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Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - Druckversion

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RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - DerC - 17.07.2016

(17.07.2016, 08:17)Atanvarno schrieb: Stimmt schon, eigentlich gibt es zur diesjährigen Nominierung erfreulich wenig zu meckern. Aber man ist eben darauf angewiesen, dass die entscheidungsbefugten Menschen richtige Entscheidungen treffen, während man bei Trials die Sache selbst in der Hand hat.
Mein Vorschlag sind Trials  für 2 Plätze und 1 Platz über die beste Leistung im von der IAAF vorgegebenen Zeitraum. 

D.h. die ersten beiden bei der DM sind immer durch, wenn sie die internationale Norm haben. (von IAAF vorgegebene Normen und Zeitraum zu ihrer Erbringung sollten von DLV und DOSB nicht verändert werden.)

Im Speerwurf der Frauen hätte das übrigens zur Nominierung von Hussong, Stahl und Molitor geführt.
Allerdings wäre ich dafür, dass eine Molitor als Weltmeisterin des Vorjahres eine Wildcard bekommen sollte, so dass vier mitkönnten. Die Olympiasiegerin 2016 bekäme dann eine Wildcard für die WM 2017.

Kann jeder mal die Nominierungen durch gehen, die wir auf dieser Grundlage hätten.

Das System wäre so klar, dass man sich kaum Klagen mit Erfolgsaussicht vorstellen könnte.

Gruß

C


RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - gera - 17.07.2016

jonas 90 <<

es gibt mehrer solcher Disziplinen.
Muss ich mir was einfallen lassen, komme darauf zurück.


RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - Robb - 17.07.2016

1. Der DM mit Norm wird nominiert
2. Medaillengewinner bei EM oder WM mit Norm werden nominiert.
3. Weitere Plätze werden nach der Bestenliste im Nominierungszeitraum der IAAF vergeben.

Falls die beste Leistung aus dem Vorjahr stammt, wird eine Bestätigungsleistung verlangt (B-Norm).  Segelwiesen sind dabei irrelevant, jeder Athlet hat die Möglichkeit, auf diesen zu werfen.


RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - gera - 17.07.2016

(17.07.2016, 12:39)Robb schrieb:
Zitat: 

Von den letzten drei Wettbewerben, an denen alle vier Speerwerferinnen teilnahmen, gewann Molitor zwei. Wenn sie klug wäre, würde sie den direkten Wettkampf mit den anderen vermeiden und sich so ihre Nominierung sichern. Keine gute Lösung.
Deiner Logik kann ich nicht folgen.
Wenn Molitor zwei der letzten 3 Wettkämpfe gewonnen hat, ist sie doch die klar beste. Welche direkten Wettkämpfe soll sie denn dann meiden ?. Es waren doch die letzten Wettkämpfe die betrachtet wurden.

Meine Betrachtungsweise ist anders.

Beispiel bei 4 in Frage kommenden Athleten :

1.Wettkampf
1. Meier          2. Müller          3. Krause            4. Schmidt

2.Wettkampf
1. Schmidt      2.Krause          3.Müller              4. Meier

3.Wettkampf
1.Müller         2. Krause          3. Schmidt          4. Meier

Beim Vergleich der Duelle untereinander ( nicht , wer den Wettkampf gewonnen hat ! ) sieht es so aus :

Müller gewinnt alle 3 Duelle gegen seine Konkurrentien mit 2:1
Krause gewinnt 2 Duelle ( gegen Schmidt und Meier )
Schmidt gewinnt 1 Duell ( gegen Meier )
Meier gewinnt keines der Duelle gegen einen direkten Konkurrenten

Meier wird damit bei 4 Athleten, die die Norm hatten, nicht nominiert.

Fällt ein Athlet durch Verletzung aus, kann dies höchtens zu Gleichständen führen, die einen Ausscheidungswettkampf erforderlich machen.   
Es ist auch nicht notwendig, dass alle 4 Athleten immer im Wettkampf sind, auch bei nur zweien kann das direkte Duell gewertet werden.


RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - Robb - 17.07.2016

(17.07.2016, 14:06)gera schrieb: Deiner Logik kann ich nicht folgen.
Wenn Molitor zwei der letzten 3 Wettkämpfe gewonnen hat, ist sie doch die klar beste. Welche direkten Wettkämpfe soll sie denn dann meiden ?. Es waren doch die letzten Wettkämpfe die betrachtet wurden.
Molitor hat zwei der letzten drei Wettkämpfe gewonnen, diese zwei waren aus dem letzten Jahr. Sie weiß, dass diese beiden Wettbewerbe aktuell bei der Nominierung bewertet werden, warum sollte sie also einen weiteren Wettkampf dieses Jahr riskieren, durch den eines ihrer guten Ergebnisse vom letzten Jahr nicht mehr berücksichtigt würde, vor allem, weil sie weiß, dass sie nicht in der Form des letzten Jahres ist?


RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - gera - 17.07.2016

ich hatte doch geschrieben, das nicht alle Norm-Athleten in einem Wettkampf sein müssen. Da gibt es bestimmt Wettbewerbe wo Molitor / Hussung  oder Strahl/Obergföll usw. antraten , in diesem Jahr , also die letzten Aufeinandertreffen.
So alte Wettkampfergenisse fallen doch raus.


RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - dominikk85 - 18.07.2016

Theoretisch könnte man natürlich ein  Punktesystem schaffen in den z.b. Season Best, Durchschnitt der besten drei Wettkampresultate, sowie die Platzierung bei einem oder mehreren Normwettkämpfen bewertet. Wenn man dazu dann vielleicht noch Punkte für die Platzierung in der Jahresbestenliste gibt hätte man ein system was garantiert, dass leute wie schwanitz die klar die besten sind auf jeden fall mitfahren, wenn ihre SB deutlich vorne und in der WJBL weit vorne ist, aber auch ein objektives System das in knappen Fällen eine objektive Entscheidung trifft.


RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - dominikk85 - 18.07.2016

Das Trials System funktioniert halt dann besonders gut wenn man mehr als 3 Athleten auf vergleichbarem niveau hat, während das deutsche System optimal in den Fällen ist, wo es nur 3 oder weniger Normerfüller gibt (was ja leider in den meisten Disziplinen der Fall ist).


RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - longbottom - 18.07.2016

(17.07.2016, 13:58)Robb schrieb: 1. Der DM mit Norm wird nominiert
2. Medaillengewinner bei EM oder WM mit Norm werden nominiert.
3. Weitere Plätze werden nach der Bestenliste im Nominierungszeitraum der IAAF vergeben.

 

Nach den Nominierungskriterien wäre Linda Stahl nicht für Amsterdam nominiert worden. Die erste Nominierte wäre Hussong gewesen. Die zweite Molitor, weil sie die Norm hatte und Weltmeisterin ist. Und die dritte Obergföll, die vor Amsterdam die bessere SB hatte im Vergleich zu Stahl.

Natürlich ist der Speerwurf der Damen wirklich die schwerste Nominierungsentscheidung des Jahres in der Leichtathletik. Und man kann sowieso nie wissen, was dann beim Großereignis genau passiert. Aber wenn man das jetzt so liest, springt es halt schon ins Auge, dass die EM-Zweite nicht dabei gewesen wäre.


RE: Trials - ungerecht und primitiv oder das gerechteste Nominierungssystem? - Josch84 - 18.07.2016

(18.07.2016, 10:33)longbottom schrieb:
(17.07.2016, 13:58)Robb schrieb: 1. Der DM mit Norm wird nominiert
2. Medaillengewinner bei EM oder WM mit Norm werden nominiert.
3. Weitere Plätze werden nach der Bestenliste im Nominierungszeitraum der IAAF vergeben.

 



Nach den Nominierungskriterien wäre Linda Stahl nicht für Amsterdam nominiert worden. Die erste Nominierte wäre Hussong gewesen. Die zweite Molitor, weil sie die Norm hatte und Weltmeisterin ist. Und die dritte Obergföll, die vor Amsterdam die bessere SB hatte im Vergleich zu Stahl.

Natürlich ist der Speerwurf der Damen wirklich die schwerste Nominierungsentscheidung des Jahres in der Leichtathletik. Und man kann sowieso nie wissen, was dann beim Großereignis genau passiert. Aber wenn man das jetzt so liest, springt es halt schon ins Auge, dass die EM-Zweite nicht dabei gewesen wäre.


Was wir auf jeden Fall feststellen hier: Den Königsweg gibt es wohl nicht, schon gar nicht der für alle Disziplinen ideal sein kann. Ausscheidungen etc. über lange Laufstrecken sind ja nicht mal so einfach zu realisieren wie bei einer Wurfdisziplin vll.
Es wird immer Härtefälle geben, dass lässt sich leider nicht vermeiden. Um so wichtiger ist aber, dass es eine Vorgabe gibt wie man verfahren will. Und wenn es nur heißt: Die Entscheidung kann der DLV treffen wie er will wenn es mehr Personen mit Norm gibt als Plätze. Dann wird es immer enttäuschte Athleten geben (In der Leichtathletik ist ja nicht nur der Traum von Olympia da mit entscheidend, auch Prämien und Sponsorengelder hängen von einer Teilnahme ab), aber es wird nicht so ein Hickhack geben.
Das problematischste ist hier einfach, das für die EM anders nominiert wurde als für Olympia, obwohl sich an der Ausgangslage nichts geändert hat und Obergföll aktuell auch keine bessere Form aufwies als Molitor.