forum über die WM diskutieren und nicht über die Vorzüge des Sozialismus oder das Diskutieren über das Diskutieren zum Diskutieren?

Beiträge abgetrennt/verschoben


RE: WM 2023 (Tag 5) - Budapest, 23.08.2023 - Sallermann - 23.08.2023

(23.08.2023, 09:10)Angerländer schrieb:
(23.08.2023, 08:50)diskobolos schrieb:
(23.08.2023, 08:19)muffman schrieb: Die glorreiche DDR Zeit also. Okay...

Lese ich da eine Anspielung auf Doping heraus?
Wie viele der  Weltklasse-Athleten der DDR sind denn positiv getestet worden? Wurde in der DDR mehr gedopt als in der SU, Bulgarien oder den USA?

Für die Stellung der DDR-Leichtathletik gab es auch ganz andere Gründe:
* Die große Zahl professioneller, gut ausgebildeter Trainer
* Die systematische Talentesuche in jeder Schule
* Mit den Kinder- und Jugendspartakiaden (in mindestens 1 Dutzend Sportarten) auf Kreis-, Bezirks- und DDR-Niveau ein  
   großartiges Wettkampfsystem. 
  (Das kann man sich heute oder in den westlichen BL gar nicht mehr vorstellen: In meinem 100 000 Einwohner-Kreis in der
   LA ein ganzes WE in 4 Altersklasssen mit mehreren Hundert Teilnehmern. Dazu musste man sich bei Stützpunkt-
   Wettkämpfen qualifizieren)

Sehe ich ähnlich. Wäre ich in der DDR geboren, wäre ich heute vermutlich mehrfacher Olympiasieger, Weltmeister und Weltrekordler*. Leider konnte ich damals als Kind nicht übersiedeln (meine Eltern wollten in den 1970ern lieber im Westen bleiben Wink ‌). Als ich 1990 zum ersten Mal in der DDR war und zum ersten Mal DDR Bürger getroffen und gesprochen habe, wusste ich, was ich verpasst hatte. Leider war ich damals zu alt, um noch einmal anzufangen. Aber ich hatte noch kurz die Gelegenheit in meiner Heimatstadt von einem ehemaligen DDR Trainer trainiert zu werden, der leider, gefrustet von der sprichwörtlichen Arroganz der Westdeutschen, es vorzog, wieder zurück in den Osten zu gehen. Die DDR hatte viele Vorteile, nicht nur im Sport. Daher kann ich, als geborener Rheinländer,  sehr gut verstehen, wenn einige Ostdeutsche mit Wehmut an ihre alte Heimat zurückdenken.

*Übrigens, diese Meinung habe ich exklusiv Thumb_up ‌.

Sorry, aber das ist too much.
Sich zu wünschen, man wäre in einer totalitären Diktatur aufgewachsen, damit man im Sport gefördert worden wäre, ist eine ziemliche Entgleisung. Und die vermeintlichen Vorteile der DDR für die Einen, waren bei Anderen teuer erkauft.


[geteilt] WM 2023 (Tag 5) - Budapest, 23.08.2023 - muffman - 23.08.2023

@Angerländer: Du spuckst gerade jedem einzelnem Opfer des DDR-Regimes ins Gesicht.


RE: DDR-Sportsystem - dominikk85 - 23.08.2023

Es gab sicher gute Dinge im ddr Sport und einige Dinge wurden ja auch übernommen, aber viele Dinge lassen sich heute so einfach nicht mehr umsetzen und damit meine ich nicht nur das staatsdoping.

1) Fußball war in der ddr deutlich weniger dominant 

2) die damalige Jugend hatte viel weniger Alternativen der Freizeitbeschäftigung zum Sport als es heute der Fall ist.

3) talente in die entsprechenden Bereiche zu kanalisieren ist wesentlich schwieriger. Man könnte natürlich Sichtungen wie in der ddr durchführen, aber wenn ein Koordinativ begabtes Kind mit einer erwarteten endgröße von 1,75 bock auf Basketball hat Spielt es halt trotzdem Basketball, obwohl es vielleicht im Tischtennis bessere Chancen hätte.

4) die Gesellschaft ist insgesamt weniger Autoritär, weshalb externen Druck zur Motivation einzusetzen deutlich schwieriger geworden ist, sprich Eltern würden eine Jutta Müller die den Kindern die Süßigkeiten wegnimmt etc nicht mehr tolerieren.


RE: [geteilt] WM 2023 (Tag 5) - Budapest, 23.08.2023 - Angerländer - 23.08.2023

(23.08.2023, 09:24)muffman schrieb: Du spuckst gerade jedem einzelnem Opfer des DDR-Regimes ins Gesicht.

Warum spuckt Sallermann jemandem ins Gesicht? Hast du eine Paranoia oder was ist los mit dir?


RE: DDR-Sportsystem - muffman - 23.08.2023

Spreche nicht von Sallermann. Ich bin ganz seiner Meinung. Aber ich denke du weißt genau dass ich dich damit angesprochen habe. Hab's aber nochmal extra für dich kenntlich gemacht im Post oben. Idiotensicher quasi.


RE: WM 2023 (Tag 5) - Budapest, 23.08.2023 - diskobolos - 23.08.2023

(23.08.2023, 08:55)Atanvarno schrieb:
(23.08.2023, 08:50)diskobolos schrieb: Lese ich da eine Anspielung auf Doping heraus?
Wie viele der  Weltklasse-Athleten der DDR sind denn positiv getestet worden?

Nicht dein Ernst?

Doch natürlich! Oder beziehst du dich auf die Stasi-Akten? Die hatten die anderen Länder natürlich nicht . . .