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SCOTUS-Urteil zur Bezahlung von NCAA-Athleten - Mateng - 23.06.2021 (23.06.2021, 08:35)Sebastian schrieb: Aber mal schauen, es gab Anfang dieser Woche ein Urteil des Supreme Courts in den USA, das das "Sklavenhalten" im College deutlich einschränkt. Das betrifft natürlich vordergründig (fast) nur College-Football, wo die Spieler eben (abseits ihrer Stipendeien) keinerlei Geld/Kompensation erhalten dürfen, obwohl das Ganze natürlich ein Multi-Milliarden-Geschäft für die Unis ist. Nach allem was ich weiss gibt es in der grossen Summe der Unis, die Football-Teams (und Baseball) nur relativ wenige, die damit wirklich (und dann aber) viel Geld machen. Ja, das sind dann mit LSU etc. natürlich PowerHouses auf in der LA, aber ich glaube nicht, dass die USA damit in Summe in allen Colleges wirklich viel Quersubvention verlieren wird. Die Unis, die ich aus persönlicher Erfahrung kenne, hatten Football eher als Geldsenke, da der Unterhalt der grossen Teams und Stadien immens teuer ist. Ja, das Urteil hat die Tendenz hier etwas zu ändern, aber ich glaube nicht, dass dass soo dramatisch werden wird. Und warum sollte man den USA ihre im Collegesport wirklich tollen Möglichkeiten nicht gönnen? Mit dem letzten, auch wenn durch Smiley gezeichneten Satz, gehe ich aus sportlicher Sicht nicht mit ... ... abgetrennt aus Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? da es nur am Rande mit Trials zu tun hat RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - dominikk85 - 23.06.2021 Bezüglich der college Programme muss man sehen das die NCAA Millionen an Gewinn macht, allerdings gibt es nur sehr wenige Sportarten die wirklich gewinn machen und auch da nur einige teams. Die Mehrzahl der Division 1 Sportarten macht Verluste und auch da sind es nur vielleicht 2 dutzend Football und Basketball teams die sehr viel Gewinn machen während selbst die meisten Football Programme eher Geld kosten (D1 ist nicht D1 und es gibt viele kleinere D1 Programme die nicht im national TV kommen). Für die Mehrzahl der college Athleten ist da nichts zu holen und es könnte sogar passieren das Unis programme streichen um mehr geld für die footballer zu haben. Bereits jetzt streichen einige D1 Schulen Sportarten um Geld zu sparen. Daher ist das mit die NCAA Macht viel Gewinn eher ein Irrglaube, selbst im football gibt es etwa 250 D1 teams von denen vielleicht 30 oder 40 Gewinn machen (dann allerdings in einigen Fällen viele Millionen). RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - Sebastian - 23.06.2021 Wenn man aber (was ja annähernd jedes "Sport-College" will) ein konkurrenzfähiges Football-Programm haben will, könnte das in Zukunft nochmal deutlich teurer werden und entsprechend weniger Geld für Leichtathletik zur Verfügung stehen, das ist allerdings nur eine ganz eventuelle Vermutung, da ich der Meinung bin trials ja, aber das eben nur funktionieren kann, wenn der Talentpool/die Konkurrenz eben ausreichend groß ist. Die USA sind ja wahrscheinlich das einzige Land, die sich Trials "vollumfänglich" leisten können, da sie ja in annähernd jeder Disziplin ausreichend AthletInnen stellen. Wäre das Collegeprogramm nicht mehr so gut/umfangreich, würde sich das evtl. auch auf die Trials auswirken (gefühlt und ohne zu recherchieren würde ich sogar behaupten, dass das vor 10-15 Jahren sogar noch so war), aber das ist jetzt extrem viel Konjunktiv und vor allem auch völlig auf der Metaebene, sorry RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - JoelH - 23.06.2021 (23.06.2021, 08:35)Sebastian schrieb: Sollte da (wird natürlich ein paar Jahre dauern) jetzt so vorgegeangen werden, dass die zukünftig Geld verdienen dürfen (bzw. anteilsmäßig sogar ein guter Teil der TV-Erlöse an die Spieler ausgeschüttet werden MÜSSEN) wird das ganz sicher Auswirkungen auf die "SubventionierunG" der anderen Sportarten, hierbei vor allem der Leichtathletik haben. Ich hätte nicht sehr viel dagegen, sollten die Amis diesen Wettbewerbsvorteil verlierenZufällig gerade gelesen Michigan athletics projects $62.9 million deficit for 2021 https://finance.yahoo.com/news/michigan-athletics-projects-62-9-200024610.html Klar, die Wolverines sind eine riesen Uni mit einem extremen Stadion, aber an diesen Zahlen sieht man was der Football wirklich umsetzt. Selbst wenn die Footballer da jetzt etwas davon abbekommen wird das nden großen Kuchen kaum spürbar kleiner machen. Denn Millionäre werden die Jungs da sicher trotzdem nicht. Es geht ja eher um "Aufwandsentschädigungen". RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - Atanvarno - 23.06.2021 (23.06.2021, 13:05)JoelH schrieb: Denn Millionäre werden die Jungs da sicher trotzdem nicht. Es geht ja eher um "Aufwandsentschädigungen". Wenn da erstmal der unreglementierte Überbietungswettbewerb im Kampf um die besten Talente einsetzt, wird man aber sehr schnell dahin kommen. Richter Brett Kavanaugh hat eine ergänzende Anmerkung zum Urteil gemacht, die das komplette NCAA-System in Frage stellt und im Prinzip eine Aufforderung darstellt, weitere Klagen einzureichen, die darauf abzielen, dass auch direkte Zahlungen erlaubt sind. Zitat:Although the decision did not involve cash payments to college athletes, it may pave the way for a future Supreme Court ruling on whether college athletes should be able to earn money for playing sports – either directly from their universities or through lucrative endorsement deals. In a concurring opinion, Justice Brett Kavanaugh wrote that the NCAA’s policies banning those types of compensation “raise serious questions under the antitrust laws.”Quelle RE: SCOTUS-Urteil zur Bezahlung von NCAA-Athleten - Sebastian - 23.06.2021 Vor ein paar Wochen gab es zu dem Thema einen (natürlich leicht spekulativen) Artikel auf theringer.com Da war der Tenor (recht fundiert, also da hatte sich niemand Fantastilliarden ausgedacht), dass Trevor Lawrence (war jetzt Nr. 1-Pick im NFL-Draft und gilt als absolutes Quarterback-Ausnahmetalent), wenn man seine Reichweite und Wirkung zu dem der NFL-QB in Relation setzt (also TV-Quoten, verträge, Leistungs-Index, Anfragen für Werbeverträge, schlicht sein "Value") wohl tatäschlich ein Vertrag (logischerweise 4 Jahre) mit einem Gesamtvolumen deutlich über 10 Millionen Dollar sogar verpflichtend gewesen wäre, also grob 2,5 Millionen Dollar per annum. Klar, er war der absolute Top-Star/top-Recruit, aber das ist dennoch nur 1 Spieler. von daher denke ich schon, dass die allergrößten Programme (Alabama, Ole Miss und co) bestimmt bei einem jährlichen Spielergehaltsetat von locker 30 Millionen+ rauskämen, das sind schon ordentliche Sümmchen. RE: SCOTUS-Urteil zur Bezahlung von NCAA-Athleten - JoelH - 24.06.2021 (23.06.2021, 13:32)Sebastian schrieb: Trevor LawrenceNach einer guten Karriere lässt sich das leicht schön rechnen. Aber es gibt nur extrem wenige Spieler, die ab dem Freshmen-Jahr performen (dürfen). Vor allem QBs sind oft 2 Jahre Backup bis der vorherige Senior mit seinem vierten Jahr fertig ist. Von daher werden findige Unis Verträge ausarbeiten die komplett leistungsbezogen sein werden. Wer dann keine Spielzeit sieht, der sieht auch kein Geld. Denn "anteilig" hat er dann auch nichts geleistet an den Einnahmen. Aber in der Tat, das wird noch spannend werden. Vor allem in Hinblick auf den "Erfolg" des ganzen. Denn wo Geld fließt, da werden die Reichen meist noch reicher und die Armen noch ärmer. Sprich, viele Programme werden wohl einfach von der Bildfläche verschwinden, weil sie zu teuer werden. Ob das Sinn der Sache ist? Denn eins ist auch klar, bei den PowerFive-Unis werden da die Kellerkinder weiter hinten runter fallen und wenn dann Alabama die 10. Meisterschaft in Folge holt, dann wird das Interesse zurück gehen. Seriensieger sind Spannungskiller und Geld schießt leider Tore. |