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Sollten Dopingsünder Trainer werden (dürfen)? - Druckversion

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Sollten Dopingsünder Trainer werden (dürfen)? - Sprunggott - 17.01.2017

Mit 37 Jahren hat die russische Langsprinterin Natalya Nazarova ihre Karriere als Sportlerin endgültig beendet. Die Hallen-Weltmeisterin über 400 Meter von 2003 und 2004 sowie fünfmalige Titelträgerin mit der 4x400-Meter-Staffel will zukünftig als Trainerin arbeiten. eme/aj 

Ist unweit mit der 4x400m Staffel wegen Doping (OS 2012) disq., und im neuen Mc Claren Report als "auffällig" mit Abweichungen im Blutpass dokumentiert. 
Sie als Trainerin einzusetzen, ist moralisch für das angeschlagene Russland schon leicht grenzwertig, und vielleicht nicht das richtige Zeichen. Andererseits weiß Sie ja wie es geht 
Dodgy

Was denkt Ihr - Sollten Dopingsünder Trainer werden (dürfen) ? 

LG aus dem Schnee


RE: Neue Karriere - Natalya Nazarova (macht endgültig Schluss) - gera - 17.01.2017

sehr problematisch.
Kommt wohl darauf an, wie derjenige mit seiner Dopingvergangenheit umgeht, also so wie beim Berliner-entlassenen-Staatssekretär Holm.


RE: Neue Karriere - Natalya Nazarova (macht endgültig Schluss) - Sprunggott - 18.01.2017

(17.01.2017, 21:45)gera schrieb: sehr problematisch.
Kommt wohl darauf an, wie derjenige mit seiner Dopingvergangenheit umgeht, also so wie beim Berliner-entlassenen-Staatssekretär Holm.

Interessantes Beispiel aus der Politik - da gab es ja auch eine "Vergangenheit".


RE: Neue Karriere - Natalya Nazarova (macht endgültig Schluss) - Atanvarno - 19.01.2017

Sehe das wie gera. Wenn jemand glaubwürdig den Eindruck vermittelt, dass er seine Dopingvergangenheit hinter sich gelassen hat und zukünftig sauber arbeiten will, soll er/sie auch als Trainer werden dürfen.  Bei Nazarova habe ich da allerdings meine Zweifel.


RE: Neue Karriere - Natalya Nazarova (macht endgültig Schluss) - Robb - 19.01.2017

Die Deutschen machen es, die Amis und Briten auch, warum sollte man es bei den Russen kritisieren? Ex-Doper als Trainer gibts überall.


RE: Neue Karriere - Natalya Nazarova (macht endgültig Schluss) - Sprunggott - 20.01.2017

(19.01.2017, 09:30)Robb schrieb: Die Deutschen machen es, die Amis und Briten auch, warum sollte man es bei den Russen kritisieren? Ex-Doper als Trainer gibts überall.


Gibt es überführte Dopingsünder als aktive/ bezahlte Trainer in Deutschland?
Ich kenne mich da nicht aus. Ich weiß nur aus der Presse, dass die DDR Trainer (die ja wohl die staatliche "Tat-Vorgabe" hatten)
hier in der Zwickmühle saßen. 
In der USA sind mir mehrere Fälle bekannt, auch von Trainern mit Weltklasse- Athleten- vielleicht gibt es ja hier
das gesuchte "Know- how"!?   Bei den Britten gibt es auch ein prominentes Beispiel, ich weiß aber nicht ob offentlich
dies bekannt gegeben wurde. Es gibt ja den berüchtigten Spruch: Wer einmal damit Erfolg hatte, ... ändert sich nicht.
Grüße zu euch! Dodgy


RE: Neue Karriere - Natalya Nazarova (macht endgültig Schluss) - Robb - 21.01.2017

Überführt ist Nasarova ja auch nicht. Rainer Pottel hatte vor Jahren zugegeben, als aktiver Zehnkämpfer gedopt zu haben. Bei den Amis gibts z.B. Dennis Mitchell, der als US-Staffeltrainer tätig war, Linford Christie hat unter anderem Katharine Merry und Darren Campbell trainiert.


RE: Neue Karriere - Natalya Nazarova (macht endgültig Schluss) - Atanvarno - 21.01.2017

Keine bewiesenen Fälle, aber man darf schon fragen, ob die leitenden Bundestrainer Jürgen Schult und Volker Beck in ihrer aktiven Zeit immer sauber waren.

Ich bleibe aber dabei. Wenn jemand fachlich kompetent ist und glaubhaft machen kann, dass er seine Dopingvergangenheit hinter sich gelassen hat/aktiv für den Anti-Doping-Kampf steht, darf er auch als Trainer arbeiten.

Deswegen frage ich mich ja, warum Dennis Mitchell immer noch Chefcoach der US-Sprintstaffeln ist. Der hat eine Dopingvergangenheit und ist inkompetent Teufel

Zitat: Bei den Britten gibt es auch ein prominentes Beispiel, ich weiß aber nicht ob offentlich
dies bekannt gegeben wurde.

Linford Christie?


--edit
Robb war schneller


RE: Sollten Dopingsünder Trainer werden (dürfen)? - gera - 21.01.2017

ob einer der als Aktiver gedopt hat , oder als Trainer in der Sache dabei war, weiter als Trainer arbeiten darf, sollte sehr streng gehandhabt werden.
Wenn man denn den Anti-Dopingkampf wirklich ernst meint, besonders in diesen Zeiten, wo der Leichtathletik wieder mehr Ansehen verschafft werden muss.


RE: Sollten Dopingsünder Trainer werden (dürfen)? - alex72 - 21.01.2017

Ich denke man muss da differenzieren:

 Bis Ende der 80er wurde Doping praktisch überall inoffiziell toleriert und war in der Spitze fast Standard. Wer damals als Trainer oder Athlet gedopt hat  und sich danach davon distanziert hat ist tolerierbar.

Wer danach trotz geänderter Politik und Trainingdskontrollen weitergedopt hat schon ein gehöriges Maß an krimineller Energie bewiesen und ist nicht tragbar.