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PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Druckversion

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RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - longbottom - 11.02.2020

(10.02.2020, 22:59)runner5000 schrieb: Die Hauptuhr hatte nur im ersten Rennen des Hauptprogramms über 1500 m auf dem ersten Kilometer einen Aussetzer, ansonsten konnte man alle Zwischenzeiten sehen. Es sei denn, das wurde im Stream nicht so sichtbar. Das kann ich jetzt nicht beurteilen.

Im Stream gab es keine Zeiteinblendung während der Läufe. Auch nicht von der Uhr in der Halle.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - RalfM - 11.02.2020

(11.02.2020, 00:17)Delta schrieb: Delta
Zitat: 
Alles über 120 km ist kompletter Overkill.
Der Standard für 800 m war für Arthur Lydiard 160 km (100 mi) / Woche. Vor gut 60 Jahren. Resultat Olympiasieger.
Es gibt natürlich ganz sicher unterschiedliche Athleten und unterschiedliche Wege. Gesa hat den für sie perfekten Trainer.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Delta - 11.02.2020

(11.02.2020, 00:43)RalfM schrieb:
(11.02.2020, 00:17)Delta schrieb: Delta
Zitat: 
Alles über 120 km ist kompletter Overkill.
Der Standard für 800 m war für Arthur Lydiard 160 km (100 mi) / Woche. Vor gut 60 Jahren. Resultat Olympiasieger.
Es gibt natürlich ganz sicher unterschiedliche Athleten und unterschiedliche Wege. Gesa hat den für sie perfekten Trainer.

Die 160 km sind für männliche Marathonläufer und nicht für Mittelstrecke.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Jo498 - 11.02.2020

(10.02.2020, 22:59)runner5000 schrieb:
(10.02.2020, 14:47)Jo498 schrieb: Ich hatte bei etlichen Rennen in DO den Eindruck, dass sie "unrund" verliefen; da man die Zwischenzeiten nicht gesehen hat, war das aber nicht leicht nachvollziehbar.

Die Hauptuhr hatte nur im ersten Rennen des Hauptprogramms über 1500 m auf dem ersten Kilometer einen Aussetzer, ansonsten konnte man alle Zwischenzeiten sehen. Es sei denn, das wurde im Stream nicht so sichtbar. Das kann ich jetzt nicht beurteilen.
Das Männerfeld über 1500 m war einfach qualitativ so gut und eng beeinander, dass die sich beinahe selbst auf den Füßen rumgetrampelt sind. Was sonst noch unrund gelaufen sein soll, weiß ich jetzt nicht.

Das sollte auch kein Vorwurf an den Veranstalter sein. Auf dem Stream hat man halt die Uhr kaum gesehen. Die 1500m Männer waren zu voll, obwohl Abele gut gepacet hat. Einen anderen Fall hast Du oben selbst erwähnt, dass über 800m F schnell losgelaufen und dann gebummelt wurde. Im Stream ohne Zwischenzeiten kann das nur erahnen. Und die 3000m mit Gesa wirkten ähnlich ungleichmäßig, zuerst das Feld weit auseinandergezogen, also pacing eher zu ehrgeizig, nehme ich an, dann war Gesa an der Spitzengruppe dran, dann wurde es anscheinend wieder zu schnell für sie. Als Stream-Zuschauer hatte ich keine Ahnung, wie schnell die unterwegs sind.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Jo498 - 11.02.2020

160 km war Peter Snell u.a. 800-5000m-Läufer. Davon war allerdings auch viel auf nicht-harten Böden, mit Schuhen von 1960. Snell oder ein anderer der Neuseeländer musste sich 1960 erst an die harten europäischen Bahnen gewöhnen bzw spezielle Spikes tragen (Lydiard war ja auch Schuhmacher!)
Männliche Marathonläufer experimentierten zwischenzeitlich mit über 300 km/Woche, das hat sich anscheinend aber nicht als lohnend, wegen zu vieler Verletzungen erwiesen. Die orthopädisch weniger belasteten Ausdauersportler (Ski, Schwimmen, Rad...) trainieren aber alle noch mehr (in Stunden Grundlagenausdauer).
Wobei bei Krause ja kaum Verletzungen aufgetreten sind. Insofern scheint das ja auch zu funktionieren.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - longbottom - 11.02.2020

Tatsache ist, dass Krause schon sehr lange im Geschäft ist und auch durchgängig in der (erweiterten) Weltspitze dabei. Es gibt auch noch keine Anzeichen bei ihr, dass ihr das Training gesundheitlich zusetzt, im Gegensatz zu manch anderen Damen und Herren, national wie international. Ich will nicht ausschließen, dass das noch irgendwann passieren kann, weil ich das nicht beurteilen kann. Aber nach nun auch schon zehn Jahren mehr oder weniger Weltspitze sind Formschwankungen innerhalb der Saison das Schlimmste, was Krause passiert ist, während andere dauerverletzt sind, plötzlich von der Bildfläche verschwinden oder immer mal wieder körperliche oder mentale Schwierigkeiten haben.

Und dass sie nur bei einem Rennen pro Saison top ist, ist so auch nicht richtig. Man muss sich nur an die 9:07 von Zürich und an die 9:03 von Doha erinnern, um zu sehen, dass das nicht stimmt. In der Olympiasaison 2016 ist sie sehr konstant um die 9:20 gelaufen, auch in der WM-Saison 2015 kamen die Zeiten stabil. 2017 hatte sie mehrere schnelle Rennen unter 9:20 und wäre bei der WM ohne den Sturz sicher zumindest im Bereich ihrer ISTAF-Zeit gelandet. Sie hat (aber auch hier gibt es Ausnahmen) in der Regel eine Phase der Saison, wo sie besonders stark ist. Diese Phase streckt sich aber schon über ein paar Wochen. Die Ausnahme ist 2018, da kann man wirklich sagen, dass sie nur ein gutes Rennen hatte. Aber es ist halt wie gesagt die Ausnahme.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - dominikk85 - 11.02.2020

Warum müssen 800m Läufer eigentlich so viel Umfang machen? Ich habe wenig Ahnung vom Laufen, aber ist das nicht größtenteils anaeeob? Würden da nicht harte Intervalle mehr Sinn machen als aerobes Training?


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - runner5000 - 11.02.2020

Gesa hat selbst mal irgendwo in einer Doku oder einem Interview gesagt, dass sie 16 Trainingseinheiten pro Woche macht. 

120 Wochenkilometer als Overkilled zu bezeichnen, ist natürlich Quatsch.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - Jo498 - 11.02.2020

(11.02.2020, 09:50)dominikk85 schrieb: Warum müssen 800m Läufer eigentlich so viel Umfang machen? Ich habe wenig Ahnung vom Laufen, aber ist das nicht größtenteils anaeeob? Würden da nicht harte Intervalle mehr Sinn machen als aerobes Training?
Nein, 800m sind noch knapp mehr aerob, bei Frauen um 2 min noch deutlich mehr als bei sehr schnellen Männern in 1:41. Der 50-50-Punkt liegt wohl eher bei ca. 1:30 Belastungsdauer. Seit ich vor gut 30 Jahren zum ersten Mal über aerob-anaerobe Anteile gehört habe, wurden die Zahlen nur in eine Richtung revidiert: Immer mehr aerob, als man früher dachte. (Das sagt freilich erstmal noch nicht alles über die Trainingsanteile aus.)


Es kommt beim Training auch auf den Typ an. Vor 60 Jahren war die Erweiterung der Umfänge ein wesentlicher Durchbruch für Lydiards Läufer, gerade auch 800/1500m. Brazier hat am Samstag im Interview (auf youtube oder let's run zu finden, leider spricht er sehr schnell) etwas zu seinen Ausdauereinheiten gesagt, u.a. dass er zusätzliche Pausen macht, die die anderen der Gruppe durchlaufen (er kann bei Ausdauereinheiten nicht mit Koko mithalten... schon krass, wenn es nicht nur Koketterie ist).

Edit: Brazier läuft natürlich keine 160 km/Woche; er hat relativ geringe Umfänge, wenn ich recht erinnere. Aber bei 800/1500m-Läufern wie Lewandowski oder Murphy würde es mich nicht wundern.


RE: PSD Bank Indoor Meeting - Dortmund, 09.02.2020 - vedo - 11.02.2020

(11.02.2020, 09:45)Jo498 schrieb: Männliche Marathonläufer experimentierten zwischenzeitlich mit über 300 km/Woche.
Nicht nur die, über die japanischen Marathonläuferinnen bspw gibt es doch auch die tollsten Geschichten (70km-Tage von Naoko Takahashi oder Mizuki Matsuda soll für ihren Osaka-Sieg neulich angeblich 1300km/Monat trainiert haben).

Sonst natürlich sehr nett, jetzt auch noch kostenlose Trainingstipps aus der Schweiz zu bekommen. Ich schätze mal die 170-180km die Marcin Lewandowski im Winter als 800m/1500m-Typ macht sind auch kompletter Overkill, würde er sich nur an Büchel und Sclabas halten hätte er Cheruiyot in Doha locker abgezogen Cool ‌.