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verlieren die EM an Bedeutung ? - gera - 20.07.2016

Europameisterschaften der Leichtathleten gibt es seit 1934, zuerst im 4-Jahresrhythmus und ab 2012 im 2- Jahresrhythmus.
Erst 1983 fanden die 1. WM in der LA statt, solange war die EM die wichtigste kontinentale Meisterschaft.
Die WM wird seit 1993 im 2-Jahrsrhythmus veranstaltet, was zusammen mit den OS für die europäischen LA zu einer unheimlichem Verdichtung der Meisterschaften führte.
Es findet so jedes Jahr ein solcher Höhepunkt statt , entweder WM oder EM oder Olympia oder sogar beides  , nämlich ale 4 Jahre gibt es die EM und die OS imselben Jahr.
Die Athleten haben keine Pause meht zur Regeration und der Wert eines WM - und besonders eines EM- Titels verliert an Wert.
Gut, es gibt mehr Fernsehzeiten für die LA , was wir alle wollen. Aber so werden auch die Sportinteressierten langsam überfordert.
Selbst welcher Fan weis denn z.B. noch, wer 2014 in Zuerich Europameister über 100 m war ? ( Dasaolu, GB. ) . Die Älteren wissen aber auf Anhieb , das es 1958 Armin Hary war.
Die Durchführung der EM kurz vor den OS führt überdies dazu, das viele der TOP- Athleten wegen zu fürchtender Überlastung die EM ganz auslassen,oder sie zu einer Durchgangsstation machen.
Oft hört man bei Leistungseinschätzungen, dass die EM ja nur eine Zwischenstaion war, das eigentliche Ziel doch Olympia sei. << Aus Athletensicht verständlich.

Der Zeitplan von großen Meisterschaften sollte umgestellt werden.

Ein weiteres Problem hat sich in den letzten Jahren massiv verstärkt.
Es ist der Start von eingebürgerten afrikanischen Läufern.
Vor Jahren waren einzelne es Athleten, die plötzlich für Schweden/ Großbritanien / Niederlande  .. starteten.
Heute sind es Gruppen von Kenianern/ Äthiopiern /Eritrern , die auf einem Male für die Türkei starten, und diese zur laufstärksten Nation Europas machen.
Doch werden diese noch als europäische Athleten empfunden ?
Einbürgerungen << ja  , aber nicht Einkaufen von Athleten mit dem Ziel als nation gut dazu stehen.

Hier muss dringend eine praktikable Lösung gefunden werden.


RE: verlieren die EM an Bedeutung ? - ap-hh - 20.07.2016

Ich persönlich würde es sehr viel besser finden, wenn 
- Europameisterschaften (und entsprechend andere kontinentale Meisterschaften) in ungeraden Jahren
- und Weltmeisterschaften in geraden Jahren zwischen olympischen Spielen

stattfinden würden. Dann hätte man alle 2 Jahre einen kontinentalen Höhepunkt und alle zwei Jahre einen "Welt-Höhepunkt".

1969 und 1971 gab es übrigens Leichtathletik-Europameisterschaften (also in ungeraden Jahren) - warum man diesen Rhythmus dann nicht beibehalten hat, ist mir nicht klar.


RE: verlieren die EM an Bedeutung ? - gera - 20.07.2016

(20.07.2016, 13:38)ap-hh schrieb: Ich persönlich würde es sehr viel besser finden, wenn 
- Europameisterschaften (und entsprechend andere kontinentale Meisterschaften) in ungeraden Jahren
- und Weltmeisterschaften in geraden Jahren zwischen olympischen Spielen

stattfinden würden. Dann hätte man alle 2 Jahre einen kontinentalen Höhepunkt und alle zwei Jahre einen "Welt-Höhepunkt".

1969 und 1971 gab es übrigens Leichtathletik-Europameisterschaften (also in ungeraden Jahren) - warum man diesen Rhythmus dann nicht beibehalten hat, ist mir nicht klar.
Das wäre dann also nach Deinem Vorschlag alle 2jahre eine EM  und alle 4 jahre eine WM.
Für die europäischen Athleten nicht mehr 2 Höhepunkte aber wieder jedes Jahr eine Meisterschaft


RE: verlieren die EM an Bedeutung ? - said88 - 20.07.2016

Ich würde fast allem zustimmen was gera gesagt hat. 

Ganz  klar,die WM in den geraden Jahren zwischen Olympia und die EM in den ungeraden Jahren. Ich hab das von Anfang an kritisiert. Ab 83 die WM vor Olympia, dann 2 Jahre nichts - welch ein Blödsinn. 

Verfall der Europäischen LA insgesamt, Läufernation Türkei usw - die EM steht vor dem Aus.


RE: verlieren die EM an Bedeutung ? - runny - 20.07.2016

Ich teile die Meinungen hier überhaupt nicht. Bezüglich Regeneration - ein ganzes Jahr Pause zu "benötigen" wäre mir neu. Wer das trotzdem machen will, kann das auch im aktuellen System. 
Dass die EM an Wert verliert verstehe ich als Argument aber finde das in keinster Weise schlimm - so können auch mal Athleten aus der 2.Reihe an internationalen Meisterschaften teilnehmen und vielleicht sieht man dann sogar mal saubere Leistungen im Fernsehen. Was zum Beispiel Sponsorengelder vermute ich, dass es nach wie vor nicht schlecht ankommt, wenn man "nur" Europameister wird. Ein EM-Titel mag für die Leichtathletikspezialisten weniger wert sein aber im allgemeinen Volk ist ein EM-Titel doch nach wie vor sehr hoch angesehen - wer Europameister ist, ist nunmal der beste in Europa.
Ich denke gerade aus Athletensicht stört doch wirklich niemand, wenn wie in diesem Jahr EM und Olympia in ein Jahr fallen. Wer wirklich nur für Olympia peaken möchte der kann das immernoch tun und trotzdem gibt es die Gelegenheit sich auch vor Olympia schon dem internationalen Vergleich zu stellen.  

Dass Kenianier für die Türkei starten und damit Geld verdienen ist ein Problem. Aber daran ist weder die Türkei schuld, noch die startenden Kenianer, sondern das System in dem das funktioniert und von dem wir ein Teil sind. Da stimme ich zu, hier müssen die Regeln geändert werden um so etwas in Zukunft zu vermeiden.


RE: verlieren die EM an Bedeutung ? - jonas - 21.07.2016

Ich bin für den Vorschlag von ap-hh


RE: verlieren die EM an Bedeutung ? - jonas - 21.07.2016

(20.07.2016, 17:27)runny schrieb: Dass die EM an Wert verliert verstehe ich als Argument aber finde das in keinster Weise schlimm - so können auch mal Athleten aus der 2.Reihe an internationalen Meisterschaften teilnehmen und vielleicht sieht man dann sogar mal saubere Leistungen im Fernsehen.

Ich will keine Europameisterschaften der zweiten Reihe. Bei einer Europameisterschaft sollten die besten Europas gegeneinander antreten, alles andere wäre Etikettenschwindel. Und der zweite Satz impliziert die Behauptung, dass es Doping nur unter den Besten gibt.


RE: verlieren die EM an Bedeutung ? - gera - 21.07.2016

Natürlich hat eine  EM  nur Wert, wenn die besten Athleten auch antreten. Wohin es führt, wenn nur überwiegend  die 2.Reihe da ist, sieht man am Europa-Cup.
Eine Reihenfolge wie
2017-nichts  /  2018  - WM  / 2019 - EM / 2020 - OS / 2021 - nichts / 2022 - WM / 2023 - EM / 2024 - OS    ....
könnte ich mir gut vorstellen.
Wenn ich von Pause in Bezug auf internationale Meisterschaften zur Regenerationsmöglichkeit der Athleten sprach , dann meinte ich damit nicht , dass die Athleten nun garkeine Wettkämpfe bestreiten. Aber zwischendurch mal etwas kürzer treten, vielleicht auch, um Verletzungen wirklich ausheilen zu können,oder die berufliche Perspektive voran zu treiben , schadet keinem Athleten. Der Elan, im nächsten jaht wieder voll dabei zu sein, steigert sich dadurch wahrscheinlich.


RE: verlieren die EM an Bedeutung ? - Atanvarno - 21.07.2016

Das Problem an ap-hhs grundsätzlich gutem Vorschlag zum Meisterschaftsrhythmus ist, dass sich Olympische Spiele durch die IAAF nicht kapitalisieren lassen, d.h. durch die Rückkehr zu einem 4-Jahresrhythmus verliert die IAAF Geld.
Und wenn die IAAF im 2-Jahresrhythmus bleibt, muss sie auch in den ungeraden Jahren bleiben, da sie keinsfalls mit OS konkurrieren will.

Und da die EAA auch nicht auf Geld verzichten wird, wird es wohl bei den sportlich abgewerteten EMs im Olympiajahr bleiben.

Was die IAAF auf jeden Fall dringend angehen muss, ist das Problem des Country-Hopping. Vielleicht doch grundsätzlich 3 Jahre Sperre, egal ob sich die Verbände über den Wechsel einig sind oder nicht.


RE: verlieren die EM an Bedeutung ? - gera - 21.07.2016

und vielleicht beim Nationenwechsel danach gehen, wo der Lebensmittelpunkt des Athleten ist, wo er, wie Steuerecht, seine Steurn bezahlt.