Leichtathletikforum.com
ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Druckversion

+- Leichtathletikforum.com (https://leichtathletikforum.com)
+-- Forum: Leichtathletikforen (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=1)
+--- Forum: Training im Spiegel der Sportwissenschaft (https://leichtathletikforum.com/forumdisplay.php?fid=21)
+--- Thema: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? (/showthread.php?tid=1550)

Seiten: 1 2 3 4 5 6


RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - gera - 14.12.2015

(14.12.2015, 10:57)lor-olli schrieb:  
In der Summe könnte man zu Gera's schlanken Sprintern vielleicht resümieren: die Ausgangslage des Athleten ist der Körper, die Anlage und das Vorhandensein von Muskeln sind gegeben. Es ginge also darum einen Weg zu finden das Training so präzise zu gestalten, das die Qualität der Muskeln im Verhältnis zu ihrer Masse ein Optimum erreicht. Mit Qualität meine ich das Verhältnis / die Masse der Muskelfasertypen zu einander genau zu dosieren (ihre Anzahl lässt sich nur minimal verändern, anders jedoch ihr Massenverhältnis zueinander), sie stark zu machen ohne unnötige Verdickung / Umfang und unter gezielter Vernachlässigung der nicht so stark am Sprint beteiligten Muskulatur (zum Glück sind das nicht so viele, dass der Körper völlig "schräg" aussehen würde). Theoretisch… ob sich das praktisch, durch reine Trainingsarbeit und Lebensführung (Ernährung) erzielen ließe? 

das hast Du besser formuliert als ich. Wink
Gertrud meint ja, dafür auch die richtigen Trainingsmethoden zu haben.


RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Hellmuth K l i m m e r - 14.12.2015

(14.12.2015, 00:27)Gertrud schrieb:
Zitat: 

Das nur mal so nebenbei: In unserer Ausbildildung war die Bezeichnung m. iliopsoas als einer der Hüftbeuger ganz geläufig, weniger die deutschen Namen. 

Gertrud
Und da wir blöden Ossis (in Leipzig) weder Latain noch richtig Englich lernten, brachten uns die Lehrenden eben die verständlichen deutschen
Bezeichnungen bei (z.B. : gerader Schenkelmuskel, Schneidermuskel, großer Gesäßmuskel [nicht: Gluteus maximus], ...).
Aber das war unwichtig, eher für uns "entlastend".

H. Klimmer / sen.


RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Gertrud - 14.12.2015

(14.12.2015, 12:02)Hellmuth K l i m m e r schrieb: Und da wir blöden Ossis (in Leipzig) weder Latein noch richtig Englich lernten, brachten uns die Lehrenden eben die verständlichen deutschen
Bezeichnungen bei (z.B. : gerader Schenkelmuskel, Schneidermuskel, großer Gesäßmuskel [nicht: Gluteus maximus], ...).
Aber das war unwichtig, eher für uns "entlastend".

H. Klimmer / sen.



Aber die Mediziner werden doch die lateinischen Begriffe gelernt haben - oder? Man benutzt auf internationalem Parkett nur die lateinischen Begriffe. Sie haben aber den Vorteil, die russische Sprache gelernt zu haben. Da gab´s auch jede Menge gute Wissenschaft. 

Es war schon sehr informierend, dass die Organe bei Asafa Powell nur noch wenig Platz im Körper wegen des überdimensionalen Iliopsoas haben. Was kann das bedeuten, wenn die inneren Organe verrutschen und komprimiert werden. Was heißt das z. B. für die Leberwerte? 

Gertrud


RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - Gertrud - 16.12.2015

(13.12.2015, 13:53)gera schrieb: ich verstand Gertrud so , dass nicht alle antrainierten Muskeln auch für den Sprint relevant sind.
Dem wollte ich zustimmen und meinte , das dann zwar die Muskelmasse kleiner sein kann = weniger Gewicht , aber die gleiche Kraft da ist, also mehr Beschleunigung, besseres Kraft/Lastverhältnis.


Das ist auch richtig. Wir schwimmen aber in der Ansteuerung noch enorm, weil die genauen Strukturen noch erforscht werden und sich in den Ansätzen in der Forschung befinden. Wenn man z. B. erkennt, das beim Langstreckentraining sich Faszikellänge in bestimmten Muskeln verkürzen und Fiederungswinkel sich verbreitern, sieht es wahrscheinlich aus meiner Empfindung beim Sprint gegensätzlich aus (?). Die Frage besteht natürlich darin, welche Muskeln und Muskelanteile generieren die spezifische Kraft und Schnelligkeit? Wie sieht es individuell aus? Die nächste Schwierigkeit nach Kenntnis der Strukturen ist die Umsetzung in adäquate Übungen. Sind die Übungen nach Leistungsverbesserungen eigentlich das Optimum? Es kommt eine Menge an Fragen auf, bei der unsere Trainingsweise noch sehr in den Anfängen steckt und verbessert werden kann. Insofern glaube ich zur Zeit nicht an eine ausgereizte Situation der eigentlichen Zubringer. Es besteht noch allerlei Handlungsbedarf. 

Ich gebe mal ein Beispiel: TKB. Man kann nicht absprechen, dass auch Athleten, die die TKB verwenden, teilweise sehr gute Leistungen bringen. Meine Gedanken: Der Körper zieht auf Dauer die Strukturen in die Richtung der Beanspruchung z.B. auch in der Gelenkstellung. Werden die richtigen Strukturen gefordert? Da kommt dann die Frage der Gesundheit auch in Richtung des Körpergewichtes und der Balance auf. In der Hinsicht denke ich sehr speziell. Es gilt auch vornehmlich an der Ausführungsweise der Übungen zu arbeiten, weil diese Nuancen oft den Fortschritt machen. Ich bin in ständigem Dialog mit einem Expertenteam.

Gertrud


RE: ist es Zeit für einen anderen Sprintertyp? - gera - 16.12.2015

Gertrud,
vom Gefühl gebe ich Dir recht, kann aber in Details hier nicht mehr mitreden, leider.