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In Deutschland wird zuviel trainiert - Gertrud - 10.09.2015
(10.09.2015, 10:34)skonehj schrieb: Ich möchte allerdings auch noch folgendes loswerden: in Deutschland (oder vllt. auch generell) wird noch zuviel trainiert! Das nimmt Zeit weg von anderen Dingen, vor allem der Regenerationszeit.
Obwohl ich mir bewusst bin, dass dies nur Einzelbeispiele sein können möchte ich Greg Rutherford und seinen Trainer Dan Pfaff (sowie das Team bei ALTIS) nennen, die nach dem Prinzip: "We want to do as little as possible and still be awesome" trainieren.
Dafür muss ich mich allerdings auch (als Trainer) um meinen Athleten bemühen, dass für ihn beste Programm zu erstellen und nicht das "Schema A", mit dem frühere Athleten erfolgreich waren, überstülpen.
Sie sind ein Schatz und treffen den Nagel auf den Kopf!!!
Was den Umfangbereich angeht, sind die Deutschen in vielen Disziplinen vorne. Genau das ist die Kunst, energiemäßg und orthopädisch so viel abzuverlangen, was das jeweilige System zum optimalen Funktionieren benötigt. Das ist Detailarbeit par excellence auf Wissen basierend. In der Hinsicht hapert es hier in vielen Fortbildungen gewaltig. 
Den Teilnehmern gehören Basisinformationen an die Hand. So demoliert man vor allem auch die Psyche!!!Gertrud
edit mod: abgetrennt aus
Duale Karriere - Leistungssport und Ausbildung
Ist ein interessantes Thema, hat aber nur am Rande mit dualer Karriere zu tun
RE: In Deutschland wird zuviel trainiert - icheinfachma - 15.09.2015
Siehe auch Gina Lückenkemper, die mit vier Trainingseinheiten, davon einem Krafttraining, zwei Schnelligkeitstrainings und einem Ausdauertraining die U23-EM-Krone ersprintet hat und mit der deutschen Erwachsenenspitze mithalten kann, wo tw. zwölf Trainingseinheiten pro Woche absolviert werden. Oder Kim Collins, der nach eigenen Angaben 3-4 Trainings pro Woche absolvierte und Weltmeister im 100m-Lauf wurde. Oder Carmelita Jeter, die auch nur vier mal die Woche sprintet (Mo, Di, Do, Fr) und am Morgen jedes dieser Tage ein Krafttraining machte, je zweimal Arme und Beine.
Egal wo man nachliest oder wen man fragt - für plyometrische Übungen wird empfohlen, diese nur 1-2x pro Woche durchzuführen, Schnelligkeitstrainings nur max. 3x pro Woche zu absolvieren, jede Muskelgruppe im Krafttraining nur je nach Intensität 1-2x pro Woche zu trainieren. Warum sollte das bei Topsportlern anders sein? Sie haben auch Menschenkörper und regenerieren nicht schneller als andere. Einzig die intramukuläre Ökonomie nimmt mit dem Training zu, sodass dass Muskelmikroschäden immer geringer werden. Aber alles andere (Knochen, Sehnen, Immunsystem, Herz-Kreislauf, Nervensystem) braucht auch bei Topsportlern seine Regenerationszeit, außer wenn mit Anabolika nachgeholfen wird.
Studien weisen nach (ich kann bei Bedarf Quellen raussuchen), dass für die Stiffness des Beines im Sprint und Sprung Fußgelenk und Knochen kaum eine Rolle spielen, die Kniestiffness aber entscheidend für die Beinstiffness ist. Diese wiederum wird zum größeren Teil durch die Stiffness der Sehnen bestimmt und zum kleineren Teil durch die Reaktivkraft der Muskeln. Nun brauchen Sehnen aber mehrere Tage bis eine Woche, um sich nach einem mittleren bis ordentlichen Sprint- oder Sprungkrafttraining zu erholen. Produziert dann nahezu tägliches Sprinten und Springen plus schweres Krafttraining und nebenbei noch Ausdauertraining nicht, dass sich die Sehnen eben nicht anpassen können, die wichtigste Komponente der Beinstiffness (die so wichtig für Sprint und Sprung ist) zu verschenken und stattdessen Sehnenverletzungen zu provozieren?
RE: In Deutschland wird zuviel trainiert - omega - 16.09.2015
Bei (sub)maximalen Sprints und Sprüngen sind die Regenerationszeiten immer einzuhalten. Allerdings sind im Techniktraining oft viele Wiederholungen nötig, damit sich z.B. Modifikationen richtig automatisieren können. Hier muss ja nicht immer maximal gearbeitet werden.
MMn ist mit zunehmendem Trainingsalter mehr Zeit in ein allgemeines und kompensatorisches Athletiktraining zu investieren, auch um spezielle Belastungen besser vorzubereiten.
Nichtsdestotrotz sollten Trainingspläne von Zeit zu Zeit "entrümpelt" werden und damit z.B. 25% weniger trainiert werden. Die Auswirkungen werden ja direkt sichtbar.
RE: In Deutschland wird zuviel trainiert - MZPTLK - 17.09.2015
(16.09.2015, 21:41)omega schrieb: Bei (sub)maximalen Sprints und Sprüngen sind die Regenerationszeiten immer einzuhalten. Allerdings sind im Techniktraining oft viele Wiederholungen nötig, damit sich z.B. Modifikationen richtig automatisieren können. Hier muss ja nicht immer maximal gearbeitet werden.Einverstanden, vor allem mit dem markierten Teil.
MMn ist mit zunehmendem Trainingsalter mehr Zeit in ein allgemeines und kompensatorisches Athletiktraining zu investieren, auch um spezielle Belastungen besser vorzubereiten.
Nichtsdestotrotz sollten Trainingspläne von Zeit zu Zeit "entrümpelt" werden und damit z.B. 25% weniger trainiert werden. Die Auswirkungen werden ja direkt sichtbar.
Sehr viele Senioren sind auf Deutsch gesagt zu faul dafür, vor allem auch mental.
Aber beim Jammern über Zipperleine und Verletzungen bringen sie Höchstleistungen.
RE: In Deutschland wird zuviel trainiert - leichtathlet22 - 27.11.2020
(17.09.2015, 10:10)MZPTLK schrieb:Kann das nur bestätigen. Vor allem im Alter ist es wichtig, dass man sich fit hält sonst baut man ab.(16.09.2015, 21:41)omega schrieb: Bei (sub)maximalen Sprints und Sprüngen sind die Regenerationszeiten immer einzuhalten. Allerdings sind im Techniktraining oft viele Wiederholungen nötig, damit sich z.B. Modifikationen richtig automatisieren können. Hier muss ja nicht immer maximal gearbeitet werden.Einverstanden, vor allem mit dem markierten Teil.
MMn ist mit zunehmendem Trainingsalter mehr Zeit in ein allgemeines und kompensatorisches Athletiktraining zu investieren, auch um spezielle Belastungen besser vorzubereiten.
Nichtsdestotrotz sollten Trainingspläne von Zeit zu Zeit "entrümpelt" werden und damit z.B. 25% weniger trainiert werden. Die Auswirkungen werden ja direkt sichtbar.
Sehr viele Senioren sind auf Deutsch gesagt zu faul dafür, vor allem auch mental.
Aber beim Jammern über Zipperleine und Verletzungen bringen sie Höchstleistungen.
RE: In Deutschland wird zuviel trainiert - New - 28.11.2020
Inzwischen scheint es in zu sein die Einheiten auf 4 Stunden auszudehnen und nach Tempoläufen noch Krafttraining zu machen.
RE: In Deutschland wird zuviel trainiert - Sprunggott - 28.11.2020
(28.11.2020, 15:41)New schrieb: Inzwischen scheint es in zu sein die Einheiten auf 4 Stunden auszudehnen und nach Tempoläufen noch Krafttraining zu machen.Ich habe vor 15 Jahren als Coach in der USA gearbeitet. Das wurde damals schon so 3x die Woche gemacht ...
Und jetzt an alle warum - Wer weiß es ?
RE: In Deutschland wird zuviel trainiert - omega - 29.11.2020
(28.11.2020, 18:12)Sprunggott schrieb:Wenn nur eimal am Tag 4h trainiert wird, verlängert sich natürlich die Regenerationszeit. Ab und an Krafttraining nach TL ist sicherlich sinnvoll um entweder z.B. die Beine auszubelasten oder z.B Rumpf/Arme zu trainieren. Warum allerdings 3 x pro Woche erschließt sich mir nicht, denn irgendwann sollte ja Kraft ausgeruht trainiert werden.(28.11.2020, 15:41)New schrieb: Inzwischen scheint es in zu sein die Einheiten auf 4 Stunden auszudehnen und nach Tempoläufen noch Krafttraining zu machen.Ich habe vor 15 Jahren als Coach in der USA gearbeitet. Das wurde damals schon so 3x die Woche gemacht ...
Und jetzt an alle warum - Wer weiß es ?
RE: In Deutschland wird zuviel trainiert - gera - 29.11.2020
zuviel wäre auch falsch.
Dazu 2 Beispiele :
Kugelstoßen im Vergleich der besten 10 der Jahre :
1969<<< von Gies 20,62 bis Engels 18,57 << Durchschnitt = 19,94 m
2019 <<< von Bayer 20,26 bis Schmidt 19,07 <<< Durchscnitt = 19,65 m
oder Dreisprung :
1969 <<< von Drehmel 16,64 bis Zeiß 15,52 <<< Durchschnitt = 16,14 m
2019 <<<< Durchschnitt = 15,52 m
Wir hinken also dem Niveau von vor 50 Jahren hinter her .
Da muss doch was im Training völlig falsch laufen.
RE: In Deutschland wird zuviel trainiert - Atanvarno - 29.11.2020
Ist Kugelstoßen die beste Disziplin für so einen Vergleich? Das waren andere Zeiten in vielerlei Hinsicht.