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Zukunftsvisionen im Sport - Druckversion

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Zukunftsvisionen im Sport - Gertrud - 27.07.2016

Haltet mich für verrückt; aber ich glaube, dass der Sport der Zukunft die Wissenschaft und Technik noch viel mehr nutzen wird. Ich nehme an, dass es auf Dauer sehr feinfühlge Sensoren im Körper zur Überwachung geben wird, die z. B. Entzündungen als direkte Folge von unangemessenen Übungen orten, melden und sichtbar machen werden. 

Stellt euch vor, dass Sportler sich mit Substanzen einreiben, die den Körper scannen können? Ich selbst habe an einem Hautverfahren teilgenommen, wobei die Substanz auf dem Pflaster nur bestimmte Zellen eliminiert hat. 

Schon jetzt kann man die Gedanken teilweise parallel in den Gehirnarealen sichtbar machen. Warum sollte man nicht die ganz genauen Gehirnmuster für eine Bewegung erlernbar machen und abrufen können? Vielleicht gibt es irgendwann ein "gesundes Feedback" bei Übungen?

Es wird auf Dauer Sport-Kreativabteilungen nach dem Silicon-Valley-Muster geben, die Zukunftsvisionen planen und in den Bereichen Technik, Übungen und Geräte arbeiten. Schaut man z. B auf die Gummibandindustrie, dann kann man feststellen, dass man geschwindigkeitsmäßig vollkommen falsch im reziproken Bereich arbeitet! 

Schaut euch unsere Sportler an, wie sehr oft eine Reaktion auf gravierende Beeinträchtigungen erst sehr spät erfolgt. Ich schätze, dass in Zukunft diese Beeinträchtigungen durch gezielte Körpersensoren sofort gemeldet werden können z. B. bei frühzeitigen Knorpelbeeinträchtigungen, wobei man dabei schon sehr weit ist. 

Viel Spaß beim Denken noch total verrückter Ideen!!!  Wink Thumb_up

Gertrud


RE: Zukunftsvisionen im Sport - Gertrud - 27.07.2016

Ich mache mir sehr viele Gedanken darüber, warum wir so viele Verletzungen haben und bastele sehr viel an deren Verhinderung. Überwachungssysteme zu haben, die erst einmal die strukturelle Verteilungsbeanspruchung akribisch auflisten und dann auch noch individuell anpassen, halte ich für ein sehr ernstes Anliegen. Wenn ich mir viele Sprintanalysen hinsichtlich Muskulatur ansehe, dann sind sie sehr unterschiedlich und nicht standardisiert in der Herangehensweise und der Auswahl der einzelnen Muskulaturen, so dass man eigentlich kaum Vergleiche ziehen kann und sich vieles sehr mühsam erarbeiten muss. Dann kommt noch dazu, dass man bei der Kraftverteilung z. B. des Oberschenkels bei der Gegenüberstellung Kniestrecker und Hüftstrecker miteinander vergleicht, also im Grunde falsch auswählt und dann auch noch meistens sehr global muskulär betrachtet. Wir müssten durch interne, genaue Messverfahren in der Zukunft zu exakten Vergleichen kommen, wenn man bedenkt, dass die externe Elektrodenanbringung Messfehler beinhaltet. Zudem interessiert mich die sukzessive Umwandlungsfähigkeit im myotendinösen und faszialen Bereich exakt terminiert. Es gibt folglich noch sehr viele ungelöste Probleme, die eine sofortige Rückkopplung im praktischen Bereich erschweren oder sogar verhindern. Ich sehe die vielen Achillessehnenverletzungen und Operationen in dieser Mangelversorgung und der nicht erkannten Umwandlungsgewebeform, wobei die Ursachenforschng schon weit gediehen ist, aber in seiner Komplexität sehr selten anscheinend präsent und verfügbar ist. Man müsste z. B. zu exakten Messverfahren im Wettkampf kommen, die vielleicht auch Hamstringverletzungen akribisch anzeigen und die Kräfteverhältnisse punktgenau klären.

Es gibt bereits kleine Kameras, die durch den Körper gehen. Wenn man in Zukunft solche Geräte in Mini-Mini-Ausführungen herzustellen in der Lage ist, dann ist man der Vermeidung der Verletzungsträchtigkeit einen Schritt näher gekommen.

Um diese in meinem Kopf herumschwebenden Zukunftsvisionen in Angriff zu nehmen, muss man aber erst einmal im praktischen Bereich die technischen Bedürfnisse und Ansprüche klären. Wenn man nicht einmal weiß, wie eine Wurfverwringung anatomisch exakt für bestimmte WS-Bereiche auszusehen hat, muss man diese Dinge erst einmal in Deutschland an der Basis klären, also step by step, wobei mir gravierende Fehler auch aus dem Spitzenlager nach meinem Kenntnisstand vorliegen. In der Hinsicht bringt nur eine sehr ausgeprägte und nicht abgewürgte Diskussionskultur Fortschritt.

Wenn man visionär weiterdenkt, müsste es eines Tages so weit kommen, die Ernährungsfunktion und -versorgung in unterversorgten Gebieten punktgenau anzuschieben und somit exakt gegen Verletzungen zu wappnen. 

Gertrud
Alter schützt vor Fortschritt nicht!!!  Wink


RE: Zukunftsvisionen im Sport - MZPTLK - 27.07.2016

Richtig, es gibt noch viel zu tun.
Zu Euphorie besteht aber wenig Anlass, weill wir immer wieder an neue Grenzen kommen
und immer wieder neue Fehler machen - nur auf höherem Niveau.

Ich will beileibe kein Spielverderber sein.
Man sollte sich aber realistisch und mit Verantwortungsbewusstsein auf den von Dir skizzierten Weg machen.

Dringender Handlungsbedarf ist natürlich längst geboten z.B. beim Thema AS und dem problematischen Übungspotential,
das man auch bei den U 23 Meisterschaften teilweise beobachten konnte.


RE: Zukunftsvisionen im Sport - dominikk85 - 27.07.2016

Es gibt für baseball Spieler einen Arm Sensor der Überlastungen des Arms durch falsche Wurfbewegungen erkennen soll. Ist ein kleiner Sensor der in eine Armstulpe integriert ist.


http://motusglobal.com/phone/index.html

Ob das schon wirklich gute Daten liefert weiß ich allerdings nicht.


RE: Zukunftsvisionen im Sport - MZPTLK - 27.07.2016

(27.07.2016, 09:28)dominikk85 schrieb: Es gibt für baseball Spieler einen Arm Sensor der Überlastungen des Arms durch falsche Wurfbewegungen erkennen soll. Ist ein kleiner Sensor der in eine Armstulpe integriert ist.


http://motusglobal.com/phone/index.html

Ob das schon wirklich gute Daten liefert weiß ich allerdings nicht.

Wie sollte er das können?
Kann er das individuell abbilden?
Kann er das entsprechend dem Trainingsfortschritt abbilden?
Woher weiss er, wo der jeweilige Grenzbereich liegt - es sollen aber Grenzen ausgelotet werden im Leistungssport.

Der die Bewegung fühlende Mensch muss die oberste Instanz bleiben.


RE: Zukunftsvisionen im Sport - dominikk85 - 27.07.2016

Wie genau das funktioniert weiß ich nicht, aber ich vermute mal, dass Beschleunigung gemessen wird.

Ich habe mal ein ähnliches ding zur schlag Analyse getestet, was am Schläger befestigt war. Das Teil funktioniert über 2 oder 3 gyroscope die Beschleunigung und Lage im Raum messen. Das ganze ist per Bluetooth mit einer Software verbunden (app kann man aufs iPad oder Handy laden) die das ganze in verschiedene Messwerte sowie graphische Darstellungen umrechnen.

Die App hat auch den Trainingsfortschritt dargestellt und anhand der messparameter verschiedene Übungen zur Korrektur empfohlen und es gab sogar ein Feature seinen Schwung mit einem auf die App geladenen Profi Schwung zu vergleichen (was natürlich auch Marketing ist).

Wirklich super akkurat ist das glaube ich noch nicht, aber grundsätzlich sollte das schon möglich sein.


RE: Zukunftsvisionen im Sport - Gertrud - 27.07.2016

(27.07.2016, 10:02)MZPTLK schrieb:
Zitat:Wie sollte er das können?
Kann er das individuell abbilden?
Kann er das entsprechend dem Trainingsfortschritt abbilden?
Woher weiss er, wo der jeweilige Grenzbereich liegt - es sollen aber Grenzen ausgelotet werden im Leistungssport.

Der die Bewegung fühlende Mensch muss die oberste Instanz bleiben.

Es gibt sicherlich noch jede Menge an Grauzonen, die aber erforscht werden sollten. Auf der einen Seite gibt es die funktionell nicht akzeptablen Übungen, auf der anderen Seite den Bereich der Überbelastung von Strukturen. Ich bin der festen Überzeugung, dass viel Handlungsbedarf besteht, der durch Zukunftstechnologien in den kritischen Belastungsbereichen exakt erforscht werden sollte.

Die Schwierigkeit für Standards besteht in den individuellen Dispositionen.

Gertrud


Zukunftsvisionen im Sport - nico - 28.07.2016

(27.07.2016, 09:23)MZPTLK schrieb: Dringender Handlungsbedarf ist natürlich längst geboten z.B. beim Thema AS und dem problematischen Übungspotential,
das man auch bei den U 23 Meisterschaften teilweise beobachten konnte.

Was ist AS und dazu "problematisches Übungspotential" und das konnte "man" (wer ist "man") bei einer Maisterschaft sehen?
hn


RE: Zukunftsvisionen im Sport - MZPTLK - 29.07.2016

(28.07.2016, 22:57)nico schrieb:
(27.07.2016, 09:23)MZPTLK schrieb:
Was ist AS und dazu "problematisches Übungspotential" und das konnte "man" (wer ist "man") bei einer Maisterschaft sehen?
Bitte um Erbarmung.
AS = Achillessehnen
Man= Ich und Andere, die hingeguckt haben.
Problematisches Übungspotential(meiner Ansicht nach):
Habe ich in einigen Threads zum Sprint, zur AS-Seuche und zum Lombardschen ''Paradoxon benannt.


RE: Zukunftsvisionen im Sport - dominikk85 - 29.07.2016

Hier ist ein Werbevideo von dem Gerät

https://youtu.be/jmalrFIZ2dA

Ich weiß allerdings nicht wie das Gerät das mit einem Sensor misst, bei richtigen buomechanischen Messungen hat man ja Sensoren am ganzen Körper.