Leichtathletikforum.com
Talentfindung und -bindung, Trainerqualität - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Leichtathletik allgemein (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=2)
+--- Thema: Talentfindung und -bindung, Trainerqualität (/showthread.php?tid=6043)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8


RE: Karriereende Cheyenne Kuhn - frbcrane2 - 01.01.2025

(31.12.2024, 15:32)Gertrud schrieb: Meuwly wechselt die Tapeten, wenn er woanders Chancen sieht. Es ist halt sein Beruf. So bekommt er sehr gute AuA und damit auch Talente gestellt. Das ist ein Pluspunkt. Er scheint in den Niederlanden freies Arbeiten mit sehr guten Zubringern zu haben. Aus einem "Ackergaul" kann auch der beste Trainer kein "Rennpferd" machen! Lieke Klaver folgt dann mit etwas Abstand zu Femke Bol. Das Talent Femke Bol ist schon die halbe Miete!!! Irgendwo habe ich mal gelesen oder gehört, dass die ausländischen Athletinnen bei ihm nur Trainingspläne bekommen und an den TL teilnehmen. Aus dieser Perspektive auf die gesamte Philosophie zu schließen, wäre wohl nicht so angebracht. Es sei denn, man hat Insiderinformationen.

Jannik Engel ist mit den 200m bei Joshi doch schon auf halbem Weg zu den 400m. Wink Hoven und Franzen kann ich nicht beurteilen. Für mich ist die Physis auch immer nur die Hälfte der Zubringer. Man sieht an Femke Bol, dass sie psychisch laut Meuwly enorm stark und belastbar ist.
Ständig dieses Verdrehen bzw. Ignorieren von Fakten. Meuwly hat nicht nur Bol und Klaver in die Weltklasse trainiert. Eveline Saalberg (98) ist mit Franzen (99) vergleichbar, Saalberg verbesserte sich 20/21 von 54,01 auf 52,19, Franzen 21/22 von 53,85 auf 52,27. Beide haben fast identische 200m PBs mit 23,39/23,37. Nur ist Saalberg inzwischen bei 50.95 angekommen, Franzen (wie alle Engel 400m Läuferinnen) ist aus allen Kadern geflogen. In der Schweiz hatte er Lea Sprunger zu 22,38/50,52 rainiert, beides Zeiten, die in Deutschland seit Jahrzehnten niemand lief. Und nebenbei trainiert Meuwly auch noch Hürdensprinterinnen zu Zeiten, von denen man in Deutschland nur träumen kann. Alles nur, weil Meuwly die guten Sportler bekommt, während in D sämtliche Talente aus irgendeinem Grund ausnahmslos bei den falschen Trainern landen?


RE: Karriereende Cheyenne Kuhn - S_J - 01.01.2025

(01.01.2025, 21:16)frbcrane2 schrieb:  während in D sämtliche Talente aus irgendeinem Grund ausnahmslos bei den falschen Trainern landen?

Ganz trocken gesagt, muss das ja der Fall sein, wenn man sich, wie von dir angesprochen, den 400m-Sprint der Frauen derzeit ansieht. Entweder werden die Talente nicht gefunden, falsch trainiert, und / oder gehen dem Leistungssport anderweitig verloren.

Letzteres würde ja zumindest wieder zum eigentlichen Thema des Threads passen.


RE: Karriereende Cheyenne Kuhn - trackwatchnds - 01.01.2025

(01.01.2025, 20:06)Diak schrieb: Du hattest ja vorgeschlagen, "einfach nur die Fakten" anzusehen. Dafür wäre ich sehr zu haben, ist hier wie oft aber schwierig, weil die Prämissen so unterschiedlich sind. Ich habe Gertrud so verstanden, dass sie weder Meuwlys Kompetenz noch seine Leistungen infrage stellt (das wäre auch in der Tat schwer), sondern darauf verweist, dass er für den Vergleich auf der Ebene der Ergebnisse wenig geeignet scheint, weil er die besten Bedindungen (Papendaal), ein herausragendes Talent (Femke) und die von Dir zitierte Aura riesiger Erfolge mitbringt, während Engel ein Supertalent mit wackeliger Psyche und ein paar andere talentierte Athlet:innen trainiert, die nicht in der Liga Bol/Klaver spielen.

Das würde ich sehr begrüßen, denn die "Fakten" (in der Leichtathletik: real erzielte Ergebnisse/Leistungen) sprechen doch eine eindeutige Sprache und können nur durch ein Abweichen auf eine hypothetische Ebene abgeschwächt werden. 

Falls der Vergleich Rüttgers/Engel vs. Meuwly nicht passt, was absolut der Fall sein kann, dann verstehe ich aber nicht, warum Gertrud ihn überhaupt gezogen hat. Selbst wenn Meuwly Traumbedingungen mit dem Vielfachen an Gehalt und quasi einem ganzen System im Rücken hat, dann erklärt das doch nicht diese enorme Leistungslücke. Und selbst wenn Bol einzigartig ist, kann doch niemand ernsthaft glauben, dass die Niederlande mit einer Fläche kleiner als Niedersachsen und Einwohnern weniger als NRW die ganze Bundesrepublik dermaßen abhängt, weil sie mehr Talente haben sollen. Das ist völlig unmöglich. Von der Schweiz will ich gar nicht erst anfangen, sonst wirds ja richtig peinlich und Delta schwillt der Kamm  Big Grin

Gertrud wird sich bestimmt noch dazu äußern, aber aus meiner Sicht ist es aktuell nur ein Überhöhen der eigenen Leute ohne faktische Basis im Bereich Langsprint. Jeder hat seine Favoriten, das ist auch völlig in Ordnung, aber dann bitte auch bei der Sache bleiben und argumentativ "durchziehen". Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen! Wink


RE: Karriereende Cheyenne Kuhn - Delta - 02.01.2025

Bol war gut in der Jugend aber nicht Spitze. Hürden 2019 zwischen 55-58 und flach etwa 53 Sekunden als Meuwly 2019 kam.

Bol hat Ihre Bestleistungen konstant verbessert von 200 bis zu den Hürden. Mental eine der Stärksten Wie Sie Staffelgold holte war mehr als beeindruckend. Sie läuft immer für das Team diskussionslos.
2 Holländerinnen und die Polin laufen unter 50 Sekunden. Werte die Deutschland seit Breuer nicht mehr gesehen hat. Jetzt bin ich gespannt wie Petrucchiani mit Meuwly klar kommt. Der stagnierte seit 2 Jahren.

Saalberg hat sich von knapp 56 auf 50,95 gesteigert mit einigen 51 Läufen in 2022. Immer ordentlich in der Staffel. Sie hält durch auch gegen Jamaika und Engländerinnen.


RE: Karriereende Cheyenne Kuhn - Gertrud - 02.01.2025

(01.01.2025, 20:06)Diak schrieb: Du hattest ja vorgeschlagen, "einfach nur die Fakten" anzusehen. Dafür wäre ich sehr zu haben, ist hier wie oft aber schwierig, weil die Prämissen so unterschiedlich sind. Ich habe Gertrud so verstanden, dass sie weder Meuwlys Kompetenz noch seine Leistungen infrage stellt (das wäre auch in der Tat schwer), sondern darauf verweist, dass er für den Vergleich auf der Ebene der Ergebnisse wenig geeignet scheint, weil er die besten Bedindungen (Papendaal), ein herausragendes Talent (Femke) und die von Dir zitierte Aura riesiger Erfolge mitbringt, während Engel ein Supertalent mit wackeliger Psyche und ein paar andere talentierte Athlet:innen trainiert, die nicht in der Liga Bol/Klaver spielen.


Das trifft den Kern meiner Aussage. Ich würde niemals einen Trainer Meuwly als schlecht oder ungeeignet hinstellen. Er hat hervorragende Ideen. Ich habe sein Training wirklich "auseinandergenommen". Ich würde aber auch niemals Jannik Engel als schlecht bezeichnen. Jannik ist ebenso wenig kompatibel wie ich, wenn er von einer Vorstellung überzeugt ist. Es ist enorm, dass er Joshi Hartmann in dem gesamten Kontext zu der Leistung geführt hat.

Ich belasse es aber auch nicht nur bei Meuwly. Es gibt noch andere AuA auf Weltklasseniveau, die unter ihren TuT trainingsmäßig enorm viele neue Aspekte integrieren. Mich interessieren auch die strukturellen präzisen Forschungen auf den Hürdenstrecken, die ich recherchiert habe, die sich mit unseren Vorstellungen nicht sehr decken. 

Zudem bin ich momentan dabei, eine völlig neue Herangehensweise an Verletzungen körperumfassend ins Trainingsprogramm zu nehmen, die es so umfassend im LA-Bereich noch nicht bewusst gegeben hat. Man muss diese Ätiologie stark beachten und z.B. Kraftübungen auch entsprechend konstruieren.

Man beachte beide Links über Laura Müller und schaue sich ihre Progression auf worldathletics in den Jahren des Trainings "an der langen Leine" bei Meuwly und seinem Cotrainer und Laura Müllers Heimtrainer sehr genau an.   

https://www.magazin-forum.de/de/neues-jahr-neue-trainer-neuer-mut

https://worldathletics.org/athletes/-/14402867

Ich weise in dem Zusammenhang noch einmal auf Leistung in der Spitze und den Trainerqualitäten und der Zulieferung an bestimmte Trainer hin. Sabine, Beate und Steffi haben unter meiner Trainertätigkeit recht gute Leistungen auf Weltklasseniveau gebracht. Danach habe ich über 30 Jahre lang recherchiert. Ich bin heute nach meiner und der Einschätzung von Freunden, die ich beliefere, besser als vor ein paar Dekaden. In den Augen manch anderer TuT, die mich nicht präzise kennen, bin ich hier eine Trainerin "scheinbar" (nach meiner Einschätzung) ohne Kenntnisse und aktuelle Qualitäten. Was ich in sehr kurzer Zeit und ohne Training vor Ort mit L. Grauvogel erreicht habe, war bei der geringen Einflussnahme auch nicht schlecht. 

Jannik müsste mal ein wirkliches Talent wie eine Femke Bol in die Hände fallen. Hätte mir der DLV nur zwei Athletinnen, die ihren eigentlichen Zenit leider nicht gebracht haben, vermittelt - ich glaube, dass der DR im Siebenkampf gewackelt hätte. Ich leide nicht unter dieser Situation, aber ich bedauere es zutiefst im Sinne der Athletinnen und war immer sehr traurig darüber.

Gertrud


RE: Karriereende Cheyenne Kuhn - Reichtathletik - 02.01.2025

Ich bedauere nachwievor dass es keinen Post von dir, Gertrud, gibt, in dem du nicht von dir redest.
Du beklagst darüber hinaus, wie über dich geurteilt wird, dabei hast du hier selbst schon mehrfach Leute auf Podeste gehoben, wo dir offenbar vieles nicht bekannt ist, sonst müsste dein Fazit differenzierter ausfallen. Und es ist auch nicht Aufgabe des Verbandes Athleten zu vermitteln oder gar zu schicken, sondern eigentlich Aufgabe der Trainer ihre Arbeit für sich stehen zu lassen und die der mündigen Athleten in einer individualsportart, sich für ein für sie passendes Umfeld zu entscheiden.


RE: Karriereende Cheyenne Kuhn - Gertrud - 02.01.2025

(02.01.2025, 14:17)Reichtathletik schrieb: Ich bedauere nachwievor dass es keinen Post von dir, Gertrud, gibt, in dem du nicht von dir redest.
Du beklagst darüber hinaus, wie über dich geurteilt wird, dabei hast du hier selbst schon mehrfach Leute auf Podeste gehoben, wo dir offenbar vieles nicht bekannt ist, sonst müsste dein Fazit differenzierter ausfallen. Und es ist auch nicht Aufgabe des Verbandes Athleten zu vermitteln oder gar zu schicken, sondern eigentlich Aufgabe der Trainer ihre Arbeit für sich stehen zu lassen und die der mündigen Athleten in einer individualsportart, sich für ein für sie passendes Umfeld zu entscheiden.


Du kennst dich ja im Verband sehr gut aus! Wink Du hast nicht zufällig hier deinen nickname verändert? Deine Schreibweise und deine Wut kommen mir irgendwie so bekannt vor. Ich finde es immer feige, unter einem nickname so auszuteilen. Manche müssen sich hier anonym "austoben".

Gertrud


RE: Karriereende Cheyenne Kuhn - TranceNation 2k14 - 02.01.2025

Reichtathletik hieß in diesem Forum schon immer Reichtathletik und kennt Jannik Engel persönlich sowohl als Athlet/Konkurrent als auch als Trainer. Das sage ich dir als User, also ohne irgendwelche IP Adressen zu vergleichen.

Mal unbeteiligt in "diese" Diskussion getreten, gebe ich Reichtathletik sehr Recht, dass du in aktuell fast 100% deiner Beiträgt einen Link zu deinen Siebenkampftrainingserfolgen und möglichen -ambitionen schlägst. Das ist inhaltlich sicher nicht von der Hand zu weisen (wenn du schreibst, du würdest den Nobelpreis bekommen können durch deine autodidaktischen Fortbildungen zum Metabolismus, ist das auch erstmal nicht WIDERlegbar - aber ebenso erstmal schwer BElegbar, wenn auch schwerer als das andere) aber dadurch, dass du es gerade kontinuierlich wiederholst, erweckst du tatsächlich das Gegenteil von "Ich leide nicht unter".

Und nein, du brauchst jetzt nicht (erneut) schreiben: "Wenn ihr nicht wollt, schreibe ich nichts", denn das habe ich nicht gesagt. Es gab hier ganz konkrete Fragen an dich im Kontext des Sprinttrainings. Leider bist du darauf bis jetzt nicht eingegangen, auch wenn das viele interessieren würde (nicht um dich bloßzustellen, sondern wirklich das "Eingemachte"). Ob du darauf eingehst, ist natürlich deine Sache, aber es täte dem Gesprächsverlauf sicher sehr gut.


RE: Karriereende Cheyenne Kuhn - vedo - 02.01.2025

(02.01.2025, 14:11)Gertrud schrieb: Man beachte beide Links über Laura Müller und schaue sich ihre Progression auf worldathletics in den Jahren des Trainings "an der langen Leine" bei Meuwly und seinem Cotrainer und Laura Müllers Heimtrainer sehr genau an.   

https://www.magazin-forum.de/de/neues-jahr-neue-trainer-neuer-mut

https://worldathletics.org/athletes/-/14402867

Laura Müller war nicht Jahre, sondern nur wenige Monate in Meuwlys Gruppe dabei. In der Zeit ist sie immerhin nach jahrelanger Stagnation ihre beste Zeit seit 6 Jahren gelaufen, bevor dann bei der DM der Achillessehnenriss folgte. Nach dem Wiedereinstieg ist sie dann erneut gewechselt zu Slawomir Filipowski. Inwiefern man Meuwly fehlende Verletzungsprophylaxe bei einer vorgeschädigten Athletin vorwerfen kann, kann ich von außen nicht beurteilen.


RE: Karriereende Cheyenne Kuhn - Reichtathletik - 02.01.2025

Ich möchte ergänzen, dass ich Jannik Engel auch in all diesen Ebenen schätze – und genau deshalb denke dass entsprechende Aussagen ihm eher einen Bärendienst erweisen.
Vielen der jungen Sprinttrainern in Deutschland mangelt es nicht an Wissen oder Engagement sondern oft eher an einer positiven/bodenständigen Connection zur Basis.

Bei in der Vergangenheit manch anderen hier extrem lobend hervorgehoben Trainern würde persönlich zumindest eher einen Warnhinweis drannehmen. Das meine ich mit, man bekommt halt fast nie alle Seiten mit